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0031 - Der Kaiser von New York

0031 - Der Kaiser von New York

Titel: 0031 - Der Kaiser von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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Generatoren näher beieinander lagen, als der dreifache Radius der Energieschirme betrug. Diesen Kniff kannte jeder Panzerkommandant. Er setzte jedoch eine vollendete Fahrkunst voraus, denn die nebeneinander laufenden Ketten der einzelnen Fahrzeuge durften dabei nicht mehr als zwanzig Zentimeter auseinandergeraten.
    Die Gegend um Block J-D III war menschenleer. Hier und da lagen Tote und vernichtete Roboter. Die Trümmer eingestürzter Häuser waren kein Hindernis für die Kolosse. Zwei Straßen weiter begann das von Robotern besetzte Gebiet. Den ersten Posten erledigte der Panzerschütze durch einen Glückstreffer. Doch sofort wurde es kritisch. Der Schußwechsel lockte gleich ein Dutzend Gegner an, die in breiter Front angriffen.
    „Aufgepaßt, Iwan!" rief Tako Kakuta.
    „Ich habe sie im Teleskop. Soll ich ... ?"
    „Natürlich. Worauf warten Sie denn noch?"
    Jetzt kam die ganze Dämonie von Goratschins geheimnisvollen Kräften zur Entfaltung. Er brauchte nicht an Flucht zu denken, weil er ganz auf die Verteidigungsschirme der Panzerwagen vertraute. Dadurch gelang ihm eine vollendete Angriffskonzentration. Die Kampfroboter zerplatzten. Sie blieben als undefinierbares, glühendes Etwas liegen.
    Der Gegenangriff der beiden Fahrzeuge rollte über sie hinweg. Eine Querstraße weiter. Neue Feinde. Mehr als dreißig, die sofort massiertes Dauerfeuer gaben.
    „Das ist zuviel", schrie Cry. „Das halten unsere Schirme nicht aus! Wir müssen sofort zurück!"
    „Warten Sie eine Sekunde!" antwortete Kakuta ebenso laut. Cry war zwar der Kommandant, aber ein Offizier aus dem Mutantenkorps blieb immer sein Vorgesetzter.
    Vor dem Panzerglas der Sehschlitze tanzte ein verdächtiges Flimmern. Der Energieschirm wurde bis zu den Grenzen seiner Kapazität ausgelastet. Dann endlich ließ die Gewalt des Angriffs nach. Iwans materiefressende Gedanken hatten ihren Weg gefunden. Die Straße war freigekämpft. Weiter!
    Schweiß perlte von den Gesichtern. Weiter. Hubschrauber donnerten im Tiefflug über den Himmel. Endlich waren sie wieder da! Weiter!
    Kurs: Hauptquartier der Wachtruppe Klein. Das Visiphon übermittelte laufend Hilferufe aus drei Einschließungsringen. „Aushalten!" kam Bulls Befehl aus dem Regierungsgebäude.
    Das war ein schwacher Trost für die Verteidiger. Besser hörte es sich schon an, als die Impulswaffen der Flugzeuge wieder eingriffen. Hier und da kam sogar Optimismus auf, als der Staatssender der Dritten Macht die von Wuriu Sengu beobachteten Erfolge weitergab.
    „Der Mutant Iwan Goratschin ist inzwischen zum Einsatz gelangt. Er hat in den letzten fünfzig Minuten allein zweiundsiebzig Kampfroboter vernichtet."
    Kreuzung zweier Hauptstraßen! Noch dreihundertfünfzig Meter bis zu Captain Kleins Wachbataillon. Kein Gegner weit und breit. „Vorsicht!" sagte Kakuta. „Roboter lieben zwar den offenen Angriff. Aber darauf wollen wir uns nicht verlassen. Seit heute morgen weiß ich, daß sie auch für Überraschungen gut sind." In diesem Moment geschah es. Die vier Eckhäuser - alle zwölf Stockwerke hoch - flogen gleichzeitig in die Luft. Tausend Tonnen schwerer Betontrümmer wirbelten hoch und prasselten auf die Kreuzung. Die Energieschirme der Panzer hielten zwar den unmittelbaren Schlag ab, doch selbst ein Atommotor half ihnen nicht mehr von der Stelle.
    „Festgefahren! Das kann eine Überraschung werden!"
    Cry hätte das nicht sagen sollen. Offenbar waren die Roboter gut über die Sendungen von Radio Terrania unterrichtet. Sie kamen von vier Seiten. Es waren weit über hundert. Cry schrie ins Visiphon.
    „Sofort Luftwaffen-Einsatz auf Kreuzung Kepler-Allee - Ferrni-Street! Hundertfünfzig Roboter greifen Stoßtrupp Goratschin an. Panzer in Betontrümmern festgefahren!"
    Iwan mußte noch warten. Seine Kräfte wirkten besser, je näher das Objekt war. Doch Kakuta und Cry bedrängten ihn.
    „Die Robots können sofort beginnen. Sie haben gleich die kritische Entfernung erreicht."
    Im selben Augenblick spritzte Betonstaub vor den Sehschlitzen auf. Die kreischenden Generatoren verrieten am Ton, daß sie innerhalb von Sekunden zur höchsten Kraftabgabe gezwungen wurden.
    „Alle Energie in den Schirm", brüllte Cry. „Nicht mehr schießen!"
    Der Angriff war allein noch Iwans Sache. Er gab sich Mühe und hatte einzelne Erfolge. Doch die Robots waren noch zu weit weg, als, daß er sie mit einem Schlage hätte ausschalten können.
    „Wenn die jetzt merken, daß es eine kritische Entfernung für den Zünder gibt,

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