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0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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Sekunde dieses Kampfes zu arbeiten aufgehört hatte. »Wer hat Ihnen gesagt, daß Sie mir das Amulett wegnehmen sollen?«
    »Quatschen Sie nicht soviel. Ich will das Amulett!« ächzte Hämmerli. Und er machte Anstalten, von neuem auf Zamorra loszudreschen. Da wurde Zamorra sehr aktiv. Er schickte Franz Hämmerli mit zwei knallharten Treffern in einen Zustand der Bewußtlosigkeit.
    Der Schweizer sackte zusammen wie ein Zentner nasse Kartoffeln.
    Als Franz Hämmerli vor Zamorras Füßen ausgestreckt auf dem Teppich lag, verengten sich die Augen des Professors.
    Er neigte sich zu ihm nieder, holte das Amulett unterm Hemd heraus und konzentrierte seine Sinne.
    »Alte Dämonen sollen weichen«, sprach Zamorra scharf. »Geht hinweg. Laßt diesen Mann in Ruhe!«
    Er hörte ein Zischen hinter sich.
    Drohend wandte sich Zamorra um. »Laßt ihn in Ruhe…« wiederholte er.
    Ein kalter Hauch streifte ihn. War da nicht auch ein blaues Licht, das in Richtung des Fensters verschwand?
    Zamorra richtete sich wieder auf.
    Jetzt war er mit dem Schweizer allein. Wenn er aus seiner Ohnmacht erwachen würde, würde er von nichts mehr etwas wissen.
    Zamorra kannte das. Franz Hämmerli würde höchst erstaunt sein, hier auf dem Teppich im Schlafzimmer seines Gastgebers zu liegen.
    Zamorra schritt, ohne sich um den Mann zu kümmern, zur Wand hinter seinem Bett, nahm den alten gerahmten Stich aus dem siebzehnten Jahrhundert herunter und öffnete das Kombinationsschloß des Safes, der hinter dem Bild verborgen war.
    Die schwere Tür schwang auf.
    Zamorra griff nach der schmalen Kassette, nahm das Amulett an der Kette vom Hals und legte es behutsam auf den roten Samt des Behälters.
    Dann holte er eine hölzerne Schatulle heraus und öffnete sie. Hier lag eine genaue Nachbildung des Amuletts, versilbert und kaum von dem echten zu unterscheiden.
    Er legte die dünne Silberkette um seinen Hals und holte auch noch den aufgeladenen Smith & Wesson-Revolver aus dem Safe.
    Vielleicht war es falsch, was er jetzt tat.
    Er begab sich in höchste Gefahr, wenn die Dämonen merkten, daß er das falsche Amulett trug.
    Er hoffte nur, daß der Wechsel der Schmuckstücke von den Dämonen unbemerkt geblieben war.
    Ein schneller Blick zu Hämmerli zeigte ihm, daß dieser noch immer ohnmächtig war.
    Ehe Zamorra jedoch die schwere Tür des Safes schloß, öffnete er die schmale Kassette und holte erneut das echte Amulett hervor.
    Eine innere Stimme hatte ihn gewarnt, es hier einzusperren und sich ohne jeden Schutz im dämonenverseuchten Schloß zu bewegen. Ehe er in sein Sakko schlüpfte, steckte er den Revolver in den Hosenbund. Zamorra ließ das echte Amulett in die Hosentasche gleiten und schloß den Safe. Er hing das Bild wieder an den Nagel und trat zurück.
    Grübelnd blickte er zu Hämmerli nieder, dann verließ er mit langen Schritten sein Schlafzimmer.
    ***
    Der Beamte betrachtete Nicole und Jill neugierig, schließlich bat er sie in breitem, kaum verständlichem Dialekt, ihm zu folgen.
    Die große Halle, in die er sie führte, diente offenbar auch als Fundamt und manchmal auch als Kindergarten, denn Nicole stolperte beinahe über Bausteine, während Jill Meredith mit der Schuhspitze an einen bunten Gummiball stieß.
    An den Wänden der Halle waren Leitern, Turngeräte und sogar ein Fußballtor angehängt.
    Nicole hatte die Leute aus Tours in Verdacht, eine alte Turnhalle als Leichenschauhaus zu entfremden.
    Der Beamte schlurfte vor ihnen her.
    Er hielt ein Formular in der Hand und blieb vor einer Wand mit großen Schubladen stehen.
    »Nummer 46«, knurrte er und zog die betreffende Lade heraus.
    Lana Merediths Leiche trug noch das tief ausgeschnittene Seidenkleid, das sie beim abendlichen Diner im Schloß angehabt hatte.
    Ihr Staubmantel lag zusammengerollt zu ihren Füßen.
    Jill sah starr auf diese Kleidungsstücke und registrierte, daß die Strumpfhosen ihrer Mutter breite Laufmaschen hatten.
    »Ist das Ihre Mutter, Mademoiselle?« brabbelte der Beamte. Er rülpste laut und murmelte etwas von zu saurem Magen.
    Vorsichtig tastete sich Jills Blick höher.
    Nicole beobachtete das Mädchen. Das Grauen hielt die Französin gepackt. Und jetzt bemerkte sie, wie das Entsetzen durch Jill Meredith fuhr.
    Ohne Zweifel war das Lana Meredith. Ihre wässrigblauen Augen waren weit aufgerissen. Dann erkannte Jill ihr blondes, mit Wasserstoff gebleichtes Haar, ihre feine Nase, ihren Ansatz zum Doppelkinn…
    Nur aus ihrem Mund ragten zwei spitze Schneidezähne wie

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