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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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seiner tödlichen Waffe geworden, die er gegen jene Menschen einsetzte, die er sich vom Hals schaffen wollte. Nina hörte von Atax, der Seele des Teufels, und daß auch ein Mann namens Tony Ballard sein Leben auf diese schreckliche Weise verlieren sollte. Marion schickte seinen Dank an die schwarze Macht. Er erflehte ihre weitere Gunst und Unterstützung und versprach, sich dafür noch mehr als bisher um die Hölle verdient zu machen.
    Nina hielt das nicht mehr aus.
    In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie wußte nicht, was sie jetzt tun sollte. Tun mußte. Marions Treiben mußte ein Ende gesetzt werden. Aber wer sollte das tun? Nina fühlte sich zu schwach, sich ihrem Mann entgegenzustellen. Sie brauchte Hilfe.
    Den Pfarrer.
    Sie zog sich zurück, wollte nicht weiter zuhören. Nun war es wichtig, zu handeln. Rückwärtsgehend erreichte sie die Treppe.
    Ihre Augen waren starr auf das Schlüsselloch gerichtet. Sie ließ die oberste Stufe aus, denn die ächzte. Drei, vier Stufen legte sie im Krebsgang zurück, dann erst drehte sie sich um.
    Der Tod sollte sie, ihren Vater und Marions Onkel holen.
    Wie furchtbar.
    Wie sollte sie das verhindern?
    Der Sensenmann würde auf die Satansuhr sehen und dann zu ihnen kommen. Nina ließ ihre Zunge aufgeregt über die bebenden Lippen huschen. Sollte sie ihren Vater und Onkel Huck warnen?
    Würden die ihr glauben, wenn sie ihnen ein solches Schauermärchen auftischte? War es nicht vernünftiger, zuerst zu versuchen, die Gefahr abzuwenden? Aber wie? Auf welche Weise sollte das geschehen? Der Pfarrer wird Rat wissen, sagte sich die Frau. Er ist für diese Dinge zuständig. Ein Pfarrer ist ein Bollwerk gegen die Mächte der Finsternis, er wird mir helfen, die Lebensuhr zurückzudrehen – oder anzuhalten.
    Aufgeregt eilte Nina da Costa in ihr Schlafzimmer. Ohne Licht zu machen, zog sie sich an, und Augenblicke später stahl sie sich aus dem Haus. Mit dem Zweitschlüssel schloß sie Marions Wagen auf.
    Sie fuhr fast nie damit, war keine sehr gute Autofahrerin, deshalb überließ ihr Marion nur ganz selten das Steuer. Nicht einmal wenn er alkoholisiert war, durfte sie fahren.
    Nervös blickte sie zu den Fenstern hinauf, die zu jenem unheimlichen Raum gehörten, in dem sich ihr Mann befand. Sie hoffte, daß er nicht mitkriegte, daß es sein Wagen war, der gestartet wurde.
    Der Anlasser mahlte, die Maschine lief ruhig und rund. Nina da Costa fuhr los. Sie erreichte die Kirche in vier Minuten, läutete an der Tür des Pfarrhauses Sturm, doch der Pfarrer öffnete nicht. Er war nicht daheim.
    Ein unglücklicher Schluchzer entrang sich Ninas Kehle.
    Was mache ich nun? fragte sie sich verzweifelt.
    Die Zeit vertickte. Wie lange durfte sie noch leben? Wann würde ihr Gevatter Tod erscheinen? Hatte er ihren Vater und Onkel Huck schon geholt? »O mein Gott, hilf!« stöhnte Nina.
    Die Uhr!
    Alles Übel ging von dieser Uhr aus, die Marion mit Hilfe von schwarzer Magie vorgedreht hatte.
    »Ich muß sie vernichten!« preßte Nina heiser hervor.
    Und wieder kam die Frage: Aber wie?
    Ihr kam in den Sinn, daß sie nicht einmal wußte, welche Uhr die Satansuhr war, sie wußte nur, daß es eine der vielen war, die sich in Marions Uhrenmuseum befanden. Wenn sie die Uhr zerstören wollte, mußte sie zwangsläufig alle demolieren. Wie schaffte man das am schnellsten?
    Mit Feuer!
    Ja, mit Feuer!
    Nina da Costa setzte sich wieder in den Wagen. An der nächsten Tankstelle kaufte sie einen Zehn-Liter-Plastikkanister und ließ ihn mit Treibstoff füllen. Schnell. Schnell. Alles ging ihr zu langsam. Die Zeit drängte. Der Sensenmann befand sich vielleicht schon auf dem Weg zu ihr. Oder erschien er in diesem Augenblick gerade bei diesem Tony Ballard? Oder bei Huck R. Koenig? Oder bei Forrest Claxton, ihrem Vater?
    Es war ein tödlicher Fehler gewesen, Marion da Costa zu heiraten. Sie hätte ihn besser ansehen müssen, vielleicht wäre ihr dann seine abartige Veranlagung, der Hang zum Bösen, aufgefallen.
    Blind war sie gewesen.
    Und das sollte sich nun rächen, wenn sie es nicht noch schaffte, die Satansuhr auszuschalten.
    Endlich war der Kanister voll. Nina da Costa bezahlte, wartete nicht auf das Wechselgeld, sondern fuhr sofort los. Die Zeit brannte ihr auf den Fingernägeln. Der Tod saß ihr im Nacken. Die Fahrt wurde für Nina zu einem Wettrennen, das sie unbedingt gewinnen mußte.
    Zum Glück waren nicht mehr viele Autos unterwegs. Nina da Costa kam rasch vorwärts. Unwillkürlich fragte sie sich,
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