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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unwillkürlich den Kopf ein, als das Gewehr zum zweitenmal aufpeitschte. Diesmal lag der Schuß schlechter.
    Dann knallte eine Tür zu.
    Ich sprang auf und hetzte im Zickzack auf das Haus zu, um in den toten Winkel zu gelangen.
    Der breite Scheinwerferstrahl geisterte noch immer durch die Gegend und riß jetzt auch einen Teil der schnurgeraden Landebahn aus der Dunkelheit.
    Ich sah, daß die Bäume an den Seiten abgeholzt waren. Wild wurde der Scheinwerfer geschwenkt. Da ich jedoch schon zu dicht an der Hauswand war, streifte er mich nicht einmal.
    Ich rechnete nach. Mit vier Gegnern hatten wir es mindestens zu tun. Die beiden Kerle, die mit Suko gekämpft hatten, dann der Typ, der mich als Zielscheibe nahm, und last not least der Knabe am Scheinwerfer. Das Verhältnis paßte mir keineswegs.
    Wahrscheinlich wußten die Leute gar nicht, auf was sie sich da eingelassen hatten. Sie hielten uns sicherlich für Einbrecher. Diesen Irrtum wollte ich so rasch wie möglich bereinigen.
    Dicht an der Wand entlang lief ich um die Ecke herum und näherte mich dem Haupteingang. Von der Seite her sprang ich auf die oberste Stufe der Treppe. Nach wie vor stand die Tür offen, und ein breiter Lichtstreifen fiel nach draußen.
    In der Halle schien sich niemand aufzuhalten, wenigstens hörte ich keine dementsprechenden Geräusche.
    Auf Zehenspitzen schlich ich in das Haus. Leer lag die Eingangshalle vor mir.
    Eine gewundene Treppe führte in die oberen Etagen. Mit schußbereiter Waffe huschte ich durch die Halle, erreichte die Treppe und hatte gerade drei Schritte hinter mich gebracht, als ich einen Schrei vernahm.
    Einen Herzschlag später rollte einer der Diener die Treppe hinunter. Er überschlug sich mehrere Male, schrie dabei weiter und wurde erst durch mich gestoppt.
    Der Mann war kein Gegner mehr. Stöhnend blieb er liegen.
    Von oben her vernahm ich Sukos Stimme. »Hat noch jemand Appetit auf einen kleinen Flug?«
    Den schien niemand zu haben, denn mein Partner bekam keine Antwort.
    Dafür rief ich ihn an. »He, Suko, was ist?« Ich lief einige Stufen höher.
    Suko schaute mich an. Er hob die breiten Schultern. »Die Typen haben sich verbarrikadiert.«
    »Aber wieso denn? Norfolk ist doch verschwunden.«
    Suko schaute mich groß an. »Träumst du?«
    Ich verstand nicht. Aber ich kam auch nicht mehr dazu, weitere Fragen zu stellen. Plötzlich ertönte ein gellender Schrei. Dann schlug eine Tür.
    Ich raste die Treppe hoch.
    Suko war schon vorgelaufen. Vom Gang her taumelte ihm ein Mann entgegen. Sein Gesicht war verzerrt. In seinen Augen las ich das Grauen, das er erlebt hatte.
    An den Schultern bekam Suko den Mann zu packen. »Rede, was ist geschehen?«
    Der Mann atmete schwer und würgte, aber er brachte keinen Ton hervor.
    »Aus welcher Tür ist er gekommen?« fragte ich.
    Suko deutete in den Gang hinein.
    »Ziemlich weit hinten. Er muß seinen Boß gesehen haben.«
    »Sir Randolph?«
    »Wen denn sonst, John?«
    Ich blieb stehen. »Dann ist Norfolk ja gar nicht abgehauen«, flüsterte ich, »sondern Jane Collins.« Ich sprach den Namen leise aus, trotzdem zuckte Suko zusammen.
    »Himmel«, flüsterte er.
    Ich schaute ihn an. »Wir müssen Norfolk kriegen«, sagte ich, »nur er kann uns sagen, wohin Jane geflogen ist.«
    Suko sagte: »Wenden wir uns doch an den Butler.«
    Er war schon älter, hatte ein zerfurchtes Gesicht und in aller Hast einen Anzug über die Schlafkleidung gestreift.
    Ich stellte die Fragen, während Suko den Mann so herumdrehte, daß er mich anschauen mußte.
    »Sir Norfolk ist hier?«
    »Ja.«
    »Und wo hält er sich auf?«
    Der Mann deutete den Gang hinunter. »Im letzten Raum. Ich war dort, da kam er plötzlich herein. Es… es war schrecklich.«
    »Wieso?«
    »Er ist… er ist… ein Skelett!« Das letzte Wort schrie der Diener heraus. Dann verdrehte er die Augen und sackte zusammen. Suko fing ihn auf.
    »Der Anblick des Schloßherrn scheint wohl nichts für schwache Nerven zu sein«, bemerkte der Chinese trocken und lehnte den Ohnmächtigen mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Wer hat auf mich geschossen?« wollte ich wissen.
    Suko zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Aber dieser Knöcherne war es nicht.«
    »Und was ist mit den beiden, die dich in die Mangel nehmen wollten?«
    »Schlafen tief und fest.«
    Und das würden sie auch noch länger, denn ich kannte Sukos Narkosemittel.
    So leise es ging, schritten wir durch den Gang. Bauten uns zu beiden Seiten der Tür auf und nickten uns zu. Suko hatte

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