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0039 - Das Todesmoor

0039 - Das Todesmoor

Titel: 0039 - Das Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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in der Lage, irgend etwas zu empfinden. Sie tun nur noch das, was ihnen aufgetragen wird. Und ihr Auftrag lautet: Tötet Sinclair!«
    Bunte Kreise tanzten vor meinen Augen.
    Ich hatte ein dumpfes Brausen in den Ohren. Mein Gesicht war schmerzverzerrt. Die Lungen brannten wie Feuer. Ich rang verbissen um mein Leben.
    Es sah ganz danach aus, als würde es diesen willenlosen Mördern gelingen, mich zu vernichten.
    Ab und zu tanzten bereits schwarze Flocken vor meinen Augen. Das war die Ohnmacht, die sich auf diese Weise ankündigte.
    Halten Sie einmal die Luft an. So lange Sie können. Und versuchen Sie, wenn Ihr Körper nach Sauerstoff giert, wenn Ihre Lungen nach Luft schrien, weiterhin nicht zu atmen. Es wird nicht klappen. Aber Sie werden dann wissen, wie schrecklich das Gefühl ist, atmen zu müssen, jedoch nicht atmen zu können.
    Es ist die Hölle!
    Es gelang mir, mich kurz loszureißen. Ehe die Zombies meinen rechten Arm wieder packen konnten, ließ ich ihn von unten nach oben sausen. Auf diese Weise befreite ich mich von dem mörderischen Würgegriff.
    Luft!
    Ich bekam wieder Luft. Gierig pumpte ich sie in meine leeren Lungen. Gleichzeitig schlug ich in die leblosen Totengesichter, Dadurch gewann ich ein bißchen mehr Spielraum.
    Sobald ich auch meinen linken Arm wieder zur Verfügung hatte, teilte ich nach allen Seiten Karatehiebe aus. Gleichzeitig stemmte ich mich von der Fliesenwand ab.
    Wie vom Katapult geschleudert flog ich vorwärts.
    Ich riß eine Schneise in die Leichenwand, aber ich kam nicht weit. Ich stolperte über ein gestrecktes Bein, ruderte mit den Händen erschrocken durch die Luft, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen…
    Aber da traf mich ein harter Schlag im Kreuz und warf mich kraftvoll auf den Boden. Der Aufprall war schmerzhaft. Ich stöhnte auf, rollte herum und blickte in die fahlen Gesichter der Leichen, die sich in diesem Moment anschickten, mir den Rest zu geben…
    ***
    Suko rannte so schnell, wie man es diesem schwergewichtigen Chinesen niemals zugetraut hätte. Er spürte, daß John in Gefahr war, und das beflügelte seine Beine.
    Ford Blackman konnte bei diesem Tempo nicht mithalten. Er fiel mehr und mehr zurück.
    Unten in der Aula waren aufgeregte Stimmen zu hören. Suko erreichte das Erdgeschoß. Mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Helfer standen beisammen. Ihre Gesichter drückten Ratlosigkeit aus. Sie waren verstört.
    Suko legte einem der Männer seine schwere Pranke auf die Schulter und riß ihn herum. »Was ist passiert?« fragte der Chinese hastig.
    »Verdammt, was fällt Ihnen ein…!« begehrte der Mann im Arztkittel auf.
    »So reden Sie doch!« schrie Suko den Doktor an.
    Ford Blackman keuchte die letzten Stufen herunter. Er bekam die Antwort auf Sukos Frage: »Schüsse in der Leichenkammer!«
    »Wo ist das?« fragte Suko hastig.
    »Ich zeig’s Ihnen!« gab Blackman heiser zurück.
    Sie begaben sich in den Keller. Das Krankenhauspersonal wollte nachdrängen, doch Ford Blackman verbot das seinen Leuten.
    Wenige Augenblicke später erreichten Blackman und Suko die Totenkammertür. In Kopfhöhe befand sich ein kleines Fenster, durch das man in den dahinterliegenden Raum blicken konnte.
    Was Suko sah, schnürte ihm die Kehle zu.
    Er erblickte neun lebende Leichen, die John Sinclair gegen die helle Fliesenwand preßten und zu töten versuchten. Johns Gesicht war schmerzverzerrt. Suko krampfte es unwillkürlich das Herz zusammen.
    Sein Freund war in größter Gefahr. John brauchte dringend Hilfe. Ford Blackman, der ebenfalls einen Blick durch das Fenster warf, fuhr sich ungläubig, über die Augen.
    »Lebende Leichen! Ich glaube, ich habe soeben den Verstand verloren, Mr. Suko.«
    »O nein, Doc, das haben Sie nicht!« keuchte der Chinese. »Der Geist des Bösen, den wir aus Merchant und Sargent fahren gesehen haben, hat diese Leichen belebt und zu gefährlichen Killern umfunktioniert!«
    John Sinclair kam in diesem Augenblick frei.
    Er durchbrach die Totenlinie, doch einer der Zombies stellte dem Geisterjäger ein Bein. John Sinclair torkelte.
    Er ruderte mit den Armen durch die Luft, um nicht zu stürzen.
    Aber da schlug ihm ein anderer Toter die Faust ins Kreuz und brachte John dadurch zu Fall.
    Suko packte mit seinen schaufelblattgroßen Tatzen den Türgriff. Er wollte seinem Freund zu Hilfe eilen. Doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Die außergewöhnliche Kälte des Griffs ließ nur einen einzigen Schluß zu: der Dämon hatte die Tür magisch verriegelt.
    Der

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