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0039 - Das Todesmoor

0039 - Das Todesmoor

Titel: 0039 - Das Todesmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Merchant und Robin Sargent ruhig geworden. Der magische Rauch schläferte sie ein. Auch uns hätte er eingeschläfert, wenn wir nicht vorgesorgt hätten.
    Nach diesem Schlaf würden Merchant und Sargent gestärkt und wohlbehalten erwachen.
    Die Gestalt des Bösen warf sich in der Luft herum. Sie wollte wieder in die Körper der Patienten eindringen, doch das verwehrte ihnen die weißmagische Kraft.
    Daraufhin vereinigten sich die beiden schwebenden Erscheinungen. Sie verschmolzen ineinander, um doppelte Kraft zu erlangen. Mit einem zornigen Wutgeheul sprang das körperlose Ungeheuer auf den Boden.
    Ich sah mich zum zweitenmal jenem scheußlichen siebenarmigen Kretin gegenüber. Er war mir schon mal erschienen. Im Haus der Merchants. Als ich die glitzernde Dämonenspur mit meinem Kruzifix gereizt hatte.
    Da war er wieder.
    Abstoßender als beim erstenmal. Er senkte drohend das Horn, das er auf dem widerlichen Kopf mit den glühenden Fischaugen trug. Ich sah wieder das große, runde Loch in der Brust des Ungeheuers, das in diesem Moment wutentbrannt an uns vorbeistürmte, die Tür aufriß und auf den Gang hinausraste, weil ihm ein Aufenthalt in diesem Raum nicht mehr möglich war.
    Bevor ich der grausigen Bestie folgte, rief ich Suko zu, er möge die Fensterflügel aufreißen, damit der Qualm abziehen konnte. So würden Reymond Merchant und Robin Sargent schneller aus ihrem stärkenden Schlaf erwachen.
    Ford Blackman lehnte mit fahlem Gesicht an der Wand.
    Was er mit eigenen Augen gesehen hatte, schien ihm so unfaßbar, daß er darüber immer nur betroffen den Kopf schütteln konnte.
    ***
    Ich wollte das Biest nicht entkommen lassen. Ich hatte die Absicht, es zu fangen und zu zwingen, mir auf all die Fragen, die mir langsam Löcher in die Zunge brannten, zu antworten.
    Wie ein Wirbelwind jagte die grausige Erscheinung die Treppe hinunter. Ich war ihr dicht auf den Fersen. Sicherheitshalber hatte ich meine Beretta aus der Schulterhalfter geholt, denn wenn es mir gelang, das Scheusal in die Enge zu treiben, konnte es dazu kommen, daß ich von ihm angegriffen wurde.
    Die graue Dämonenseele erreichte das Erdgeschoß. Sie hetzte weiter.
    In den Keller.
    Ich hörte einen dumpfen Knall. Eine schwere Tür war zugeworfen worden. Die einzige schwere Tür, die ich entdecken konnte, als ich im Keller anlangte, war die Tür der Totenkammer.
    Natürlich! Dort drinnen fühlte sich die magische Bestie am wohlsten. Umgeben von nackten, mit weißen Laken zugedeckten Leichen.
    Doch ich ließ mich von dieser gruseligen Kulisse nicht abschrecken. Ich bin den Anblick toter Menschen gewöhnt. Zu viele Tote hatte mir mein Job bereits beschert, als daß mich ihre Gegenwart noch aus der Fassung hätte bringen können.
    Ich packte deshalb entschlossen den Türgriff und betrat die Totenkammer.
    Der siebenarmige Teufel stand am Ende des rechteckigen Raums und lachte höhnisch.
    »Du hättest mir nicht hierher folgen sollen, Sinclair!« schrie er vergnügt.
    »Weshalb nicht?« fragte ich gereizt.
    »Weil du mir in die Falle gegangen bist! Weil ich dich in diesem Raum töten werde!«
    »Nimm bloß dein verdammtes Maul nicht so voll!« herrschte ich die körperlose Gestalt an.
    »Du bist mein Gefangener!« kicherte die Bestie. »Überzeug dich davon! Versuch die Tür zu öffnen!«
    Ich wandte mich um und legte meine Hand auf den Griff. Es war, als würde ich Trockeneis anfassen. Die Tür ließ sich nicht mehr aufmachen. Der verdammte Kerl hatte sie magisch verriegelt.
    Doch damit konnte er mir nicht imponieren.
    Ich war nicht hilflos. Ich rechnete mir die besten Chancen gegen ihn aus. »Okay«, sagte ich gedehnt. »Ich kann hier vorläufig nicht raus. Ich will auch gar nicht hinaus, denn ich habe mit dir noch ein Hühnchen zu rupfen!«
    »Du armer Irrer, hast du noch nicht begriffen, daß du erledigt bist? Du wirst in dieser Leichenkammer sterben, Sinclair!«
    »Ich bin bewaffnet«, erwiderte ich furchtlos. »Ehe du mich mit einer von deinen sieben Händen berühren kannst, bist du abgeknallt.«
    »Wie hat es ein Idiot wie du nur so lange geschafft, über die Runden zu kommen, Sinclair? Mit dieser Spielzeugpistole erreichst du gar nichts.«
    »Abwarten. Diese Waffe ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Damit kann ich rangniedere Dämonen mühelos zur Strecke bringen. Und selbst mächtigeren Dämonen setzt das geweihte Silber ziemlich arg zu. Ich kann es dir sofort beweisen.«
    Blitzschnell richtete ich die Beretta auf die Erscheinung. Ich zielte

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