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0031 - Teufelstrank um Mitternacht

0031 - Teufelstrank um Mitternacht

Titel: 0031 - Teufelstrank um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bedeutete mir mehr als irgendeine Frau sonst auf der Welt. Manchmal schon hatten wir über Heirat gesprochen, aber dieses Vorhaben nie realisiert. Zu gefährlich war unser Job. Keiner wollte den anderen verlieren. Und wenn wir Zusammensein wollten, brauchten wir keinen Trauschein.
    »Es war schrecklich, John«, begann die Detektivin mit ihrem Bericht.
    »Willst du jetzt darüber sprechen?«
    »Ja, es muß sein. Ich bin zu dieser Auktion gegangen. Sir Randolph Norfolk hat dort eine sehr alte und ungeheuer wertvolle Flasche Wein ersteigert. Für ihn ein besonderer Grund zur Freude, an der er mich teilnehmen lassen wollte. Wir gingen schick essen und fuhren dann in seine Stadtwohnung. Bei Christie’s sprach uns ein gewisser de Besançon an, der die Flasche gern ersteigert hätte. Er warnte uns, den Wein zu trinken. Doch wir ignorierten die Warnung. In Sir Randolphs Wohnung öffneten wir die Flasche, tranken einen Schluck, und dann geschah das Schreckliche. Sir Randolph wurde zum Skelett, und ich bekam einen Totenschädel. Wir hatten Angst. Dann besuchte uns de Besançon. Er nahm den Wein mit. Wir flohen. Aber die Sucht war stärker. Ich merkte es bei mir. Je mehr ich mich wieder meinem normalen Aussehen näherte, um so größer wurde die Gier. Ich enterte sogar das Flugzeug und raste los. Getrieben von einem magischen Peilstrahl flog ich hierher.«
    »Konntest du denn landen?«
    Jane deutete über die Schulter. »Hinter dem Schloß gibt es einen Hang. Dort habe ich die Maschine herunterbekommen.«
    »Und dann?«
    »De Besançon hatte mich schon erwartet. Er lauerte unter der Erde in der Folterkammer auf mich. Dort mixt er auch sein Höllengebräu. Ich aber wollte plötzlich nicht mehr, und es gelang mir zu fliehen.« Plötzlich warf sie sich an meinen Hals. – »Himmel, John, hilf mir!«
    Sie drückte sich fest an mich. Ihre Fingernägel streichelten meinen Nacken. »Was soll ich denn jetzt tun, John?«
    Wir standen auf, und ich drückte sie von mir. »Wo, sagst du, hält sich de Besançon auf? In der Folterkammer?«
    Sie nickte. Dann zeichnete sich Erschrecken auf ihrem Gesicht ab. »Du willst…?«
    »Ja, ich gehe hin.« Ich drehte mich um und wandte Jane den Rücken zu. »Wo befindet sich eigentlich der Einstieg, Jane? Sehen kann man ja nichts davon. Du müßtest…«
    Aus den Augenwinkeln sah ich Janes Schatten. Er wurde gestreckt, bewegte sich hastig.
    Gefahr!
    Ich kreiselte herum.
    Und mitten in der Drehung traf mich der Schlag. Plötzlich schien mein Kopf zu explodieren und ins Weltall hinausgeschleudert zu werden. Wie tot prallte ich zu Boden.
    Jane Collins aber stand über mir und lachte häßlich. »Jetzt bist du reif, John Sinclair«, flüsterte sie und warf den Stein, mit dem sie mich niedergeschlagen hatte, weg.
    Gérard de Besançon würde mit ihr zufrieden sein…
    ***
    Kommissar Mallmann hatte den weitesten Weg vor sich. Er mußte den gesamten Ruinenkomplex umrunden. Hinter dem Schloß fiel das Gelände sanft ab. Und auch der Wald trat zurück. Ein großes Wiesenstück lag vor Mallmanns Augen.
    Und auf der Wiese stand das Flugzeug. Die zweimotorige Cessna schien die Landung tatsächlich überstanden zu haben. Wenigstens konnte Mallmann beim ersten Hinsehen keine Zerstörungen entdecken. Die schon waagerecht fallenden Sonnenstrahlen spiegelten sich auf dem gläsernen Kanzeldach.
    Wandte Will den Blick nach links, so sah er die schwarzen Mauerreste der Burg. Er konnte sich vorstellen, wie hier die Kämpfe getobt hatten und wie der Schwarze Graf mit blutiger Hand regiert hatte. Fragmente eines Wehrgangs zogen Mallmanns Blick wie magisch an. Der Wehrgang verlief auf einer Brüstung. Zur Hälfte war er noch erhalten, der andere Teil war zusammengebrochen.
    Den Kommissar ritt der Teufel. Vom Wehrgang aus hatte er einen fantastischen Blick über das gesamte Ruinenfeld. Hier unten war sein Sichtfeld durch mannshohe Büsche und Trümmer zu sehr eingeengt.
    Will Mallmann machte sich an den Aufstieg. Er kletterte an einer zerstörten Mauer hoch, fand genügend vorspringende Steine, um den richtigen Halt zu finden, grub seine Finger in Risse und Spalten und kroch manchmal auf allen vieren weiter. Es war eine schweißtreibende Arbeit, und Will Mallmann war froh, als er es geschafft hatte.
    Tief holte er Luft. Dabei blickte er sich um.
    Das Geländer des Wehrgangs fehlte hier völlig. Auch das schräge Holzdach war zum Teil zerstört, doch der Steinboden unter ihm besaß noch die Festigkeit, daß Mallmann es

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