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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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mußte.
    Die nächste Frage Zamorras aber riß sie auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Wo ist Jill Meredith?«
    »Keine Ahnung…« erwiderte Nicole schnell, doch sie verbesserte sich. »Vorhin sah ich zwei Menschen dort im Gras bei den Bäumen liegen.«
    »Zwei?« fragte Zamorra mit gefurchter Stirn.
    Nicole Duval begann schon zu laufen.
    Sekunden später kniete sie neben Jill nieder.
    »Miß Jill… hallo«, sagte sie besorgt.
    Das junge Mädchen war leichenblaß.
    »Miß Jill…«
    Flatternd hob das junge Mädchen den Blick. »Ja?« Wie aus weiter Ferne kam ihre Stimme.
    »Sind Sie bewußtlos gewesen? Und wer ist der Mann da?« fragte Zamorra.
    »Ich weiß nicht«, sprach Jill monoton. »Welcher Mann?«
    Stöhnend setzte sich Franz Hämmerli auf und hielt sich den Kopf.
    »Mein Schädel tut aber weh«, klagte er.
    »Das Pferd… der Hengst!« berichtete Jill. »Er wurde auf einmal wild und schlug mit den Hufen um sich.«
    »Gott sei Dank, daß Ihnen nichts passiert ist!« Zamorra sah zu dem zarten Mädchen nieder, dann bückte er sich und hob es hoch.
    Er warf Nicole einen warnenden Blick zu. Sie sollte nichts vom Tod der Millionärin verraten. Nicht jetzt und hier.
    Zamorra trug Jill zu seinem Reitpferd. »Können Sie reiten, Jill?«
    »Ich glaube ja. Wenn das Biest nicht wieder solche Zicken macht!«
    Jill versuchte ihre bedrückte Stimmung aufzulockern. Doch die Mundwinkel zogen sich verräterisch nach unten.
    »Das ist Franz Hämmerli, ein Tourist aus der Schweiz«, stellte sie den Züricher vor. »Er schwärmt für alte Schlösser, Professor.«
    »Dann soll er unser Gast sein!« Zamorra half Jill in den Sattel, drehte sich um und ging zu dem jungen Mann. Er streckte ihm die Hand hin. »Ich bin Zamorra…«
    Seltsamerweise wich der junge Mann zurück. »Angenehm«, sagte er hastig. »Ich heiße Hämmerli, Franz Hämmerli.«
    »Wenn Sie mein Gast im Château Montagne sein wollen, Herr Hämmerli?« fragte Zamorra. »Sie sind herzlich eingeladen.«
    »Es könnte allerdings sein«, fuhr Nicole forsch dazwischen, »daß Ihnen hin and wieder kleine Dämonen begegnen, aber das darf Sie nicht beunruhigen.«
    Ein eigenartiger Blick des sonst recht sympathischen, jungen Mannes traf Nicole. »Dämonen?« wiederholte er wie abwesend. »Ich fürchte mich nicht vor Dämonen.«
    Zamorra sah ihn unverwandt an. »Gehen wir. Miß Jill muß sich von dem überstandenen Schrecken erholen. Und sie, Nicole…«
    »Also, alles was recht ist«, erklärte Nicole, »diktieren können Sie mir frühestens wieder nach dem Nachmittags-Kaffee. Vorher fühle ich mich außerstande dazu. Schließlich begegnet man nicht jeden Tag einem Teufel in Pferdegestalt.«
    Zamorra nickte. »Ich wollte Ihnen nichts diktieren, Nicole. Gehen wir also…«
    Sie nahmen das Pferd mit Jill Meredith in die Mitte.
    Langsam folgte ihnen Franz Hämmerli.
    Zamorra und Nicole wären sehr erstaunt über seinen finsteren Blick gewesen, mit denen er sie betrachtete. Sein Blick glühte vor Haß und dem Wunsch nach Vernichtung.
    ***
    »Nein… oh Professor …«
    Jill sank in den Sessel und schlug die Hände vors Gesicht. »Meine Mummy… sie war eine so gute Autofahrerin.«
    »Ich weiß. Ich bin mehrfach mit ihr gefahren. Nein, das war nicht ihre Schuld«, erklärte Zamorra. »Wenn Sie es auch nicht wahrhaben wollen, Jill – Sie sind in Gefahr. Das Erlebnis mit dem Hengst sollte Ihnen eigentlich die Augen öffnen.«
    Jill schwieg. Sie nagte an ihrer Oberlippe.
    »Es wäre mir lieber, Sie wären weit fort, möglichst drüben in Queens«, sagte Zamorra leise, »aber jetzt wäre es riskant, Sie fortzuschicken. Wie leicht könnte Ihnen ein ähnliches Unglück passieren wie Ihrer Mutter und Ken Baker.«
    »Warum? Können Sie mir das erklären, Professor?« begehrte Jill auf. »Wir sind harmlose Reisende aus Amerika.«
    »Sie haben über die Dämonen gespottet, Jill.«
    »Und deshalb…«
    Zamorra nickte schweigend.
    »Aber…«
    »Darf ich Sie um etwas bitten, Jill?«
    »Zuerst muß ich wissen, was es ist.«
    »Ich würde Sie bitten, sich nicht vom Schloßgebiet zu entfernen und möglichst in Miß Duvals oder meiner Nähe zubleiben. Ich ahne jetzt, um wie viele Dämonen es sich handelt.«
    »Und wie viele sind es?« Nicole könnte nicht mehr an sich halten.
    »Neununddreißig.«
    Nicole war sprachlos. »Wie kommen Sie auf diese ungerade Zahl?«
    »Anfangs waren es vierzig. Aber erinnern Sie sich an gestern abend, nachdem Ken Baker starb? Einen Dämon habe ich mit meinem

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