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0032 - Wir setzten drei Millionen ein

0032 - Wir setzten drei Millionen ein

Titel: 0032 - Wir setzten drei Millionen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ausführte, allein war. Beim zweiten Versuch verfügte er bereits über ein Auto und eine Pistole. Gestern hatte er wieder einen anderen Wagen und ein Gewehr. Außerdem benutzte er einen Trick, dessen Erfindung wir ihm nicht Zutrauen. Zwischen seinem Handgranatenwurf und dem Pistolenfeuer auf mich wurde er aber verhaftet, was eine weitere Verschlechterung seiner Situation bedeutet. Trotzdem tauchte er kurz nach der Verhaftung und seiner gelungenen Flucht geradezu glänzend und besser aktionsfähig als vorher wieder auf. Er muss seine Helfer gefunden haben, und mir, Phil, ist der Gedanke gekommen, ob nicht vielleicht die Helfer Alban Chapper gefunden haben.«
    »Sie müssten von seiner Anwesenheit erfahren haben«, gab Phil zu bedenken.
    »Erinnerst du dich daran, dass wir während unseres Besuches hei James Meadock von der North Insurance von Frazer angerufen und von der Verhaftung und Flucht Chappers informiert wurden? Wenn der North Insurance Mann nun doch…«
    »Die Rechnung geht nicht auf, Jerry«, unterbrach Phil. »Du willst sagen, dass Meadock den Namen Chapper gehört hat, dass er irgendetwas mit dem Mord an seinem Vorgänger zu tun hat, und dass er sich darauf auf die Socken machte und Chapper fand. Dass er vermutlich das Versteck von Glen Chapper bereits gekannt hat, und ihn nun tatkräftig gegen uns unterstützt, weil er fürchtet, dass wir seinen Plänen gefährlich werden können. Aber es stimmt nicht, denn du hast während des Telefongespräches nie den Namen Chapper genannt. Ich weiß es genau.«
    Phil hatte genau das entwickelt, was ich sagen wollte. Und ich gestehe, dass ich nicht wenig enttäuscht war, dass er diese Theorie so restlos verwarf. Die Sache mit dem Namen war richtig. Sie war in der Tat der Angelpunkt, an dem die ganze Geschichte hing.
    »Woher willst du heute noch wissen, dass ich den Namen während des Gespräches nicht genannt habe?«, erkundigte ich mich.
    Phil lachte. »Weil ich während des Gespräches daran dachte, dass dir die Geheimhaltungsvorschriften gegenüber Dritten so ins Blut gegangen sind, dass keine einzigen Namens- oder Straßenangabe über deine Lippen kam. -Ich wartete richtig darauf, dass du doch einen Fehler machen würdest, aber du hieltst bis zum Schluss durch. Es war sicherlich ein Zufall, dass ich darauf achtete, aber ich tat es, und so bin ich sicher, dass Meadock von dir den Namen Chapper nicht hörte.«
    »Schade«, gab ich zu, »aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten, Meadock zu erreichen. Vielleicht hatten die beiden auch schon vorher Verbindung aufgenommen.«
    »Aber warum soll Meadock den Mord an Hank veranlasst haben?«, fragte Phil. »Er hatte doch keinen Vorteil davon!«
    »Er ist sein Nachfolger in der Leitung der Filiale geworden.«
    »Das ist doch kein ‘Grund, Berryl Hank ermorden zu lassen!«
    Gewiss, es waren Menschen schon aus geringeren Gründen als Berufsneid umgebracht worden, aber auch ich glaubte nicht, dass Meadocks eventueller beruflicher Ehrgeiz Hanks Tod verursacht haben sollte. Im Inneren steckte ich die ganze Sache wieder auf.
    ***
    Zwei Abende später überredete mich Phil dazu, mit ihm ins Kino zu gehen.
    Das Kino war ein kleiner Laden in der 18., der das Fernsehen bisher nur durch ein Wunder überstanden hatte. Die 18. ist die typische Vorortgeschäftsstraße mit vielen kleinen Läden, einer Masse von Gaststätten und was sonst noch so zum Bedürfnis der Leute gehört.
    Wir gingen in die Abendvorstellung, die um neun Uhr beginnt, und die erfahrungsgemäß am schlechtesten besucht ist, weil zu dieser Zeit die großen Programme über alle Fernsehsender laufen.
    Wir hatten uns angewöhnt, die Leute auf den Straßen etwas mehr zu mustern, seitdem wir vermuteten, dass wir beobachtet wurden, um für Alban Chapper eine neue Gelegenheit auszuspähen. Aber es ist nicht einfach, festzustellen, ob man eine Beschattung hat, wenn der Beschatter leidlich geschickt in seinem Geschäft ist.
    Wir benutzten die U-Bahn, wir stiegen eine Station vorher aus, wir stiegen die Treppe hoch und verdrückten uns in dem beachtlichen Fußgängerverkehr auf der 18. Straße. Wenn es also eine Bewachung gab, so durften wir hoffen, sie abgehängt zu haben.
    Phil löste zwei Logenkarten. Wir ließen uns vom Platzanweiser in das schon dunkle Innere führen und nahmen in zwei leicht angestaubten Polstersesseln Platz. Die Logenplätze waren in dem alten Kino durch eine niedrige Holzwand vom übrigen Theater abgeteilt.
    Der Film mochte zu Dreiviertel

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