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0037 - Panik in Tokio

0037 - Panik in Tokio

Titel: 0037 - Panik in Tokio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Stimmgabel, mit einer runden Schlaufe am Ende.
    In dieser Schlaufe war ein Kristall drehbar befestigt. Ein Fingerschnippen Kaorus ließ den Kristall rotieren und helle Lichtreflexe sprühen. Gogen Kishi wandte den Kopf ab, aber die beiden Männer von der Kamikaze-Bruderschaft packten seinen Schädel und zwangen ihn herum.
    Tomoe Akira trat hinter ihn und hob seine Lider.
    Kishi mußte den Kristall anschauen und in Eisai Kaorus Augen sehen. Der alte Mönch und Zen-Meister hatte die linke Hand erhoben, deren Finger gespreizt waren. Er murmelte mir unverständliche Worte, sein Blick bohrte sich in die Augen des Syndikatsführers.
    Es war ein Duell des Willens, dem ich beiwohnte. Eisai Kaoru wollte Gogen Kishi hypnotisieren, der sich seinerseits natürlich nicht unterwerfen mochte. Doch sein Widerstreben nützte nichts. Die Lichtreflexe drangen bis in den letzten Winkel seines Gehirns.
    Eisai Kaorus Blick durchdrang ihn, zwang ihn nieder. Eine Trance erfaßte Kishi, die Kamikaze-Männer brauchten ihn nicht mehr zu halten, Tomoe ließ los. Entspannt und teilnahmslos saß der Syndikatsführer auf seinem Rohrstuhl.
    Kaoru wischte mit dem Kimonoärmel den Schweiß von seinem Gesicht.
    Er stellte Gogen Kishi Fragen, und Suko übersetzte für mich. Bereitwillig, mit emotionsloser Stimme, antwortete der Syndikatsführer.
    »Wo befindet sich Ota Hakatos geheimes Labor? Wo ist der Stützpunkt des Horror-Professors?«
    »Auf der Insel Sumisu.«
    Gogen Kishi gab an, daß Professor Hakato in den Höhlen des Sumisu-Vulkans hauste. Dort hatte er sein Labor eingerichtet. Unheimliche Wesen bewachten ihn und halfen ihm. Was Hakato im Innern des Vulkans trieb, wußte niemand genau, denn Unbefugte konnten sein Reich nicht betreten.
    Die dämonischen Wächter hielten sie ab. Die Einheimischen auf der Insel Sumisu fürchteten Professor Hakato mehr als Tod und Teufel. Sie wagten es nicht, auch nur ein Sterbenswörtchen von ihm zu verraten oder gar etwas gegen seinen Willen zu unternehmen.
    »Was wissen Sie vom Roten Dämon, Gogen Kishi?« fragte Eisai Kaoru.
    »Er ist eine Gefahr für ganz Japan, mehr kann ich nicht sagen. Professor Hakato informiert das Syndikat nur, soweit er es für nötig hält. Unseren Abgesandten Itsu Taisuke hat er wie einen Laufburschen behandelt und schändlich abfahren lassen.«
    Wir wußten, was wir wissen wollten, mehr konnte der Syndikatsboß nicht erzählen.
    »Du wirst dich an nichts erinnern«, sagte Kaoru mit beschwörender Stimme zu Gogen Kishi. »Nach der Geisha-Party ist nur noch Nebel in deinem Gedächtnis, doch du verspürst keinen Haß gegen irgend jemanden. Hast du mich verstanden?«
    »Hai, ja.«
    »Du wirst meinen Männern gehorchen. Sobald die Sonne aufgeht, fällt der Hypnosebann von dir ab. – Bringt ihn weg!«
    Die beiden Männer von der Kamikaze-Bruderschaft banden Gogen Kishi los und führten den Willenlosen fort. Eisai Kaoru wandte sich an mich.
    »Jetzt wissen wir, wo wir Professor Hakato zu suchen haben. Doch wie sollen wir ihm beikommen?«
    »Darüber können wir oben reden.«
    Eisai Kaorus Männer würden Gogen Kishi hinaus aufs Land bringen. Dort mochte er den Rest der Nacht in den Feldern umherirren, bis er sich am Morgen wieder entsann, wohin er gehörte. Der Syndikatsboß interessierte uns nicht, er war allenfalls ein Werkzeug Professor Hakatos.
    Eisai Kaoru schaltete den Scheinwerfer aus, und wir verließen den Keller. Oben im Haus, in einem der Wohnräume, berieten wir weitere Schritte. In Professor Hakatos unterirdisches Reich einzudringen war so gefährlich, wie in die Hölle zu springen.
    Lohnte sich ein Großeinsatz? Und hatten wir eine Chance, etwas zu erreichen? Welche Gefahren erwarteten uns dort? Vampire oder Horrorkreaturen, die für Japan typisch waren? Mit dem Roten Dämon mußten wir auch noch rechnen. Ich hätte viel darum gegeben, Genaues über ihn zu erfahren.
    »Wir müssen uns etwas Besonderes einfallen lassen, um den Stützpunkt Professor Hakatos zu vernichten«, sagte Suko, als wir auf den Futons, den aus Stroh geflochtenen Matten, saßen. »Nur mit deiner üblichen Ausrüstung werden wir nichts erreichen, John.«
    »Das fürchte ich auch. Hakato aus seiner Umwelt zu entführen, dürfte unmöglich sein. Herauslocken können wir ihn auch kaum. Und selbst wenn es mir gelingt, Hakato zu vernichten, ist da immer noch der Rote Dämon, über den wir viel zu wenig informiert sind.«
    Wir schwiegen uns mehrere Minuten an.
    »Wenn wir nur einen Mann hätten, der mit dem

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