Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0036 - Die Seuche des Vergessens

0036 - Die Seuche des Vergessens

Titel: 0036 - Die Seuche des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
gegenseitig vernichtet hatten. Niemand kam auf den Gedanken, das kleine pelzige Wesen auf der Sandinsel dafür verantwortlich zu machen. Lediglich RK-071 kam auf diesen absurden Gedanken und gab seinen beiden Metallgefährten den Angriffs- und Vernichtungsbefehl. Von nun an gab es keine Rücksicht mehr. Der kleine Gegner war zu gefährlich, um gefangengenommen werden zu können.
    Die Kolosse marschierten auf das Nordufer zu und machten Anstalten, im Fluß zu verschwinden. Gucky erkannte die Gefahr. Er wußte, daß Wasser dem robotischen Mechanismus nichts anhaben konnte. Er nahm eine Kiste und teleportierte zum Schiff. Tako war gerade dabei, John Marshall die Situation auf der Sandbank zu erklären, als der Mausbiber in der Kabine auftauchte. Es war eng, denn nun waren auch Kitai und Tama zurückgekehrt.
    „Da ist er ja!“ rief Tako, und man sah ihm die Erleichterung an. „Was ist geschehen? Bist du geflohen?“
    Trotz der gespannten Lage hatte Gucky Zeit, sich verletzt zu fühlen.
    „Geflohen?“ zwitscherte er erstaunt und vorwurfsvoll zugleich. „Wie käme ich auf den Gedanken? Mir ist lediglich ein Gedanke gekommen. Kitai, am Fluß wartet eine ganze Kompanie Goszuls darauf, von dir behandelt zu werden. Vielleicht kannst du gute Bundesgenossen aus ihnen machen.“
    „Eine ganze Kompanie?“ Kitai riß die Augen auf. „Was wollen wir damit anfangen?“
    „Eine ganze Menge. Du wirst ihnen einsuggerieren, daß sie alle weiteren Befehle zu ignorieren und zum Hafen zu marschieren haben. Wir werden sie dann hier in Empfang nehmen. Ich habe eine lebenswichtige Aufgabe für die Brüder.“
    Kitai wollte noch etwas fragen, aber ein Wink Johns ließ ihn verstummen. Der Telepath hatte bereits begriffen, was Gucky plante.
    „Kitai wird tun, was du sagst“, wandte er sich an Gucky. „Und die Ausrüstung ist sicher?“
    Gucky machte sich zum Sprung bereit. Er fixierte Kitai, den er mitzunehmen hatte und nahm seine Hand. Zu John gewandt, sagte er: „Noch nicht. Drei Kampfroboter sind dabei, sie in Besitz zu nehmen. Ich werde ihnen die Suppe versalzen.“
    „Kampfroboter?“ entsetzte sich John. „Wie willst du sie ...?“
    „Keine Sorge, Freund. Vier von ihnen habe ich schon durch mangelhafte Piloten- kenntnisse zugrunde gerichtet. Auf drei mehr oder weniger soll es mir auch nicht ankommen.“
    Mit dieser mehr als geheimnisvollen Andeutung verschwand er. Kitai war ebenfalls nicht mehr in der Kabine. Tako, der sich übergangen fühlte, fragte John: „Und ich? Soll ich auch ...?“
    „Warte noch“, entschied Marshall. „Gucky wird dich holen, wenn er dich braucht. Wir können jetzt nichts tun als warten.“
    Gucky materialisierte und ließ Kitai los. Von den Robotern war noch nichts zu sehen. Sie mußten sich noch unter der Flußoberfläche aufhalten und konnten jeden Augenblick das Ufer der Sandbank erreichen.
    „Dort drüben am Südufer, Kitai! Die Goszuls liegen da in Stellung und wissen vorerst noch nicht, was sie von den Wundern zu halten haben, die sich vor ihren Augen abspielen. Nimm sie in Behandlung. Kümmere dich nicht um das, was gleich hier geschehen wird. Am besten gehst du in Deckung, damit die Roboter dich nicht entdecken.“
    „Welche Roboter?“
    „Sie spielen Untersee-Boot, werden aber gleich auftauchen“, verkündete Gucky und ließ den Strand nicht aus den Augen. „Mach voran, wir haben nicht viel Zeit.“
    Er bemerkte in einigen Metern Entfernung ein Kräuseln der Wasseroberfläche. Der erste der Roboter tauchte mit seiner Schädelplatte aus den Fluten. Gucky liebte die Abwechslung. Nichts war ihm mehr zuwider als die Monotonie. Und wenn er diese drei Roboter auf die gleiche Art erledigte wie die ersten vier, so war das zweifellos Monotonie.
    Blitzschnell faßte er seinen Plan und führte ihn aus. Drüben am Südufer gab es genug lose Felsen, die er von der Sandbank aus leicht telekinetisch dirigieren konnte. Endlich wieder einmal konnte der Mausbiber nach Herzenslust spielen, wie seine Rasse auf dem einsamen Planeten der sterbenden Sonne das telekinetische Bewegen von Materie nannte.
    Die Goszuls, die sich kaum von ihrer ersten Überraschung erholt hatten, erlebten nun eine zweite. Statt fliegender Roboter gab es schwebende Felsen in endloser Folge. Sie hoben sich am seichten Ufer aus dem Wasser, segelten in ruhigem Flug dicht über den Fluß dahin und klatschten dann an einer bestimmten Stelle in die Fluten, um gurgelnd zu versinken. Natürlich konnten die Goszuls nicht wissen, daß

Weitere Kostenlose Bücher