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0039 - Das Todesmoor

0039 - Das Todesmoor

Titel: 0039 - Das Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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hatten es auf meinen Hals abgesehen.
    Ich tauchte unter einigen Armen weg und warf mich gegen die nackte Körperwand. Hände fielen mir auf die Schulter. Finger glitten über meinen Rücken. Sie versuchten, sich in mein Jackett zu krallen.
    Ich stieß so kräftig wie möglich nach. Eine der Leichen wich dadurch zur Seite. Der Ring tat sich kurz auf, doch schon trat eine Frau an die Stelle des von mir zur Seite beförderten Toten.
    Mein linker Arm wurde von kalten Fingern umklammert.
    Ich riß mich atemlos los, warf mich zum drittenmal vehement gegen die Wand der Untoten und schaffte den Durchbruch.
    Mein Schwung, mit dem ich die Mauer der lebenden Leichen durchriß, war so groß, daß ich hart gegen die Fliesenwand der Leichenkammer knallte.
    Benommen wirbelte ich herum.
    Alle Toten wandten mir ihre unbeweglichen Gesichter zu. Die breite Front rückte näher. Es widerstrebte mir, auf die wandelnden Leichen zu schießen, aber ich mußte es tun.
    Ich mußte sie dezimieren. Je mehr ich ausschaltete, um so größer war meine Chance, zu überleben.
    Eine Frau mittleren Alters machte zwei schnelle Schritte auf mich zu. Ihr dunkelbraunes Haar war zerzaust. Es klebte an ihren Wangen. Ihr Gesicht war auf eine furchtbare Weise entstellt.
    Sie war bei Gott kein schöner Anblick.
    Mit einem tierhaften Fauchlaut griff sie mich an.
    In allen diesen Toten steckte ein Teil der zerplatzten Dämonenseele. Der Unhold, der diese unschuldigen Leichen zu mordlüsternen Zombies gemacht hatte, wollte mir nichts schenken.
    Er hatte mir angedroht, mich umzubringen, und er versuchte in diesem Augenblick, seine Drohung wahrzumachen.
    Die Frau kippte nach vorn. Ihre nackten bleichen Arme waren mir weit entgegengestreckt. Bevor mich ihre kalten Hände ergreifen konnten, zuckte meine Beretta hoch.
    Der Schuß krachte laut.
    Der Knall pendelte zwischen den Fliesenwänden der Totenkammer hin und her. Ich sah, wie meine geweihte Silberkugel der Frau in den Kopf drang. Das Einschußloch war nur einen Augenblick vorhanden.
    Es schloß sich innerhalb einer Sekunde wieder. Dennoch brauchte ich mich nicht weiter um die Frauenleiche zu kümmern. Die Silberkugel hatte die Antriebskraft des Bösen zerstört.
    Die Frau stoppte erstarrt. Sie schloß die Augen. Sie knickte ein. Nichts hielt sie mehr aufrecht. Sie brach zusammen.
    Elf Gegner nur noch!
    Immer noch viel zuviel.
    Ich hatte gehofft, daß der Fall dieser Frauenleiche die anderen Zombies stutzig machen würde. Aber die Toten reagierten nicht im mindesten darauf. Als die Frau zusammenbrach, stiegen die andern über sie hinweg und kamen mir bedrohlich nahe.
    Ich feuerte abermals.
    Zehn lebende Leichen.
    Der nächste Schuß riß ein weiteres Loch in die Totenfront. Neun Gegner. Aber dann ließen sie mich keine weitere Kugel mehr abfeuern. Eine Vielzahl von Händen erfaßte mich.
    Wie Schlingpflanzen wollten sie sich um mich winden. Ich schlug viele von ihnen zur Seite, nach unten oder nach oben. Doch meine Bewegungsfreiheit wurde von diesen wandelnden Leichen mehr und mehr eingeengt.
    Ihre nackten Leiber preßten sich gegen mich, als wollten sie mich erdrücken. Meine Arme wurden festgehalten. Totenfinger krabbelten mich ab. Die Beretta wurde mir entrissen und auf den Boden geworfen.
    Ich stemmte mich keuchend von der Wand ab. Ich trat nach den gefährlichen Leichen, deren Hände jetzt mordgierig meine Kehle suchten. Es sah nicht so aus, als könnte ich diese Zombies daran hindern, mich zu erwürgen.
    Ich dachte an mein Silberkreuz. Es war ein Fehler gewesen, den magischen Riegel an der Tür nicht zu sprengen. Ich hatte geglaubt, dazu wäre später noch Zeit.
    Später – nachdem ich mit jenem siebenarmigen Teufel abgerechnet hatte, dem ich in diese Totenkammer gefolgt war.
    Doch später war – wie sich nun herausstellte – zu spät!
    ***
    Dr. Ford Blackman spritzte Reymond Merchant und Robin Sargent ein herz- und kreislaufstärkendes Mittel, das mit einer leicht aufputschenden Droge versetzt war.
    Auf diese Weise gelang es dem Arzt, die Patienten zu wecken. Zuerst schlug Robin Sargent die Augen auf. Er schaute sich verwundert um, sah den Doktor und das Pfannkuchengesicht von Suko.
    »Wo bin ich?« fragte er verwirrt.
    »Im Krankenhaus«, antwortete Suko.
    »Wie fühlen Sie sich, Mr. Sargent?« wollte Ford Blackman wissen.
    Der Butler zuckte die Achseln. »Warum fragen Sie? Ich fühle mich wie immer.«
    »Sie können sich an nichts erinnern?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie ich hierherkam.«
    »Sie

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