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0038 - Die letzte Runde ging an uns

0038 - Die letzte Runde ging an uns

Titel: 0038 - Die letzte Runde ging an uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde ging an uns
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kann.«
    »Ich habe zwar nicht den Mann, aber ich weiß wo er gewohnt hat. Wollen wir hin?«
    »Und ob wir wollen!«, rief ich.
    Wir vereinbarten einen Treffpunkt, wo Anders zu uns in den Jaguar steigen wollte, dann warf ich den Hörer auf und brauste mit Phil ab. Die Erwartung stand uns in den Gesichtern geschrieben.
    Vielleicht war das endlich die brauchbare Spur, nach der wir uns bisher ergebnislos die Beine ausgelaufen hatten.
    ***
    Als wir am vereinbarten Treffpunkt angekommen waren, wartete Anders schon auf uns. Er stieg ein und wir fuhren weiter. Er hatte Straße und Hausnummer, und ich brauchte meine ganzen Ortskenntnisse, um mich zurechtzufinden.
    »Wie sind Sie ihm auf die Spur gekommen, Anders?«, fragte ich unterwegs.
    »Ganz einfach. Er wohnt im gleichen Hause wie ein Polizist vom 26. Revier. Der Cop hatte gestern Nachmittagsdienst, von sechs bis zwei. Vorhin bekam er die Beschreibung des Mannes den wir suchen. Er erinnerte sich sofort, dass es nur der Mann sein konnte, den er gestern Mittag zufällig im Treppenhaus sah. Er rief mich an und ich verständigte Sie. Das ist die ganze Geschichte.«
    »Wissen Sie den Namen des Mannes?«
    »Unser Polizist vom 26. Revier sagte, es wäre ein neuer Mieter im Hause, der wohnte erst seit ungefähr vierzehn Tagen da. Er nenne sich George Lean. Aber ich habe schon bei uns in der Kartei nachsehen lassen. Ein George Lean ist nicht registriert, also nicht vorbestraft.«
    »Wenn er überhaupt seinen richtigen Namen angegeben hat.«
    »Ja, das ist natürlich die Frage.«
    »Ob wir ihn antreffen?«, fragte Phil.
    Anders hob die Schultern.
    »Keine Ahnung. Aber es sollte mich wundem, wenn er noch zu greifen wäre. Er wird sicher ausgeflogen sein. Er muss ja damit rechnen, dass ihn in der Universität noch mehr Leute als nur Jack Proom gesehen haben. Da wäre er ja unfassbar dumm, wenn er nicht sein Quartier wechselt und die verräterischen Kleidungsstücke vernichtet, die er bei seinem Besuch in der Universität trug.«
    »Na, wir werden’s ja sehen«, sagte ich. »Jedenfalls haben wir einen Anhaltspunkt.«
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Endlich hatte ich unser Ziel erreicht und fuhr mit dem Jaguar einmal langsam an dem Haus vorbei, wo dieser mysteriöse Lean wohnen sollte. Phil beobachtete die rechte Straßenseite, Anders die linke. Als wir einen Häuserblock weiter waren, wendete ich und fragte: »Na?«
    »Auf meiner Seite war nichts zu sehen«, brummte Phil.
    »Bei mir auch nichts Auffälliges«, sagte Anders.
    »Okay, dann wollen wir mal hinein.«
    Ich hielt den Wagen an und wir stiegen aus. Schweigend betraten wir die Halle des Wolkenkratzers. Unten hing eine große Tafel mit dem Einwohnerverzeichnis. Wir suchten unseren Mann und fanden ihn in der Rubrik des vierunddreißigsten Stockwerks.
    Ohne ein Wort zu sagen, marschierten wir am Pförtner vorbei zu dem Schnelllift, der nur bei jedem fünften Stockwerk hielt. Damit fuhren wir bis in die dreißigste Etage, dort wechselten wir über in den Etagenlift, der uns bis zur vierunddreißigsten Etage brachte.
    Wir stiegen aus und sahen uns im Flur um.
    Rechts und links waren die nummerierten Türen der verschiedenen Apartments. Plötzlich blieb Phil stehen und deutete schweigend auf die Tür mit der Nummer 398. Wir sahen uns kurz an, das genügte zu unserer Verständigung. Schließlich taten wir so etwas nicht zum ersten Mal. Phil postierte sich rechts von der Tür, ich links, Anders klingelte. Er hatte die rechte Hand in seiner Manteltasche, und ich war sicher, dass sie dort den Kolben einer Pistole hielt.
    Er musste viermal klingeln, aber es rührte sich einfach nichts.
    »Probieren Sie, ob die Tür auf geht«, sagte ich.
    Anders grinste.
    »Mit einem Dietrich bestimmt!«
    »Dann nehmen Sie ihn.«
    Während Anders am Schloss herummanipulierte, standen wir hinter ihm und hielten die Pistole in der Hand. Wir mussten Anders decken, wenn die Tür auf ging.
    Es dauerte eine Weile, dann stieß Anders die Tür auf. Er sprang hinein, und wir waren schnell wie der Blitz hinter ihm her. Noch bevor wir etwas von dem Raum sahen, standen wir schon mitten im Zimmer, nach allen Seiten mit den Pistolen sichernd.
    Es war, wie Anders schon vermutet hatte: der Vogel war ausgeflogen. Und sicher auf Nimmerwiedersehen, denn wie sich bald herausstellte, waren alle Schränke und Schubladen leer. Nichts, aber auch gar nichts war zu finden, was nicht zur Einrichtung des Raumes gehört hätte.
    Nicht einmal ein

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