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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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grinste, während er einen aufmerksamen Blick auf die kleine Bühne
vorne rechts warf, auf der gerade ein Striptease vorgeführt wurde. Eine
wohlgeformte, schlanke Superwasserstoff-Blondine in einem durchsichtigen
Bühnenoutfit tanzte nach den leisen Klängen eines Blues.
    »Ich freue mich über jede hübsche Begleiterin«, erwiderte Larry. Die
dunklen Augen schienen ihn zu durchbohren und bis auf seine Seele
hinabzublicken. »Aber ich habe nicht die Absicht, mich hier zu amüsieren. Ich
bin geschäftlich hier.«
    Der Arm der Schönen zuckte unter dem seinen hervor. »Sind Sie von der
Polizei?«
    »Ich muss Peggy sprechen. Sie weiß Bescheid. Es geht um Leben und Tod«,
wich Larry aus.
    »Peggy tanzt gerade, sie steht da auf der Bühne. Sie müssen sich ein wenig
gedulden. Gleich links neben der Bühne ist eine Seitentür. Kommen Sie mit. Ich
zeig's Ihnen. Dort können sie ungestört mit Peggy zusammentreffen, wenn sie
ihren Auftritt beendet hat.«
    Sie packte ihn wieder unter dem Arm und führte ihn zu der vordersten
Tischreihe. Neben dem schweren, dunkelroten Vorhang führte eine Tür zu einem
schmalen Korridor, der so eng war, dass ein Zweizentnermann mit breiten
Schultern seitlich hätte durchgehen müssen. Larry hatte schon Schwierigkeiten
genug, um gerade hindurchzukommen.
    Seine Begleiterin zog sich mit einem stummen Kopfnicken zurück. Larry war
allein. Durch den spaltbreit geöffneten Seitenvorhang verfolgte er den Peggys
Striptease. Das schwarze Oberteil rutschte von ihren schimmernden, makellosen
Schultern, die Klänge der Musik wurden heißer, satter. Peggy entkleidete sich
völlig. Dann brach die Musik ab, die Bühne wurde augenblicklich dunkel.
    Beifall ertönte, ein paar Kommentare schwirrten durch die Bar. Bemerkungen,
die Peggys Darbietung betrafen. Larry hörte, wie auf der Bühne neben ihm die
Kleider zusammengerafft wurden, der Vorhang öffnete sich, und Peggy stand vor
ihm.
    Sie erschrak etwas, als sie den Fremden erblickte. Aber sie war es gewohnt,
dass die Blicke der Männer sie abtasteten, und sie war eine Frau, die sich
ihrer verführerischen Reize voll bewusst war und wusste, dass sie ihren Körper
zeigen konnte.
    »Hallo«, sagte sie leise, während sie die Stufe herabkam, die sie noch von
Larry Brent trennte. Peggy war groß, schlank, mit langen festen Schenkeln, wie
Larry es bei Frauen mochte. Ihre Stimme klang nicht mehr ganz klar. Sie war
angetrunken. »Das ist erst mein dritter Striptease heute Abend, und schon
nähert sich klammheimlich ein Verehrer.«
    Sie stand ihm so dicht gegenüber, dass er ihren Atem spürte und jede
Bewegung ihres Körpers fühlte. Er konnte nicht zurückgehen. Die Wand unmittelbar
hinter ihm verhinderte das.
    »Sie sind die Besitzerin dieser Bar, nicht wahr?« fragte Larry. »Peggy?« Er
wollte sich vergewissern.
    Sie nickte. »Ich habe mir die Bude, wie man so schön sagt –
zusammengetanzt. Und der Laden läuft ganz gut. Haben Sie mal 'ne Zigarette für
mich?« Larry reichte ihr die Schachtel, und sie nahm einen Glimmstängel heraus.
Der PSA-Agent gab ihr Feuer.
    »Danke«, hauchte sie. »Keine schlechte Marke, die Sie da rauchen. Kommen
Sie, Fellow! Ich nehme an, Sie sind einer meiner zahlreichen Verehrer. Wenn Sie
einen Drink mit mir nehmen wollen, dann müssen wir den Platz hier räumen. Ich
habe draußen ein paar niedliche Kabinen ...«
    Sie wollte sich an ihm vorüberzwängen, während sie in einen seidigen Kimono
schlüpfte. »Ich würde zwar gern einen Whisky mit Ihnen trinken, Peggy. Aber
deswegen bin ich nicht gekommen. Es geht um Koslowski!«
    Larry achtete genau auf die Reaktion in Peggys Gesicht.
    Die Tänzerin stieß plötzlich sehr schnell den Rauch aus der Nase, und ihre
Schultern spannten sich. »Koslowski, richtig. Dann sind Sie Mr. Brent, nicht
wahr?« Sie wartete erst gar nicht die Antwort ab. »Kommen Sie, Mr. Brent!
Kommen Sie mit auf mein Zimmer!«
    Sie ging den Korridor hinab und öffnete eine Tür. Eine schmale Treppe
führte steil nach oben. Peggy ging voraus.
    Sie kamen auf einen breiteren Korridor, links und rechts Türen mit
Aufschriften und Nummern. Peggy hatte das Zimmer gleich links hinter der
obersten Treppenstufe. Es war sehr gemütlich eingerichtet, vermittelte Wärme
und Freundlichkeit.
    Peggy wankte auf das große, weiche Bett zu.
    Sie war stärker angetrunken, als dies zunächst schien, doch sie schien
ihren Verstand völlig unter Kontrolle zu haben.
    »Hier sind wir einigermaßen sicher, Mr. Brent«, sagte sie, während

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