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0033 - Eiswelt in Flammen

0033 - Eiswelt in Flammen

Titel: 0033 - Eiswelt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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dich zum zweitenmal! Wir geben euch noch dreißig Sekunden Zeit."
    Topthor starrte auf die immer größer werdende Erde. Er konnte die Kontinente voneinander unterscheiden und erkannte die großen Städte, die weiten Kulturflächen. Dort unten gab es eine Zivilisation, es wurde Handel getrieben, und es wurde verdient. Er gab sich einen Ruck. „Warum laßt ihr keine Verhandlungen auf der Erde zu?"
    „Wir haben unsere Gründe dazu, insbesondere sind es Gründe taktischer Art. Auch solche des Prinzips."
    Rhodan konnte natürlich nicht zugeben, daß es genügend andere Motive gab, die Springer unter keinen Umständen auf der Erde landen zu lassen. Noch war die Erde nicht offiziell geeint, und noch besaß sie keine mächtige Raumflotte, mit der sich eventuelle Angriffe ganzer galaktischer Zivilisationen abwehren ließen. Noch beruhte die Macht der Erde auf Bluff. Die STARDUST war das einzige echte Schlachtschiff, das Rhodan zur Verfügung stand.
    „Ich warne dich also zum letzten Mal, Topthor. Kehre um, ehe es zu spät ist. Noch fünf Sekunden!"
    Doch Topthor ließ auch diese wertvollen Sekunden verstreichen. Starr und steif hockte er vor dem Frontalschirm, auf dem alles zu sehen war, was für ihn von Interesse sein konnte. Die Erde, das gigantische Kugelschiff und die zehn Kampfkreuzer. Topthor war sich zum erstenmal in seinem Leben nicht sicher. Zweifel plagten ihn, ob er auch richtig handelte - oder ob er einen Fehler beging.
    Aber Rhodan ließ ihn nicht lange im Ungewissen. Topthor sah plötzlich, wie zwei seiner Schiffe von innen heraus zu glühen begannen und einfach auseinanderbrachen. Schwer fielen die Schmelzstücke, von der inzwischen wirksamer gewordenen Gravitation der Erde angezogen, dem Planeten entgegen.
    In weniger als zehn Sekunden hatte Topthor zwei Schiffe verloren, ohne, daß der Kugelraumer auch nur eine einzige Bewegung des Angriffs gemacht hätte. Und doch mußte er es gewesen sein, der dieses Kunststück vollbracht hatte. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht Rhodans.
    „Nun, Topthor, möchtest du immer noch auf der Erde landen, oder hast du deine Absichten geändert? Ich gebe dir eine letzte Chance."
    Aber Topthor wollte keine letzte Chance. Er glaubte immer noch an seine Überlegenheit. Seine Schiffe hatten noch keinen Schuß abgefeuert. Er würdigte Rhodan keines Blickes und wunderte sich auch nicht darüber, wie der Terraner, den er für Freyt hielt, es fertigbrachte, sich in sein Televisionsnetz einzuschalten.
    Ohne Rücksicht darauf, daß seine Befehle mitgehört werden konnten, brüllte er wütend: „Grogham - angreifen! Simultan angreifen! Torpedos und Energiestrahler! Alles Verfügbare einsetzen!"
    Dann sah er wieder auf den Bildschirm und starrte in die hart werdenden Augen des Terraners.
    „Du hast es nicht anders gewollt, Topthor", sagte Rhodan, und seine Stimme klang wie Metall. „Ich werde dich und Grogham verschonen aber nicht aus Mitleid oder Nachsicht, sondern nur darum, daß jemand von der Sippe der Überschweren übrigbleibt. Die übrigen Springer sollen erfahren, wie es ihnen ergeht, wenn sie zur Erde kommen, um diese zu erobern. Terra ist stärker als alle kriegerischen Zivilisationen der Milchstraße, Topthor. Und noch etwas kannst du deinem Volk sagen: Wir sind bereit, mit jedem in Frieden zu leben, aber wir werden jeden erbarmungslos vernichten, der uns angreift. Das Imperium der Arkoniden besteht noch - und damit seine Gesetze, die dem Frieden dienen."
    Topthor kniff die Augen zusammen und wartete darauf, daß Grogham seinen Befehl weitergab und ausführte. Bevor das jedoch geschehen konnte, verlor er zwei weitere Schiffe, die sich ohne jeden äußeren Anlaß in ihre atomaren Bestandteile auflösten.
    Mit seinen restlichen sieben Schiffen versuchte der Überschwere, den Gegner in einem verzweifelten Angriff zu überrumpeln. Aber die Torpedos detonierten, noch ehe sie die Hülle des Kugelraumers erreichten, und die konzentriert gebündelten Energiestrahlen flossen unschädlich an dem unsichtbar bleibenden Schutzschirm der STARDUST ab.
    Und dann hatte Topthor nur noch fünf Schiffe. Sein Verstand weigerte sich, die Realität anzuerkennen. Es war einfach unmöglich, daß jemand so ohne weiteres die Energieschirme durchbrach. Diese Terraner mußten ein Mittel besitzen, mit dem es ihnen gelang, den Feind einfach von einem Zustand in den anderen zu verwandeln - von Materie in pure Energie. Wie aber konnte das möglich sein, ohne den Schutzschirm zu berühren?
    Topthor

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