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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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Amulett schon ausgeschaltet.«
    »Neununddreißig… wissen Sie das aus der Chronik?«
    Zamorra nickte, ohne zu antworten.
    »Es handelte sich um eine alte Geschichte, die schon Jahrhunderte weit zurückliegt«, versuchte er Jill zu erklären. »Damals wurden vierzig Bettelmönche von einem meiner Vorfahren beraubt, gefoltert und bei lebendigem Leibe eingemauert.«
    Jill schluckte mühsam.
    »Die Leute von damals hatten einen Hang zur Grausamkeit. Wann soll das gewesen sein?«
    »Im Jahre 1103.«
    Jills Augen weiteten sich. »Aber Professor, und da behaupten Sie allen Ernstes, daß diese Leute noch leben könnten?«
    »Nicht ihre Körper, Jill. Aber ihre Seelen. Ihre gepeinigten gefolterten Seelen, die ewige Rache geschworen haben. Der Fluch des Schrecklichen Leonardo de Montagne hielt sie in diesem Mauerkerker fest. Dieser Fluch aber wurde in dem Augenblick gebrochen, als die Mauern des jahrhundertealten Verließes mit einem Preßluftbohrer gesprengt wurden. Neununddreißig Dämonen sind noch unter uns, Jill. Sie sind schlau, mächtig, kennen keine Grenzen in ihrer haßerfüllten Grausamkeit. Aber wir müssen schlauer sein als sie. Wir müssen mächtiger sein. Und wir müssen versuchen, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.«
    Jills Blick wanderte von Nicole zu dem Professor.
    »Irgend etwas fehlt mir wohl in meinem Gehirn, weil ich das nicht kapieren kann«, sagte sie. »Aber ich will nachdenken. Mummy ist tot. Meine Mummy… was wollten die Dämonen von ihr, Professor?«
    »Es macht ihnen Spaß, sich an der Angst der Menschen zu weiden. Ihre Mutter floh aus Angst vor dem Unaussprechlichen. Deshalb folgten sie ihr. Nicht Ihre Mutter hat den Unfall verursacht.«
    »Dann war es also Mord, genau wie bei Ken Baker.«
    Zamorra nickte bestätigend. »Ja, Jill. Genau wie bei ihm. Auch der Bauarbeiter Fernand wurde ermordet. Die Dämonen haben ihn in ihren Kerker gezogen. Ihn, ihren Befreier. Und sie haben ihn entsetzlich zugerichtet, dann wieder zusammengesetzt und uns auf einem silbernen Tablett serviert.«
    Jills Augen weiteten sich voller Grauen, dann brach sie in ein hysterisches Gelächter aus.
    »Verrückt… ich glaub’s einfach nicht …« heulte sie los, sprang auf und rannte hinaus.
    Zamorra starrte schweigend auf die geschlossene Tür.
    »Sie müssen wirklich ein bißchen behutsamer mit ihr umgehen, Chef«, seufzte Nicole. »Nicht jeder ist mit solchen Themen so vertraut wie sie.«
    Zamorra griff in die Tasche seines Jacketts. Er reichte Nicole ein kleines Gerät, nicht größer als eine Streichholzschachtel.
    »Hier. Tragen Sie es ab sofort immer bei sich, Nicole!« bat er. »Solche panischen Minuten wie vorhin, als ich in der Bibliothek saß und diese Vorahnung einer Gefahr hatte, will ich nicht gern wieder erleben. Sobald Sie in Gefahr sind – oder eine andere Person in Ihrer Nähe – rufen Sie mich. Ich habe das Empfangsgerät unter meinem Rockaufschlag.«
    Skeptisch sah Nicole das kleine Ding an und drehte es in den Fingern. »Mit Technik wollen Sie übersinnliche Wesen besiegen?« erkundigte sie sich. »Das glauben Sie doch wohl selbst nicht.«
    »Besiegen werde ich sie mit meinem Amulett, Nicole.« Zamorras Miene verriet, daß er nicht länger über diesen Punkt diskutieren wollte.
    »Dieser Schweizer ist ein netter junger Mann«, lenkte sie ab, »finden Sie nicht auch?«
    »Ja. Ein netter junger Mann«, wiederholte Zamorra. »Aber er weicht mir immer aus, wenn ich ihn anschauen will.«
    »Es soll ja auch schüchterne Männer geben!«
    »Sicher. Das kann der Grund sein.«
    »Oder er ist ein Mann, der in Ehrfurcht vor einem echten Schloß- besitzer erschauert!« Nicole war wieder ganz obenauf.
    »Nicole! Seien Sie nicht so albern«, rügte er lächelnd. »Gehen Sie jetzt bitte zu Jill hinauf. Bleiben Sie in Ihrer Nähe.«
    »Chef?«
    »Ja, was gibt es noch?«
    »Vorhin haben Sie etwas Merkwürdiges gesagt. Das gab mir zu denken.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Was meinen Sie, Nicole?«
    »Sie sagten es etwa mit diesen Worten, Chef: Der Fluch des Schrecklichen Leonardo hielt sie in diesem Mauerkerker fest.«
    »Ja, das sagte ich. Und was gefällt Ihnen nicht daran?«
    »Oh, es gefällt mir sogar sehr. Beweisen doch Ihre Worte, daß nicht die Mauern die Seelen der Bettelmönche in dem Kellerverlies gefangenhielten, sondern der Fluch des bitterbösen Leonardos. Sonst können doch Dämonen Mauern überwinden, ja?«
    »Nicht nur Mauern. Höhen und Tiefen, die weiteste Ferne, Treppen und

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