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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zehn, fünfzehn Sekunden vergingen.
    Endlich traute sich jemand zu sprechen. »Was – was war das?« flüsterte Karen.
    Robby antwortete. »Keine Ahnung.« Mit einer beschützenden Geste legte er seinen Arm um Karens Schulter.
    »Der Leichenwagen!« hauchte Christine. »Das hängt mit dem Leichenwagen zusammen.«
    Barry rutschte vom Sitz. Aufrecht stand er im Gang. Mit dem Kopf streifte er fast die Decke. Dann pochte er gegen die Verkleidung.
    »Die Erklärung ist ganz einfach«, sagte er. »Wir werden gegen irgendeinen verdammten Ast gestoßen sein. Bei Tag hätten wir darüber gelacht.«
    »Ja, das wird es sein«, stimmte ihm auch Robby zu. Doch die Antwort klang nicht gerade überzeugend.
    Die Gesichter der Mädchen waren blaß. Angst stahl sich in ihre Blicke. Angst vor der eigenen Courage.
    »Ich glaube, ich sehe mal nach«, sagte Barry und machte Anstalten, den Bus zu verlassen.
    Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.
    Plötzlich schrie Christine gellend auf. »Da!« brüllte sie. »Seht doch, am Fenster!«
    Drei Köpfe wandten sich ruckartig um.
    Und acht Augen sahen ein bleiches, häßliches Gesicht.
    Ein Gesicht mit zwei fingerlangen Vampirzähnen…
    ***
    Ich nahm die Westminster Bridge, um die Themse zu überqueren, führ am St. George’s Circle in Richtung Osten, führ durch Newington, dann nach Norden, kreuzte noch einmal die Themse, um schließlich in Richtung Ipswich zu fahren. Dieses Verwirrspiel kostete zwar Zeit, aber ich hoffte dadurch, eventuelle Verfolger abzuschütteln. Es konnte durchaus sein, daß mich meine Gegner beobachteten.
    Im rechten Mundwinkel fühlte ich einen ungewohnten Druck. Dort hatte ich mir unter die Zunge einen kleinen, aber ungeheuer leistungsstarken Sender geklemmt. Meine Beziehungen zum Geheimdienst hatten sich bezahlt gemacht. Die Techniker dort hatten mir das Ding in Windeseile besorgt. Der Sender gab ständig Zeichen, und Suko am Empfänger wußte, wo ich mich aufhielt.
    Erst wollte ich nach James-Bond-Manier den Sender im Absatz deponieren. Aber sollte ich durchsucht werden, dann fand man dieses Versteck bestimmt. Wer schaute schon jemandem in den Mund? Der Nachmittagsverkehr war schlimm. Ich kam nur langsam vorwärts.
    An der Stadtgrenze wurde es besser. Und bis zum Verteilerkreuz der Schnellstraßen kam ich gut durch. Doch ich nahm keine Fernstraße, sondern die Landstraße nach Ipswich. Dort konnte ich zwar nicht so schnell fahren, aber ich mußte mich an die Bedingungen meines Gegners halten. Noch führ ich durch Londoner Vororte. Hier warfen Peitschenleuchten ihr kaltes Licht auf den Asphalt.
    Die Rücklichter der vor mir fahrenden Wagen wirkten auf mich wie hin- und her schaukelnde Blutstropfen und erinnerten mich immer daran, auf was für eine Aufgabe ich mich eingelassen hatte.
    Wir hatten Freitag.
    Wochenende.
    Und ich fuhr in mein Verderben – in den Tod…
    Bald verschwanden die Lichter, und ich lenkte meinen silbermetallicfarbenen Bentley auf der einsamen Landstraße einem Ungewissen Ziel entgegen. Ich hoffte nur, daß es keinen Nebel gab, womit im November eigentlich stündlich zu rechnen ist.
    Wie dem auch sei, irgendwo würden sie mich abfangen, und dann kam es zur Entscheidung…
    ***
    »Ein Vampir!« kreischte Christine mit schriller Stimme. »Mein Gott, das ist ein Vampir!« Ihre Stimme brach ab, erstickte in einem Wimmern.
    Auch die anderen hatten die gräßliche Fratze gesehen.
    Robby riß Karen zurück, während sich Barry schützend vor Christine stellte.
    Das Gesicht des Blutsaugers schien an der Scheibe zu kleben.
    Der Unheimliche hockte auf dem Dach. Er hatte sich dann über den Rand gebeugt und schaute in das Innere des Busses. Wie er auf das Dach gelangt war, ließ sich ganz einfach beantworten. Er mußte auf einem Baum gesessen haben und hatte sich dann fallen lassen. Bei der geringen Geschwindigkeit des Busses konnte der Blutsauger leicht die Balance halten.
    Jetzt bewegte er den rechten Arm. Eine bleiche, knochige Hand tauchte auf, wurde gespreizt, und dann kratzten fünf lange Fingernägel über die Scheibe.
    Es klang wie ein Willkommensgruß der Hölle.
    Ängstlich klammerte sich Christine an ihren Freund. »Ich will hier weg!« schluchzte sie. »Bitte, fahrt! Fahrt doch…«
    Auch in Karens Gesicht stand die nackte Angst geschrieben, und die beiden jungen Männer sahen auch nicht gerade aus wie Helden.
    Barry erwachte als erster aus seiner Erstarrung. Er löste sich von Christine, warf sich auf den Fahrersitz und startete. »Ich werde

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