Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne

Titel: 0036 - Das Rätsel von Schloß Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
Vom Netzwerk:
Nun fahren Sie schon… Ich werde mir Zamorra vornehmen. Und wehe, er leugnet. Er wird es nicht wagen, mir ins Gesicht zu lü- gen.«
    »Sie sind auf dem besten Wege, wahnsinnig zu werden, Jill. Wie können Sie diese ganzen Absonderlichkeiten auf Professor Zamorra zurückführen?«
    »Sie sind ja verknallt in ihn. Und Liebe macht bekanntlich blind«, fuhr Jill sie zornig an. »Warum fahren Sie nicht schneller? Er glaubte wohl, mir alles bieten zu können, wie? Er hält mich für ein dummes, verzogenes Mädel. Aber er wird sich wundern! Ich werde ihm einen Haufen Schwierigkeiten machen. Darauf kann er sich verlassen.«
    »Er hat schon Sorgen genug, Jill. So werden Sie doch vernünftig!«
    »Schneller, schneller… ausgerechnet Sie predigen mir Vernunft, Nicole? Sie hausen mit diesem Kerl in einem Spukschloß und billigen alles, was er tut! Er hat Sie ja auch schon verhext, dieser Teufel!«
    ***
    »Ich weiß auch nicht, Professor, wieso ich auf einmal auf dem Teppich in Ihrem Schlafzimmer lag«, murmelte Franz Hämmerli entschuldigend und rieb sich seine gerötete Stirn. »Ich denke fieberhaft nach, aber es fällt mir nicht mehr ein.«
    »Hoffentlich leiden Sie nicht an einer Art Gedächtnisverlust«, erwiderte Zamorra freundlich. »Aber ich glaube, daß die Erklärung ganz logisch ist. Sie haben sich in dem großen Schloß verlaufen und sind irrtümlich in meinem Schlafzimmer gelandet. Dort müssen Sie mit der Stirn gegen irgendein Hindernis geknallt und bewußtlos geworden sein.«
    »Es tut mir schrecklich leid, daß ich Ihnen soviel Scherereien mache, Professor«, entschuldigte sich Franz Hämmerli verlegen. »Ich benehme mich nicht wie ein wohlerzogener Gast, fürchte ich.«
    »Ich hab’ Sie sehr gern hier, Herr Hämmerli. Bleiben Sie, solange Sie wollen«, schlug Zamorra vor. »Haben Sie übrigens Lust, einmal die alten Kellergewölbe des Schlosses zu besichtigen?«
    Hämmerli wurde rot vor Freude.
    »Aber ja, Professor. Das habe ich ja gar nicht zu hoffen gewagt, daß Sie mir das vorschlagen würden!«
    Sie tranken ihren Kaffee aus. Zamorra erhob sich. »Also gut, gehen wir…«, schlug er vor.
    Er schritt vor ihm her auf die Tür des Salons zu.
    Und er war so sehr damit beschäftigt, einen Dreh zu finden, mit dem er die Dämonen auf einen bestimmten Platz im Schloß konzentrieren konnte, daß sein Instinkt im Augenblick nicht mehr so wach war wie sonst.
    Ihm wurde nicht klar, daß hinter Hämmerli, nur für ihn verständlich, eine Stimme raunte. »Du mußt den Befehl ausführen. Du hast dich sehr dumm angestellt. Du mußt es noch einmal versuchen.«
    »Ja«, murmelte Hämmerli entsetzt.
    Zamorra blieb stehen. »Wie bitte?«
    Hämmerli bekam einen roten Kopf. »Es ist nichts. Ich… ich habe, kein Wort gesagt.«
    »Kommen Sie, Herr Hämmerli. Wir müssen hier die Treppe hinuntergehen.«
    Der Schweizer folgte ihm.
    Er hörte ein Geraune hinter sich. Er drehte sich um, sah aber niemand.
    Plötzlich wußte er alles wieder.
    Er war in Zamorras Schlafzimmer eingedrungen, um ihm das Amulett wegzunehmen. Er hatte mit Zamorra geboxt.
    Zamorra aber tat so, als hätte er es vergessen.
    Mißtrauen flackerte in Hämmerli hoch.
    »Ich führe Sie jetzt in einen Teil des Kellers, der Jahrhunderte lang ungenutzt war«, erklärte der Professor leise. »Ich weiß nicht, ob Sie spüren, wie alt diese Mauern sind. Mir jedenfalls geht es immer so, wenn ich hier heruntergehe. Leider war es bisher selten der Fall. Selbst mir kommt mitunter eine Gänsehaut, wenn ich diese Treppen hinabsteige.«
    »Sie machen mir ja direkt Angst, Professor«, knurrte der Schweizer.
    Zamorra warf ihm einen prüfenden Blick zu. Mit dem jungen Mann war alles in Ordnung. Nein, er glaubte nicht, daß die Dämonen seinem Befehl trotzen und von neuem Besitz von diesem Mann nannten würden.
    Aber sie hatten schon einmal Zamorras Befehl verweigert, als er sie in das Gewölbe hinter der Wappentür bestellte.
    Sie waren nicht gekommen.
    Es war ja geradezu so, als machten sie sich lustig über ihn.
    »Hier entlang bitte«, sagte Zamorra.
    Seine Stimme klang hohl in dem niedrigen Gewölbe. Sie hatten den Teil des Kellers erreicht, der jahrhundertelang in seinem Staub moderte, den keine Dienstboten betraten aus Angst, Spukgestalten zu begegnen.
    »Sie haben doch hoffentlich keine Angst vor Gespenstern?« fragte Zamorra freundlich.
    Schweißtropfen perlten auf Hämmerlis Stirn.
    »Haben Sie Angst?« fragte Zamorra überrascht. »Hören Sie, ich will Sie zu nichts

Weitere Kostenlose Bücher