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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sie sich
auf dem Bett ausstreckte. »Koslowski – er ist hier im Haus. Er sagte mir, dass
ich Sie zu ihm schicken soll, wenn Sie kämen. Und jetzt sind Sie da.« Sie
lachte plötzlich leise vor sich hin, schüttelte den Kopf. »Entschuldigen Sie,
ich habe heute ausnahmsweise etwas mehr getrunken als sonst. Vielleicht werden
Sie das verstehen, vielleicht ... Merkwürdig, da war irgendetwas, was ich Ihnen
noch sagen wollte, irgendetwas.« Sie lallte ein wenig, und sie griff mit einer
unsicheren Bewegung nach der Whiskyflasche, die auf einem flachen Tisch neben
dem Bett stand, und füllte ein bereitstehendes Glas. »Man kann sich das Trinken
angewöhnen, wenn man Abend für Abend mit den Männern trinken muss, Mr. Brent.
Aber bald ist es vorbei. In zwei, drei Jahren verschwindet Peggy von hier. Dann
ist es aus mit dem Trinken, aus mit dem Tanzen – dann läuft der Laden hier ohne
mich. Ich zieh mich zurück, anonym, irgendwohin, wo mich keiner kennt, und ich
werde ein neues Leben beginnen.«
    Sie leerte das halbgefüllte Glas mit einem raschen Zug.
    »Bis dahin wird mir auch M nicht
mehr am Hals hängen«, stieß sie wie angewidert hervor, während sie sich auf die
Bettkante setzte und den Kopf senkte, so dass ihre hellen Haare über die
Schultern nach vorn fielen und den Ansatz ihrer kleinen festen Brüste, die sich
deutlich unter dem Kimono abzeichneten, berührten. Peggy erhob sich plötzlich.
»Koslowski erwartet Sie, Mr. Brent! Ich darf Sie nicht aufhalten! Er wird Ihnen
vieles zu erzählen haben. Zimmer 18, rechts, hier auf diesem Korridor. Wenn Sie
alles mit ihm besprochen haben, kommen Sie bitte noch einmal zurück! Ich
glaube, dass ich Ihnen etwas zu sagen habe, ich weiß nur noch nicht, wie ich es
Ihnen beibringen soll. Mr. Koslowski sagte mir, dass Sie mir helfen könnten.
Sie verfügten über weitreichende Verbindungen ...« Sie wirkte plötzlich sehr
nervös, hilflos und bedrückt. Dann schob sie Larry Brent mit sanfter Gewalt zur
Tür. »Kommen Sie bitte noch einmal zu
mir zurück!«
    Es klang wie ein Flehen. »Aber erst muss ich sicher sein, dass niemand uns
belauscht, verstehen Sie?« Sie flüsterte, so dass selbst Larry Mühe hatte, es
zu verstehen. Er nickte und ging.
    »Ich bin gleich wieder da«, versprach er. Dann fiel die Tür hinter ihm zu.
     
    ●
     
    Ein tiefer Seufzer kam über Peggys Lippen, und sie blieb sekundenlang
reglos an die Tür gelehnt stehen. Dann löste sie sich wie unter einem stillen
Befehl, ging zum Toilettentisch, setzte sich auf den Fellsessel und starrte ihr
Spiegelbild an. Mechanisch begann sie, die Bürste durch die glänzenden Haare zu
ziehen. Ihre Augen waren nur halb geöffnet, ihr Verstand durch die Alkoholmenge
vernebelt.
    Sie begriff im ersten Augenblick gar nichts, als sich der schwere Vorhang
neben dem Fenster bewegte und sich eine schwarze Gestalt mit einem hellen,
kahlen, fluoreszierenden Schädel aus der dunklen Zimmerecke löste. Im Spiegel
sah Peggy die unheimliche Gestalt auf sich zukommen. Sie öffnete den Mund, um
zu schreien, doch kein Laut kam aus ihrer plötzlich wie gelähmten Kehle. Ihre
Augen weiteten sich. Ihr Verstand klärte sich; sie wusste, weshalb der
Unheimliche gekommen war. M war da!
    »Es sollte eigentlich nur ein Routinebesuch sein, Peggy«, sagte die kalte,
messerscharfe Stimme hinter ihr. »Die Angewohnheit, den Schlüssel im Schloss
stecken zu lassen, bricht dir jetzt das Genick. Ich lasse mich nicht
hintergehen!«
    Peggys Lippen zitterten. Sie war noch immer unfähig, sich zu rühren. »Sie
wollen mich töten?« frage sie ungläubig. »Aber ich habe nichts getan, ich bin
mir keiner Schuld bewusst, ich ...«
    Sie verlegte sich aufs Betteln. Doch er unterbrach sie: »Ich habe alles
gehört, ich wurde Zeuge des Gespräches, das du mit Brent geführt hast. Brent
und Koslowski nützen dir nichts mehr. Koslowski war schon ein toter Mann, als
er die Bar verließ, um Brent zu treffen. Er tat es auf unsere Anweisung hin. Er
hat Brent in die Falle gelockt. Aber du, Peggy, du wusstest das nicht. Und das
war ganz gut so. Auch auf Brent brauchst du nicht mehr zu hoffen, denn jetzt,
in diesem Augenblick, während ich mit dir spreche, geht er in den Tod ...«
    Peggy schluckte. Wie unter einem Zwang drehte sie sich um und kam langsam
auf die Beine. »Es ist nicht wahr«, stieß sie hervor. »Es darf nicht wahr sein!
Mörder, elender Mörder! Ich verwünsche die Stunde, in der du zum ersten Mal in
die Bar gekommen bist! Bis zu diesem Tag hatte ich

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