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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Sitz. Das Gefühl der Sucht war ein wenig zurückgegangen, dafür spürte Jane ein Ziehen im Gesicht, so daß sie vermeinte, ihre Backenknochen würden sich ausdehnen.
    Jane traute sich nicht, dort hinzufassen. Sie wollte gar nicht wissen, was mit ihr vorging.
    Dann aber erfuhr sie es doch.
    Sir Randolph warf ihr einen Blick von der Seite zu. »Jane!« rief er, »schauen Sie mal in den Spiegel!«
    Die Detektivin blickte den Millionär erstaunt an. »Was soll ich, Sir?«
    »In den Spiegel schauen! Sie werden sich wundern!«
    Jane Collins klappte die Sonnenblende nach unten, so daß der Spiegel freilag.
    Im ersten Moment schloß sie die Augen, weil sie dem Bild nicht trauen wollte. Doch als sie die Augen wieder öffnete, hatte es sich nicht verändert.
    Im Gegenteil. Es war für Jane Collins noch positiver geworden.
    Ihre Haut bildete sich zurück!
    An der Stirn hatte es angefangen, wuchs hinunter über die Augenbrauen, formte die Nase, bedeckte die Oberlippe, bildete den Mund nach, die Ohren…
    Dann stoppte der Vorgang. »Wie… wie ist das möglich?« flüsterte Jane.
    »Ich weiß es nicht.«
    Jane Collins reckte den Kopf. Sie wollte ihr Kinn sehen, doch da waren die bleichen Totenschädelknochen. Das Kinn und ein Teil des Unterkiefers blieben als bleiche Knochen bestehen. Sekundenlang schloß Jane die Augen, während sich in ihrem Kopf die Gedanken überschlugen.
    Wieso bildete sich ein Großteil ihrer Haut zurück? Und warum geschah das gleiche nicht auch bei Sir Randolph? Wollte ihr dieser Gérard de Besançon einen Streich spielen? Bewirkte er vielleicht durch Fernhypnose diese Rückbildung?
    Jane Collins zerbrach sich den Kopf darüber, doch sie kam zu keinem Resultat.
    Dafür hatte Sir Randolph eine Erklärung. »Vielleicht kommt es daher, weil Sie weniger von dem Wein getrunken haben als ich.«
    Jane schaute ihn an. »Glauben Sie?« Die Detektivin war völlig durcheinander.
    »Möglich.« Sir Randolph Norfolk blickte stur geradeaus. Seine Knochenhände umkrampften das Lenkrad, der Totenschädel wirkte von der Seite her gesehen noch schauriger. Die starken Scheinwerfer leuchteten die Fahrbahn weit aus. Gegenverkehr herrschte so gut wie nicht, und darüber waren beide froh.
    Jane fragte sich, wie alles weitergehen sollte. Ein Großteil ihres Gesichtes hatte sich zwar zurückgebildet, aber die Sucht nach dem Teufelstrank war geblieben. Sie wühlte in ihrem Innern, und als Jane intensiver darüber nachdachte, kam sie zu einem grauenhaften Ergebnis.
    Falls sie es ohne diesen Trank nicht mehr aushielt – was ja durchaus möglich war –, dann würde sie irgendwann wieder einen Schluck von diesem Höllengebräu nehmen müssen. Und in dem Augenblick trat die Haut wieder zurück, und der Totenschädel bildete sich erneut.
    Eine beklemmende Vision. Vielleicht auch Realität?
    Während Jane über diese Möglichkeit nachdachte, rann ein Schauer nach dem anderen über ihren Rücken. Das durfte einfach nicht wahr sein, so etwas konnte doch nicht…
    Ihre Gedanken stockten, da Sir Randolph die Geschwindigkeit drastisch verringert hatte. Die Straße war enger geworden. Sie führte durch ein Waldstück. Der Nachtwind fegte welke Blätter von den Bäumen und ließ sie im Licht der breiten Scheinwerferbahnen einen geisterhaften Tanz aufführen.
    Eine Kurve.
    Ziemlich eng, doch der Rolls packte sie. Dahinter verschwand der Wald. Rechts leuchteten die Lichter einer kleinen Ortschaft. Sie wirkten wie ein Gruß aus einer Welt, zu der sich Jane Collins nun nicht mehr hingezogen fühlte.
    Sie öffnete ihre Handtasche und holte eine Zigarettenschachtel hervor. Tief saugte sie den Rauch ein. Damit wollte sie die Sucht nach dem Teufelstrank unterdrücken. In den letzten Minuten hatte sich dieses Gefühl wieder verstärkt.
    Jane Collins befand sich in einem wahren Teufelskreis. Für sie war es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie wieder mit einem Totenschädel herumlaufen würde.
    »Wie lange müssen wir noch fahren?« fragte sie.
    »Es ist nicht mehr allzu weit. Wir biegen kurz vor Chelmsford ab und nehmen einen Schleichweg. Das ist sicherer. In der Nähe der Stadt herrscht auch nachts viel Betrieb. Ich…«
    Sir Randolph sprach nicht mehr weiter, dafür drang ein Fluch über seine Lippen.
    »Was ist?« fragte Jane.
    »Da, sehen Sie. Das Rotlicht und die Lichterkette daneben. Wissen Sie, was das bedeutet, Jane?«
    »Ja«, flüsterte die Detektivin. »Wir geraten in eine Polizeikontrolle…«
    ***
    Es gibt Augenblicke, da bin ich

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