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0032 - Wir setzten drei Millionen ein

0032 - Wir setzten drei Millionen ein

Titel: 0032 - Wir setzten drei Millionen ein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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versendet?«, fragte er mit listig zusammengekniffenen Augen.
    Ich war überrascht. »Müssen Sie das wirklich, oder wollen Sie mir nur einen Gefallen tun?«
    Die Zigarre qualmte wie der Schornstein eines schweren Schleppkahns auf dem Hudson. »Ich muss in den nächsten Tagen zwei Millionen an unsere Zentrale in San Francisco schicken. Und dann wäre noch ein Geldtransport von einer runden Million fällig. Wenn man die beiden Transporte Zusammenlegen würde, ich glaube, das wäre eine Summe, der kein Gangster widerstehen könnte, der davon Wind bekäme.«
    »Ja«, sagte ich langsam, »der Betrag müsste sie eigentlich zu Taten verlocken, vorausgesetzt, sie haben überhaupt Taten vor.«
    Dogger grinste mich freundlich an und sagte: »Vorausgesetzt, sie haben Taten vor und die Taten gelingen, wer haftet mir für den Verlust? Nehmen Sie mir’s nicht übel, lieber Cotton, aber Ihr FBI-Gehalt scheint mir für diesen Fall nicht ausreichend.«
    »Die Transporte werden versichert.«
    Er lachte. »Ich weiß nicht, ob die North nicht lieber bankrott erklärt, als eine solche Summe auf den Tisch des Hauses zu legen.«
    »Jedenfalls habe ich soviel verstanden, dass Sie uns unterstützen würden, Mr. Dogger.«
    »Wenn Sie mir Ihr Wort geben, dass wir unser Geld und die Nuggets zurückbekommen, lasse ich mit mir reden, Cotton. Aber überlegen Sie sich das gut. Drei Millionen sind kein Pappenstiel. Ich handele zwar als guter Staatsbürger, wenn ich mich euch zur Verfügung stelle, aber gegen jede bankdirektoriale Vernunft.«
    Ich stand auf. »Ich sage Ihnen morgen Bescheid, Mr. Dogger.«
    Ich war der festen Überzeugung, dass Buttle, Meadock und noch ein paar Leute im Hintergrund etwas vorhatten, und es stand für mich fest, dass dieses Vorhaben einen Zusammenhang mit den Transporten der Lester Company hatte. Ging ich auf Doggers halbes Angebot ein, so wusste ich wenigstens, um welchen Transport es sich handelte, allerdings würde auch dieses Wissen beschränkt sein, denn ich konnte ja nicht die üblichen Transportmethoden ändern, bei denen immer drei Wagen benutzt wurden. Ich konnte auch die Überwachung aller drei Fahrzeuge nicht so organisieren, dass wir sie nicht aus den Augen ließen. Das hätte den Überfall verhindert und wäre sinnlos gewesen. Ich musste den Überfall erfolgreich geschehen lassen, aber dann musste ich schnellstens drei Millionen wiederbeschaffen, von denen ich nur höchst ungenau wissen konnte, wo sie versteckt waren.
    ***
    Glauben Sie mir, ein paar Mal schreckte ich zurück, aber dann fiel mir immer wieder ein, dass noch die wahren Täter des Mordes an Berryl Hank zu fassen waren, und das war schließlich der Grund, aus dem heraus ich mich entschloss, Doggers Hilfe in Anspruch zu nehmen.
    Und dann hatte ich noch eine Idee. Deshalb sprach ich am anderen Morgen mit Henley, der unser Spezialist für technische Dinge ist.
    »Glaube schon, dass sich das machen lässt, was du da vorhast«, sagte er, als ich ihm meinen Einfall auseinandergesetzt hatte.
    Er verfrachtete mich sofort in ein Auto und fuhr mit mir zu General Electric, wo er gut Freund mit einem leitenden Ingenieur war.
    Diesem setzte er die Geschichte auseinander, und er war unfair genug, nicht zu erwähnen, dass das Ganze auf meinem Mist gewachsen war. Ich wurde zu einer nebensächlichen Erscheinung. Die beiden Gentlemen vertieften sich in ein Gespräch, das von Ausdrücken wimmelte, mit denen ich nichts anzufangen wusste.
    Sie sprachen von Hochfrequenz, von Schwingungen, von Membranen, von Trockbatterien und stritten sich heftig über eine Sache, die sie Transistoren nannten. Ich bekam den Eindruck, dass mein schöner Gedanke an einem Wust von Schwierigkeiten scheitern würde, aber gerade, als ich glaubte, jetzt wären sich Henley und der Ingenieur so böse, dass es zum tätlichen Krach käme, wandten sich beide an mich und sagten: »Okay, wir machen das Ding. Wann können wir anfangen?«
    Ich fuhr aus meinem Sessel hoch. »Ich sage Ihnen schnellstens Bescheid.«
    Auf kürzestem Wege sauste ich zu Dogger.
    »Stehen Sie noch zu Ihrem gestrigen Angebot?«
    »Geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie meiner Bank das Vermögen zurückbeschaffen?«
    »Ja«, sagte ich nach kurzem Atemholen.
    »Ich stehe zu meinem Angebot«, knurrte Dogger.
    »Schön, noch ein paar technische Fragen. Wie geht der Transport vor sich?«
    »Wir verpacken das Geld in Säcke, das Gold in Kisten. Lester holt das Zeug ab, zählt nach, packt in seine Transportkisten um und bringt es

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