0032 - Wir setzten drei Millionen ein
ließ den Zucker in den Tee fallen.
»Hören Sie, Mr. High…«, begann ich noch einmal.
***
Vor dem fest verschlossenen Tor der Lester Company in der 15. Straße stand ein Mann im mittleren Alter, der nicht schlecht und nicht gut gekleidet war.
Er musterte erst das große Eisentor mit einem Ausdruck der Hochachtung im Gesicht, dann drückte er auf den Klingelknopf.
Die Klappe wurde geöffnet. Hinter dem Gitter erschien das Gesicht des Pförtners, »Mein Name ist Pundman. Georg Pundman. Mr. Dogger von der South National Bank hat mich bei Ihrem Chef angemeldet.«
Der Pförtner studierte eine Liste.
»Okay, Ihr Name steht hier, aber ich muss erst mit Mr. Buttle telefonieren, ob er Zeit hat.«
Die Klappe wurde zugeschlagen. Der Mann vor dem Tor wartete geduldig.
Nach knappen zehn Minuten öffnete der Pförtner ihm die Fußgängertür. Der Mann, der sich Pundman nannte, trat in die Toreinfahrt. Ohne um Erlaubnis zu fragen, tastete der Pförtner seine Kleidung ab, wandte sich dann zu seinem Kollegen und rief: »Jimmy, bring diesen Mann zum Chef!«
Ein paar Minuten später saß Mr. Pundman Leon Buttle gegenüber.
»Ja«, sagte der Chef der Lester Company, »ich bekam einen Anruf von Dogger. Er sagte, er habe einen zuverlässigen Burschen, den er gern unterbringen möchte. Er empfahl Sie sehr freundlich. Sie haben schon in unserer Branche gearbeitet?«
»Ja, ich war in Frisco für die Columbia Transport tätig. Sie machten allerdings in erster Linie Goldtransporte, weniger Banknoten. Ich war erst dritter Wachmann, dann Fahrer!«
Er holte unaufgefordert einen Stoß Papiere aus der Brusttasche und legte sie Buttle auf den Tisch. Der Chef der Lester Company blätterte darin, las die Führungszeugnisse.
»Ausgezeichnet«, brummte er. »Wirklich ausgezeichnet. Sie scheinen sich mit den Columbia Leuten gut vertragen zu haben. Warum sind Sie dort fortgegangen?«
»Ich bin geborener New Yorker«, ' antwortete Pundman. »Hatte Sehnsucht nach Manhattan. Machte mir keine Gedanken um einen neuen Job. Mr. Dround von der Columbia empfahl mich an Mr. Dogger, und er meinte, Mr. Dogger würde schon etwas für mich finden. Nun, er verwies mich an Sie, Sir.«
Buttle rieb sich das Kinn.
»Tatsächlich, ja«, brummte er. »Ich würde Mr. Dogger verdammt gerne gefällig sein. Die South National ist schließlich ein guter Kunde. Auch sonst gefallen Sie mir, Pundman. Wirklich, ich glaube, dass wir fein miteinander auskommen könnten. Ich glaube, meine Leute sind nicht alle so gut wie Sie, aber sie sind lange bei mir, und ich kann schließlich niemanden Ihretwegen entlassen, der sich nichts zuschulden hat kommen lassen.«
»Also keinen Job für mich, Mr. Buttle?«
»Oh, das will ich nicht sagen. Doch, ich möchte Dogger gefällig sein. Ich werde Sie unterbringen, aber ich muss erst einmal sehen, wo. Das wird vierzehn Tage dauern. Lassen Sie mir Ihre Adresse hier. Haben Sie Telefon? Nein? Gut, dann schreibe ich Ihnen eine Karte. Sie hören bestimmt von mir. Gefreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Georg!«
Er läutete einem Wächter und ließ Georg Pundman hinunterbegleiten. Er stand lächelnd hinter seinem Schreibtisch, bis sich die Tür hinter dem Besucher geschlossen hatte. Dann setzte er sich und hatte Pundman schon so gut wie vergessen.
Pundman bummelte nach dem Verlassen der Lester Company die 15. Straße entlang, nahm die 24. Querstraße, wechselte zur 17. Straße hinüber und betrat dort einen kleinen Drugstore, in dem ein Mann hinter einem gewaltigen Eiscremesoda saß.
»Hallo«, sagte der Mann, als Pundman an den Tisch trat.
»Hallo«, sagte Pundman und setzte sich.
»Nun?«
Pundman schüttelte den Kopf.
»Er stellte mich nicht ein.«
Der Wartende zog die Augenbrauen hinter einer großen schwarzen Hornbrille hoch: »Trotz Doggers Anruf nicht? Und trotz deiner großartigen Empfehlungsschreiben? Glaubst du, er hat Verdacht geschöpft?«
»Nein, verdächtig erschien ich ihm nicht. Er wollte mich offensichtlich einfach nicht in seinem Laden haben. Er machte mir eine vage Versprechung, in vierzehn Tagen von sich hören zu lassen, aber ich glaube nicht, dass er auch nur daran denkt.«
Der Bebrillte rieb sich das Kinn. »Sollen wir ihn durch Dogger anmeckern lassen?«
Pundman winkte ab. »Dazu würde ich nicht raten. Das könnte dann doch seinen Verdacht erregen, und er könnte sich fragen, welches Interesse der Direktor einer Bankfiliale an einem kleinen Transport-Bewacher hat.«
»Also gescheitert«, stellte
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