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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und Umgebung geschah, konnte auf sein Konto gehen, doch die
Zeit war noch nicht reif genug, um voreilige Schlüsse zu ziehen. David Gallun
war besonnen genug, sich nicht durch Emotionen hinreißen zu lassen. Er brauchte
genauere Berichte, hieb- und stichfeste Nachrichten; bis jetzt waren sie, so
schwer es ihm fiel, das einzusehen, noch keinen entscheidenden Schritt
vorangekommen ...
    Vielleicht fand Larry Brent die Spur zu den Geheimnisvollen. Larry Brent
war bisher als einziger auf die Totenschädel ,
wie sie inzwischen genannt wurden, gestoßen. David Gallun senkte den Kopf,
lehnte sich in den bequemen Ohrensessel zurück und legte die Folien aus der
Hand. Aus der Küche hörte er das Klappern von Geschirr und leise Radiomusik.
Dazwischen klang immer wieder voll und musikalisch die Stimme von Sarah auf,
der farbigen Frau, die seinen Haushalt in Ordnung hielt, die vortrefflichsten
Gerichte bereitete und ständig auf der Suche nach einem ausgefallenen Rezept
war, um ihren blinden Chef zu verwöhnen. Sarah hatte eine Schwäche für Jazz und
Gospelsongs. Sie kannte jede Platte auswendig, und sie kaufte sich nur die ohne
Begleitgesang, um selbst mitsingen zu können.
    David Gallun war ehrlich genug, um zu gestehen, dass Sarah wirklich singen
konnte. Die Stimme näherte sich; dunkel und volltönend schwebte sie durch das
Zimmer. Sarah tauchte an der Türschwelle auf. Sie war 1,70 m groß und wog etwas
mehr als 220 Pfund. Sie war ebenso dick wie gutmütig, und jedermann hatte sie
eigentlich immer nur fröhlich gesehen.
    Der Gesang brach ab, und nur noch die leise Musik schwang verloren durch
den stillen, großen Raum, der geschmackvoll eingerichtet war. »Sie sehen
abgespannt aus, Sir«, sagte Sarah leise. »Soll ich Ihnen einen Drink mixen?«
    David Gallun fuhr sich über die Stirn. Er wollte etwas sagen; schon öffnete
er die Lippen, um sich für Sarahs Angebot zu bedanken, doch da ertönte ein
akustisches Signal im Raum.
    Es klang, als ob jemand auf die Klingel gedrückt habe; es war ein dunkler,
voller Gongton. Doch David Gallun zuckte zusammen, als würde siedendes Öl über
ihn ausgeschüttet. Er sprang auf die Beine, sein Gesicht spannte sich, wie im
Traum fanden seine Finger den kleinen verborgenen Knopf unter der Tischplatte,
der im angrenzenden Zimmer Bonys ein Signal auslöste.
    Der Diener tauchte sofort in der schmalen Tapetentür auf, die zwischen
einem deckenhohen Bücherregal eingelassen war. Es gab zu Bonys Zimmer einen
separaten Ein- und Ausgang vom Flur her, doch dieser wurde von dem Diener kaum
oder nur selten benutzt. Bonys Appartement war so gelegen, dass es direkt an
David Galluns grenzte. Auf diese Weise war der treue Diener jederzeit
erreichbar.
    »Das Signal, Bony«, sagte David Gallun nur, während er schon mit sicheren
Schritten aus dem Raum stürzte und nach dem Mantel griff. »Unsere
Vorsichtsmaßnahme hat sich offenbar gelohnt. Jetzt müssen wir nur schnell genug
sein, damit er uns nicht zum zweiten Mal entwischt »
    Sie stürmten zum Lift.
    Während der Fahrt nach unten wurde zwischen David Gallun und seinem
Begleiter kein Wort gewechselt.
    David Gallun war ernst. Das Signal – es schien alles geklappt zu haben.
Nach der ereignislosen letzten Nacht hatte Bony heimlich drei mikroskopisch
kleine Spezial-Infrarotlinsen so in Peggys
Place installiert, dass die drei Eingänge der Bar ständig kontrolliert
wurden. Durch ein Batteriegerät bestand zwischen den Linsen und einem der
PSA-Computer im Hauptquartier eine Funkbrücke. Der Computer verglich die Daten
der Personen, die die Linsen aufnahmen. Sobald Silker auftauchte, mussten seine
gespeicherten Daten freigegeben werden. Der Computer löste das Alarmsignal aus.
David Gallun wurde unterrichtet.
    Drei Minuten später rauschte der weiße Mustang Richtung Christopher Street
...
     
    ●
     
    Larry Brent zwängte sich durch die warmen Körper auf den Rand des Platzes
zu.
    Henry Koslowski tauchte noch ein einziges Mal in der Dunkelheit neben ihm
auf und nutzte die Nähe der zahlreichen Menschen, die in Gruppen diskutierend
zusammenstanden und ihn nicht beachteten.
    »Man darf uns nicht zusammen sehen, Mr. Brent«, flüsterte er. »Zu
gefährlich! Vorn wartet ein Taxi auf mich. Ich bin Ihnen schon die ganze Zeit
gefolgt und wollte Kontakt mit Ihnen aufnehmen, seit Sie zum zweiten Mal im
Stadion waren. Doch jedes Mal schien es mir zu riskant. Dann verschwanden Sie
hier in der Menge, und ich hatte Mühe, Sie wiederzufinden. Ich lass' Ihnen über
Funk

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