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0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich

Titel: 0038 - Sie kamen aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Kubiak
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und genau miterleben, wie ich mein Werk vollende. Versuche ja nichts, denn du kannst mich nicht aufhalten. Und außerdem bin ich in deinen Gedanken. Ich weiß also über alle deine Pläne bescheid, bevor du sie ausführen kannst.«
    Stumm blickte Zamorra das Ungeheuer in Menschengestalt an. Er konnte nichts erwidern.
    Doch seine Gedanken jagten sich.
    Wo war seine Freundin? Wo hatte diese Bestie sie versteckt? Und wie konnte er sie möglicherweise befreien?
    ***
    Die drei unheimlichen Gestalten umstanden das Streckbett, auf dem Nicole lag.
    Lederriemen hielten ihre Arme und Beine fest, und sie konnte sich keinen Zentimeter bewegen. Tote Augen starrten sie an und verfolgten jede Regung in ihrem Gesicht.
    Nicole fragte sich, worauf die drei warteten. Standen sie vielleicht unter einem fremden Zwang.
    Ihr dämmerte es, dass nur Mordius dahinterstecken konnte. Sollte sie vielleicht das Pfand sein, mit dessen Hilfe er hoffte, an Zamorra heranzukommen?
    Ja, so musste es sein. Nicole fragte sich trotz ihrer aussichtslosen Lage, was Zamorra wohl im Augenblick machte. Sie konnte nicht ahnen, dass es ihm ähnlich erging wie ihr.
    Der eine der Toten streckte plötzlich einen Arm aus. Nicole wollte sich abwenden, wollte sich dem Zugriff entziehen, doch die Fesselung erlaubte ihr kein Ausweichen.
    Mit Schaudern musste sie ertragen, wie die eiskalte Hand sie berührte und abtastete. Trotz des dünnen Nachthemdes, das sie immer noch auf dem Leib trug, spürte sie die eisige Kälte, die von der Hand ausging.
    Auch stieg ihr der Geruch der Verwesung in die Nase. Angewidert verzog sie das Gesicht. Ein Würgen stieg in ihrer Kehle hoch. Nur mit Mühe konnte sie verhindern, dass sie sich übergab.
    Und immer weiter tastete die Hand. Nicole wurde es schwarz vor den Augen, soviel Abscheu empfand sie vor der Berührung des Monstrums.
    Die Hand fasste nach dem Ausschnitt ihres Nachthemdes. Ein schneller Ruck, das Reißen von Stoff, und Nicole war vollkommen nackt. Unwillkürlich traten die anderen beiden näher.
    Nicole konnte die gierigen Blicke aus ihren toten Augen fast körperlich spüren. Sollte das das Ende sein?
    Die Hand legte sich auf ihre Kehle, streichelte fast liebevoll über ihr Haar und legte sich auf ihr Gesicht.
    Nicole schloss die Augen und hielt die Luft an. Jetzt musste kommen, wovor sie grauenhafte Angst hatte.
    Ein Rascheln verkündete ihr, dass auch die anderen sich nun rührten. Was hatten diese Bestien mit ihr vor? Was sollte mit ihr geschehen?
    Nicole wagte nicht, es sich auszumalen. Sie hoffte nur, dass sie rechtzeitig ohnmächtig wurde, um nicht alles bewusst ertragen zu müssen.
    Schreien konnte sie schon längst nicht mehr. Sie hatte fast den Eindruck, dass ihr Herz aufgehört hatte zu schlagen. Die Kälte des Raumes kroch in ihre Glieder und ließ sie träge werden.
    Eine Gänsehaut umspannte ihren makellosen Körper, der wehrlos den Bestien ausgeliefert war.
    Der Tote nahm die Hand von ihrem Gesicht fort.
    Überdeutlich sah Nicole, dass sich auch die Blicke der andern an ihrem Körper festgesaugt hatten.
    Und sie verstand, wie sie sterben sollte, denn dass ihr Leben besiegelt war, wurde ihr mit größter, unabwendbarer Klarheit bewusst.
    Sie schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Ihre Lippen bewegten sich.
    Die Untoten mussten es sehen. Doch es belustigte sie. Nun grinsten sie fast. Nicole wollte schaudernd den Kopf abwenden, da schienen sich die Gestalten besonnen zu haben.
    Entschlossen traten sie noch näher an das Streckbett heran.
    Drei Paar Hände schossen vor. Nicole schrie noch einmal gequält auf, dann versank sie in der Finsternis des Vergessens und der Willenlosigkeit…
    ***
    Zamorra fühlte das Vibrieren des Motors. Durch den Stoff seiner Hose spürte er die Kälte der Stahlplatten, auf denen er saß.
    Machtlos musste er miterleben, wie die Panzer sich wieder in Bewegung setzten und auf die Straße zuhielten. Mit einem letzten Rest seines Geistes konnte Zamorra noch frei denken. Und er fragte sich, wie Mordius es wohl geschafft hatte, sich in den Besitz dieser Kettenfahrzeuge zu setzen.
    Dieses Flimmern über dem Lager der Soldaten – war es vielleicht eine Art Schutzschirm gewesen, oder half diese Kuppel dem wahnsinnigen Wissenschaftler, sie unter Kontrolle zu halten?
    Mordius fuhr einen großen Bogen über das Feld. Der Fahrtwind zerrte an Zamorras Haaren und an seinem Hemd.
    Es war ein ohrenbetäubendes Getöse, das die Ketten verursachten.
    Zamorra spürte plötzlich, wie der fremde Einfluss auf

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