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0032 - Wir setzten drei Millionen ein

0032 - Wir setzten drei Millionen ein

Titel: 0032 - Wir setzten drei Millionen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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dahin, wo wir es hinhaben wollen.«
    Ich sank in meinem Stuhl zusammen. »Zum Henker«, fluchte ich.
    »Dann können wir es nicht machen. Die Verpackung darf nicht geändert werden.«
    Dogger zuckte die breiten Schultern. »Tut mir leid, Cotton. Das ist so üblich. Die Umpackung ist erforderlich. Säcke können viel zu leicht aufgeschnitten werden. Außerdem wollen die Lester Leute wissen, wie viel Geld sie transportieren. Erstens errechnet sich danach ihre Gebühr, und zweitens, bedenken Sie, wenn nicht gezählt wird, könnten wir behaupten, dass wir zwei Millionen abschicken, während wir in Wirklichkeit nur hunderttausend Dollar hineintun. Können Sie mit den Goldkisten nichts anfangen?«
    Ich belebte mich wieder. »Wird das Gold nicht umgepackt?«
    »Nein, die Kisten sind ein Standardmodell, dessen Taragewicht bekannt ist. Sie werden nur gewogen. Danach errechnet sich der Goldinhalt. Sie werden sogar von uns mit Schlössern versehen, deren zweiter Schlüssel die Friscoer Zentrale in der Hand hat.«
    »Okay«, erklärte ich mit einem Seufzer, »es ist zwar eine weitere Risikoerhöhung, aber wir machen es. Wann können ein paar Leute von uns sich mit Ihren Kisten beschäftigen?«
    »Meinetwegen sofort. Was wollen Sie damit anstellen?«
    Ich rieb mir die Stirn. »Ich glaube, ich erzähle es Ihnen lieber, wenn alles vorbei ist, Mr. Dogger. Ich weiß nicht, wie viel Vertrauen Sie in die Technik haben, und ich möchte Ihnen nicht den Schlaf rauben.«
    »Glauben Sie, ich würde auch nur ein Auge zutun, solange diese Sache läuft«, knurrte er.
    »Nun gut, wir verändern das Taragewicht Ihrer Kisten«, sagte ich mit einem Lächeln.
    »Eine wahrhaft erschöpfende Auskunft«, brummte Dogger und griff nach dem Telefon. »Und nun wollen wir Mr. Buttle mal sagen, dass die South National Bank einen großen Auftrag für ihn hat. Ich nehme an, er wird sich darüber freuen.«
    ***
    Noch vier Tage saß ich als Mr. Littman in dem kleinen Zimmer bei der Familie Haspert und setzte meine Beobachtungen fort, und ich wurde zufriedener und aufgeregter zugleich mit jeder Beobachtung, die ich machte. Immer häufiger sahen Phil in der 23. und ich hier in der 15. Straße, dass Meadock und Buttle sich trafen, und fast immer war jener Unbekannte dabei und noch ein oder zwei Männer. Einmal glaubte ich darunter das Gesicht eines Angestellten von Buttle zu erkennen, aber ich war dessen nicht sicher.
    Wir hatten eine Frist von sechs Tagen für den Transport gesetzt, um Henley und den Leuten von General Electric ihre Manipulationen an den Kisten zu ermöglichen. Sie arbeiteten im Tresor der South National Filiale. Offiziell war die Version verbreitet worden, es würde eine neue Alarmanlage installiert. Wenn es in der 15. nichts mehr zu beobachten gab, weil Buttle nach Hause gegangen war, fuhr ich ins Hauptquartier, und von dort aus führte ich eine Menge Telefongespräche in alle Teile des Landes. Ich telefonierte mit praktisch jeder Polizeidienststelle, die es zwischen New York und San Francisco gab. Wir hatten eine große Karte des Landes im Büro aufgehängt. Mit bunten Stecknadeln bezeichneten wir jede Polizeistation, die wir in unseren Plan einspannen mussten. Es war ein richtiges Stück Generalstabsarbeit.
    Dann kam jener Morgen, an dem ich drei Wagen der Lester Company das Tor verlassen sah und wusste, dass sie jetzt zur South National fuhren. Drei Stunden später kamen die Wagen zurück. Ich sah, wie das große Eisentor geöffnet wurde. Schwer bewaffnete Wächter mit Gewehren unter den Armen sicherten die Straße. Die drei Wagen fuhren in die Einfahrt. Mit einem leisen Donnern schloss sich das Eisentor wieder. Drei Millionen Dollar und Gold befanden sich in den Händen von Leon Buttle und all den Leuten, die sein Spiel mitspielten.
    ***
    Ich verbrachte den Tag und die folgende Nacht fast ohne Unterbrechung am Fenster. Hin und wieder riskierte ich eine Stunde Schlaf. Buttle hatte zwar Dogger gesagt, dass der Transport wie üblich in den frühen Stunden des nächsten Morgens vorgenommen würde, und es war auch nicht wahrscheinlich, dass er das ändern würde, aber ich wollte keine Vorsichtsmaßnahme außer Acht lassen. In einem Drugstore schräg gegenüber saß am Fenster ein Mann von uns, der in zweistündigem Turnus durch einen anderen Mann abgelöst wurde. Sobald ich das Fenster zweimal öffnen und schließen würde, hatte der Mann den Auftrag, die Zentrale anzurufen und ein bestimmtes Stichwort durchzugeben. Für die Nacht

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