0033 - Eiswelt in Flammen
verständnislos.
„Wie sehen sie denn aus?"
„Ihr werdet Augen machen!" wiederholte er seine Ankündigung. „Und nun kommt in die Höhle - oder seid ihr auch so faul wie ich?"
Brummend setzte sich Tiff in Bewegung, von Milly und Felic gefolgt. Letztere warf noch einen Blick auf die am Rand des Baches wachsenden Algen und beschloß, später noch einmal nach diesen seltsamen Pflanzen zu sehen.
Gucky verschwand - und erwartete sie in der Höhle, in der bereits eine angenehme Wärme herrschte - und ein ebenso angenehmer Duft nach fertigem Essen. Hump sah auf, als sie eintraten. „Es wird Zeit, daß ihr kommt. Das Essen ist fertig. Ausnahmsweise hat Eberhardt sich mal nützlich machen können. Er hat die Konzentrate ausgepackt."
„Ohne mich wäre die Soße angebrannt", wehrte sich Eberhardt gegen den Vorwurf. „Der Mensch kann nur reden, aber was er redet, ist auch noch erlogen."
Gucky schnupperte und stöhnte genießerisch.
„Ich schlage vor, wir essen. Die Halbschläfer laufen uns nicht weg. Noch nicht."
„Aber später mal?" konnte Tiff seine Neugier nicht zügeln. Gucky nickte.
„Später schon - im Frühjahr. In fünfzig Jahren etwa."
Tiff sah den Mausbiber aufmerksam an, aber es war unmöglich, dessen verschmitztem Gesicht anzusehen, ob er einen Scherz gemacht hatte oder nicht.
RB-013 stand bewegungslos in einer Ecke und verstrahlte eine angenehme Wärme. Stetig leuchtete die von dem unerschöpflichen Arkonidenreaktor gespeiste Lampe. Ohne den Roboter wäre das Leben längst nicht so angenehm gewesen.
Sie setzten sich auf die umgedrehten Kisten und aßen. Die beiden Meisterköche Hump und Eberhardt wurden entsprechend gelobt und stritten sich dann prompt, wem der Verdienst in der Hauptsache zustand. Es war in dieser Minute, daß Felic ihren ersten offenen Vorstoß wagte.
„Du hast eine vorzügliche Suppe gekocht, Hump", sagte sie und warf ihm einen Blick voller Bewunderung zu. „Ich hätte es nicht so gut machen können."
Für Komplimente war Hump immer empfänglich. Er warf sich in die Brust, streifte Eberhardt mit einem warnenden Blick und nickte.
„Wenn ich später mal verheiratet bin, wird meine Frau nicht zu kochen brauchen", versprach er. Tiff verzog das Gesicht.
„Willst du das für sie tun?" erkundigte er sich.
„Und ob!"
„Ach - und deine Frau soll dann wahrscheinlich arbeiten gehen?"
Hump hätte sich fast verschluckt.
„Wieso?"
Tiff grinste.
„Mann, hast du eine Ahnung, was so eine Hausfrau alles am Hals hat! Du kannst ja Milly mal fragen, wenn du willst. Sie wird später nur zu kochen haben, wenn sie erst verheiratet ist. Dann werde nämlich ich in der Küche nicht viel zu sagen haben, aber dafür verdiene ich auch das Geld."
Hump machte ein derart dämliches Gesicht, daß Gucky so quietschend zu lachen anfing, daß selbst die Lampe des Roboters zu flackern begann. Niemand achtete auf die sich so anzeigende Gemütsregung der elektronischen Maschine, denn alle hatten genug damit zu tun, Hump zu beobachten.
Der Kadett der Raumflotte wurde zuerst einmal blaß, dann aber knallrot wie eine Tomate. Er sah von einem zum anderen und begegnete nur erwartungsvollen Blicken, die der Entwicklung der Dinge mit sichtlichem Interesse folgten.
Schließlich blieb sein Blick auf Milly hängen.
„Ist das wahr, Milly? Du willst ihn heiraten?"
Das Mädchen nickte, und eine Strähne ihres schwarzen Haares fiel ihr in die Stirn, „Ja, wußtest du das nicht?"
Hump schluckte. „Woher soll ich das wissen?" Milly lächelte harmlos. „Selbst wenn ich dich liebte, glaubst du vielleicht, ich würde einem anderen Mädchen ihren Freund wegnehmen? Und erst recht nicht, wenn ich genau weiß, daß dieses Mädchen dich von ganzem Herzen gern hat, du es aber in deiner Borniertheit nicht merkst."
Humps Gesicht wurde womöglich noch dämlicher. Tiff konnte nur mit Mühe das Lachen verbeißen. Felic war verwirrt. Sie wurde abwechselnd rot und blaß. Der Löffel in ihrer Hand zitterte merklich. Lediglich Eberhardt schien an der Entwicklung uninteressiert. Er löffelte in Gemütsruhe seine Suppe und gab ab und zu ein zufriedenes Grinsen von sich, was den Mausbiber veranlaßte, ihn heimlich anzustoßen und auf die Tischsitten aufmerksam zu machen.
„Mich liebt ein Mädchen?" stammelte Hump schließlich fassungslos.
„Ja, das kannst du nicht begreifen, was?" fragte Milly herausfordernd. „Jedenfalls bin ich es nicht!"
Humps Blick wanderte zu der völlig verwirrten Felic, die nicht mit dieser
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