Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
nichts mit dem Gesetz zu
tun. Du hast mich dazu gezwungen, LSD zu vertreiben, du hast aus Peggys Place eine Rauschgifthöhle
gemacht!«
    Der Maskierte lachte zynisch. »Das Einkommen dabei war für dich nicht
schlecht, auch du hast daran verdient.«
    Peggy schlug die Hände vor das Gesicht, ein Schluchzen schüttelte ihren
Körper. »Ich habe es nie gewollt, das Geld klebte wie Blut an meinen Fingern.
Ich hätte eher sprechen sollen. Ich habe zu lange gewartet, ich hatte Angst.
Aber jetzt habe ich keine Angst mehr!«
    Der Maskierte nickte, und auf seinem hellen kahlen Schädel spiegelte sich
das Licht der einsamen, roten Lampe. »Du brauchst auch keine Angst mehr zu
haben, Peggy. Du wirst in den Tod gehen, dort ist es ruhig und still. Im Grab
gibt es keine Angst mehr!«
    Er kam langsam auf sie zu; er schien über den Teppich zu schweben, so leise
waren seine Schritte, so behutsam, so sparsam seine Bewegungen.
    »Auch davor habe ich keine Angst mehr.« Peggys Stimme klang plötzlich
verändert. Eine unheimliche Ruhe kehrte in ihr ein, der Rausch schien
verflogen, eisklar blickten ihre hellen Augen. »Auch dir werden sie einmal das
Handwerk legen! Das Morden wird ein Ende nehmen!«
    Er stand reglos vor ihr. Die dunklen, stechenden Augen in dem
totenkopfähnlichen Gesicht glühten wie im Wahnsinn. »Man wird mir nicht einen
Mord nachweisen können, Peggy«, sagte er ruhig, mit einem gefährlichen,
erschreckenden Unterton in der Stimme. »Ich tötete nicht mit Kugeln, nicht mit
Gift und nicht mit einem Messer, Peggy ...«
    Sie schluckte. Wich langsam zurück. Plötzlich stieg die Angst wieder
eiskalt ihren Nacken hinauf. Sie war gewarnt worden...von ihm!
    Ihre Augen begegneten den seinen. Sie war unfähig, den Blick noch einmal
von diesen zwingenden Augen zu nehmen, die sie auf die Stelle bannten. Der
kahle, große Schädel füllte ihr Gesichtsfeld aus, das Grauen griff nach ihrem
Herzen.
    »Dein Herz wird stehenbleiben wie eine Uhr, die aufzuziehen man vergessen
hat, kleine Peggy«, hörte sie seine Stimme wie aus einer unendlichen Ferne in
ihr Bewusstsein dringen. Es dröhnte und pochte in ihren Schläfen, ihr Herz
schlug wie rasend.
    Mit letzter, verzweifelter Gewalt versuchte sie, dem ungeheuerlichen Zwang
zu entkommen.
    »Eines«, wisperte sie wie eine Sterbende, »eines werde ich mit ins Grab
nehmen: das Gesicht meines Mörders, sein wahres Angesicht ...«
    Peggy warf sich auf ihn. Ihre Hände schlugen zu, versuchten die Maske zu
fassen und sie vom Kopf zu reißen.
    Plötzlich kam ein gellender Aufschrei über ihre Lippen. Ihre Fingernägel
kratzten, aber sie spürte nicht den harten Widerstand einer Maske und fühlte
auch nicht die Farbschicht auf ihren Fingerspitzen.
    Zwei blutige Kratzer zogen sich über das Gesicht ihres Gegenübers. Die
bleiche, helle Haut war echt!
    Peggy sah das wutentbrannte Aufflackern, das Zucken der Muskeln auf dieser
totenkopfähnlichen Oberfläche, und ihr Atem setzte aus. M stand mit seinem wahren Gesicht vor ihr! Es war keine Maske!
     
    ●
     
    Larry Brent befand sich am anderen Ende des Ganges. Er klopfte an. Die Tür
mit der Nummer 18 füllte sein Blickfeld aus. Kein Geräusch dahinter, keine
Aufforderung, einzutreten!
    Das Gefühl nahenden Unheils kündete sich in Larry Brents Bewusstsein an. Er
drückte die Klinke herab und stieß die Tür mit dem Fuß auf, indem er selbst zur
Vorsicht hinter dem Türpfosten Deckung suchte.
    Nichts geschah.
    Vorsichtig spähte er in das dunkle Zimmer.
    »Koslowski?« fragte er leise und blickte sich aufmerksam um; dann wandte er
den Blick zur Seite, während er vorsichtig die Tür zudrückte. In dem Moment sah
er die Fußspitzen vor seinen Augen. Die Beine hingen von der Decke herab.
Koslowski hing an dem Seil, und die Leiche löste sich, stürzte auf Larry herab
und begrub ihn unter sich ...
    Larry wusste nicht, wie lange die Schrecksekunde dauerte, doch er hatte das
Gefühl, sofort zu handeln. Er warf den schlaffen Körper auf die Seite und
registrierte noch, dass er erstaunlich leicht war. Leicht – wie eine
Strohpuppe. Er sah den gesichtslosen, unförmigen Kopf, die wattierten
Schultern. Die Puppe trug Koslowskis Kleidung. Wo aber war der Agent?
    Larry sprang auf.
    Die Puppe, die auf ihn herabgefallen war, war durch einen Mechanismus
ausgelöst worden, um ihn ...
    »Keine Dummheiten, Brent! Ich habe Sie genau vor der Mündung, ich brauch'
nur den Finger ein wenig zu krümmen, und schon passiert es! Holen Sie Ihre
Kanone aus der Tasche und

Weitere Kostenlose Bücher