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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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früher.
    Jane Collins half ihm, so gut sie konnte. Die düstere Folterkammer sah aus wie ein Laboratorium des Schreckens.
    Unruhig strich der Vampir um Jane Collins herum. Seine Hände öffneten und schlossen sich. Es war bereits eine Weile her, daß Jane ihren Trunk zu sich genommen hatte, und so bildete sich die normale, samtene Haut zurück.
    In den Augen des Blutsaugers war sie jetzt ein junges Mädchen.
    Er konnte sich kaum beherrschen, leckte über seine Lippen und hielt den Blick starr auf Jane gerichtet.
    Sie bemerkte es. Als die Finger des Vampirs über ihre Hüften strichen, wirbelte sie herum.
    Erschrocken sprang Jean zurück.
    Jane fauchte ihn an. »Wag es nicht, du verdammter Sauger. Wenn du mich auch nur einmal noch berührst, werde ich dich pfählen!«
    Erschrecken zeichnete sich auf dem Gesicht des Untoten ab. Der Werwolfmensch lachte, nur der Totenschädel der skelettierten Frau blieb weiterhin ausdruckslos.
    Jean knetete seine Hände. »So war es doch gar nicht gemeint, meine Liebe«, sagte er. »Ich…«
    »Lüg nicht!« zischte Jane. Sie riß eine rostige Lanze aus der Halterung an der Wand und richtete sie so, als die Spitze auf die Brust des Untoten zeigte. »Noch ein Wort, und ich durchbohre dich!«
    Der Vampir wich ängstlich zurück, bis er die Wand im Rücken spürte. Breitbeinig blieb Jane Collins vor ihm stehen. Ihre Augen wirkten in dem schönen Gesicht wie Eiskristalle. Gefühllos und kalt. Sie schob die Lanzenspitze so weit vor, bis sie die Brust des Untoten berührte.
    Da tauchte de Besançon auf. Er war draußen gewesen und hatte sich umgeschaut. Auf der zweitletzten Treppenstufe blieb er stehen, übersah mit einem Blick das Bild und schrie: »Weg da, Jane!«
    Die Detektivin gehorchte. Sie senkte die Lanzenspitze.
    »Was ist hier los?« wollte der Graf wissen.
    Jane erklärte es ihm.
    Wütend schüttelte de Besançon den Kopf. »Ich will keinen Streit«, sagte er scharf. »Wir haben jetzt andere Dinge zu tun. Ich war draußen und habe von der höchsten Mauer aus gesehen, daß wir Besuch bekommen.«
    Die Monster erschraken.
    »Wer ist es?« fragte Jane.
    »Drei Männer. Einen kenne ich aus London. Ihn habe ich vor Norfolks Haus niedergeschlagen.«
    »John Sinclair«, flüsterte Jane.
    »Genau der«, bestätigte der Graf. Jane hatte ihm von mir erzählt. Und sie hatte ihm gesagt, wie sehr sie mich plötzlich haßte. Ich war für sie der Todfeind, den es zu vernichten galt.
    Und das wußte der Graf. Er legte Jane Collins beide Hände auf die Schultern. »Es kommt jetzt auf dich an, Jane«, sagte er. »Bist du bereit, alles für mich zu tun?«
    »Ja.«
    »Dann geh nach draußen, und locke John Sinclair in die Falle. Aber töte ihn nicht. Sieh zu, daß du ihn hier in die Folterkammer bringst, aber so, daß die beiden anderen nichts merken. Wirst du das schaffen?«
    »Ich denke schon«, erwiderte Jane.
    »Gut, meine Liebe. Wenn John Sinclair vor meinen Füßen liegt, bekommst du eine Flasche für dich allein.«
    Jane lächelte. »Ich danke dir.« Dann ging sie.
    Der Graf aber wandte sich an die drei anderen Kreaturen. »Und ihr nehmt euch Sinclairs Begleiter vor. Keiner von ihnen soll dieses Verlies lebend erreichen. Tötet sie vorher!«
    ***
    Wir hatten uns getrennt, wollten unser Ziel von drei Seiten erreichen. Sollte einer von uns in Not sein, mußte er zwei Schüsse abfeuern, die Signalwirkung auf die anderen hatten.
    Sechzig Minuten hatten wir uns gegeben. Als Treffpunkt war der alte Turm ausgemacht worden, von dem auch nur noch die Überreste standen. Er wirkte wie eine abgebrochene Zigarre.
    Das hohe Gras reichte mir fast bis zu den Knien. Ich wollte von der Ostseite her an das verfallene Gebäude herankommen.
    Es war still. Wir hatten hohen Nachmittag, und noch einmal schien die Oktobersonne warm auf meinen Rücken. Spinnweben hingen in der Luft, Zeichen eines vergehenden Altweibersommers. Hier und da segelten gefärbte Blätter zu Boden. Sie schaukelten in der Luft wie auf einem unsichtbaren Meer. Rechter Hand lief eine Schneise durch den Mischwald. Wie mit dem Lineal gezogen neigte sie sich talwärts. Links grüßten die bewaldeten Gipfel der Vogesen.
    Weit oben am strahlendblauen Himmel zog ein Flugzeug seine einsame Bahn. Das Metall glitzerte in der Sonne. Als ich die Maschine sah, wurde ich auch wieder an das Flugzeug erinnert, mit dem Jane Collins die Flucht ergriffen hatte. Ich fragte mich, wo es gelandet war.
    Ich hatte meine Blicke überall. Einmal sah ich Sukos

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