0033 - Eiswelt in Flammen
die Erlaubnis dazu gibt. Geben Sie mir lieber Ihre Position."
„Ihre Landekoordinaten, sonst landen wir irgendwo."
„Also eine Drohung? Unterschätzen Sie uns nicht?"
Topthor lachte dröhnend und strich sich über den dichten Vollbart.
„Unterschätzen? Wenn wir mit Rhodan fertig geworden sind, dann mit seinem Heimatplaneten schon lange."
„Ach", sagte Rhodan. „Sie sind mit Rhodan fertig geworden?"
„Ja, aber leider konnte er uns entkommen. Geben Sie uns also die Landekoordinaten?"
Rhodan warf Bully einen schnellen Blick zu. Der schob ihm einen Zettel vor die Hände. Rhodan nahm ihn so, daß Topthor es sehen konnte und las laut vor: „Marsbahn - Richtung Erde. Geschwindigkeit 7653,3 km/sec. Richtung MX-T4."
Rhodan sah auf. „Wir könnten uns in zehn Minuten persönlich sprechen, Topthor, wenn Sie das wünschen."
„Was soll das? Was meinen Sie damit?"
„Das hier ist Ihre augenblickliche Position und Ihre Flugrichtung und Geschwindigkeit. Glauben Sie nur nicht, Rhodan allein besäße die Macht, Sie zu vernichten. Und glauben Sie nur nicht, wir wüßten nicht genau, was beim Planeten des ewigen Lebens geschah. Und glauben Sie schließlich nur ja nicht, wir besäßen nur ein Schiff von der Klasse der STARDUST."
Das war ein Bluff, aber er wirkte. Topthor zuckte unwillkürlich zusammen.
„Sie meinen die Riesenkugel?"
Aber dann grinste er. „Sie können mich nicht verjagen, Terraner. Nur Rhodan war beim Planeten des ewigen Lebens und holte die neue Waffe. Sie haben nur konventionelle Waffen - und mit denen werden wir schon fertig."
„Gut, versuchen wir es. Ich rate Ihnen noch einmal, uns in Ruhe zu lassen und uns nicht Ihren Handel aufzuzwingen, der uns zu einer Kolonie der Springer machen würde. Haben Sie verstanden?"
„Wir landen in einer Stunde", gab Topthor zurück und unterbrach die Verbindung.
Rhodan starrte auf den leeren Bildschirm und sah dann Bully an.
„Nun, was sagst du jetzt? Sie lassen nicht mit sich verhandeln. Sie glauben sich in Sicherheit, solange die STARDUST mit ihrer neuen Waffe fern ist. Die Feststellung, daß es mehrere solcher Riesenschiffe gibt, wird sie schockieren. Der Überlebende wird davon seiner Sippe berichten - und die Erde wird zu einem gefürchteten Punkt des Universums werden. Und das muß sie - leider -, wenn wir unser Ziel erreichen wollen."
Er gab Oberst Freyt einige Anweisungen, dann schaltete er den Interkom der STARDUST ein.
„Achtung! Wir starten in einer Minute. Sicherheitsmaßnahmen beachten, da wir noch innerhalb der Atmosphäre stark beschleunigen. Achtung, noch fünfzig Sekunden. Keine Transition! Waffenzentrale - bereithalten! Aktion in genau zehn Minuten. Kommando erfolgt. Achtung, noch vierzig Sekunden bis zum Start!"
Bully schnallte sich den breiten Gürtel um den dicken Bauch. In seinen Augen funkelte es unternehmungslustig.
„Vielleicht hast du recht", überwand er seine moralischen Bedenken. „Wir sollten diesen Überschweren eine zweite Lehre erteilen, wenn ihnen die erste nicht genügte."
„Und dann so schnell wie möglich nach der Eiswelt. Ich mache mir große Sorgen um Tiff und seine Freunde."
„Und ich um Gucky", gab Bully zu und sah auf die laufenden Zeiger der Instrumente. „Noch zehn Sekunden."
3.
Als Tiff aus der Höhle ins Freie trat, konnte er seine Überraschung nicht verbergen. Nur auf den Gipfeln der nahen Berge war Schnee zu sehen, und etwas weiter rechts auf den weiten Abhängen, die nicht vom Licht der beiden Sonnen beschienen wurden. Sonst war der Boden schwarz und schneefrei. Es war zum größten Teil nackter Fels, aber unter den gegebenen Umständen erschien Tiff der schwarze Fels wie etwas Heimatliches.
Mildred Orsons schüttelte den Kopf, daß die langen, schwarzen Haare nur so flogen. Zwar war es bitterkalt, aber für einige Minuten hielt man das leicht aus. Auch schien es hier in der direkten Sonne und im Schutz des Felsens nicht so eisig zu sein.
„Es sieht nicht übel aus", sagte sie fröhlich, obwohl ihr innerlich anders zumute war. „Man könnte sich vorstellen, daß es hier Leben gibt."
„Vorerst geht es nur um unser eigenes Leben", gab Tiff zurück und lächelte ihr zu. Er wußte, daß Mildred ihm zugetan war und ihre schwankende Haltung endgültig überwunden hatte. Für Hump schien sie nicht mehr als Mitleid übrig zu haben. Das wiederum hatte Felicita erleichtert aufatmen lassen, deren Liebe zu Hump bisher ohne jede Hoffnung geblieben war. Der einzige, der von diesem
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