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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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über die trockenen, spröden Lippen. »Er kommt zu sich«,
kam es tief aus seiner Kehle, und seine Stimme klang nicht so hell wie sonst.
Der Mittelsmann, mit dem er zusammengetroffen war, hockte an seiner Seite. Der
unheimliche Maskierte war nach der Szene im Keller der Bar verschwunden.
    Silker schlug David Gallun ins Gesicht. »Aufwachen, Schnüffler! Ein alter
Freund will dich sprechen.« David Gallun hörte die Stimme. Es dauerte noch
einige Sekunden, ehe sein Bewusstsein so klar war, dass er begriff, worum es
ging. Wahnsinnige Kopfschmerzen rasten durch seinen Schädel, seine Hand tastete
unwillkürlich nach der Wunde auf dem Hinterkopf, und er fühlte das verkrustete
Blut. Silker riss dem Blinden die dunkle Brille von den Augen. »Kennen Sie
mich, Gallun?« Er wollte die Reaktion des Blinden prüfen. Woher wusste Gallun,
dass er hier in Peggys Place abgestiegen war? Wenn Gallun wirklich blind war,
dann war es verwunderlich, dass er noch immer für den Geheimdienst arbeitete.
Silker zog sein Taschenmesser aus der Tasche und ließ es aufschnappen. Mit
einem blitzschnellen Stoß stieß er die Klinge auf Galluns Augen zu und verhielt
nur millimeterweit davon entfernt. Gallun zuckte mit keiner Wimper. Er hatte
die Bewegung nicht erkannt. Zufrieden grunzend steckte Silker sein
Taschenmesser wieder weg.
    Silker und der andere rissen David Gallun auf die Beine. »Was tust du hier,
Schnüffler?« fragte Silker, und seine Stimme klang jetzt härter,
unnachgiebiger. »Wir beide haben noch eine Rechnung zu begleichen, das ist
richtig. Ich bewundere deinen Mut, Schnüffler. Vielleicht bist du aus eigener
Initiative hier, vielleicht aber auch nicht. Das möchte ich gerne wissen. Nun?«
    David Gallun schwieg. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel.
    »Er ist nicht nur blind – er ist auch stumm und – töricht«, stieß Silker
hervor. Seine kleinen fleischigen Ohren waren glutrot. Silker war erregt.
Galluns Auftauchen hatte ihn unsicher gemacht. War man ihm auf der Spur? Das
konnte für seine Pläne sehr schädlich sein. Der Maskierte hatte durchblicken
lassen, dass man ihn unter diesen Umständen fallenlassen würde. Ausgerechnet
jetzt, so nahe vor dem Ziel. Er hatte Kontakt zur Organisation des
geheimnisvollen M , von dem kein
Mensch wusste, wer er wirklich war. Seit seiner Anwesenheit in New York
verfolgte Silker nur das eine Ziel, an ihn heranzukommen. Er war eigentlich ein
Einzelgänger, doch er schloss sich auch einer Bande an, wenn er erkannte, dass
die Vorteile überwogen. M hatte eine
schlagkräftige Gruppe aufgebaut, die Polizei und das FBI kamen nicht an ihn
heran. Man nannte ihn auch den Dämon mit den Totenaugen. Es hieß, dass er jeden
töten könne, indem er ihn nur anblickte. Eine etwas phantastisch anmutende Fähigkeit,
fand Silker. Doch er musste sich eingestehen, dass auf das Konto des
mysteriösen Bandenführers inzwischen eine Reihe von Mordfällen ging, an deren
Klärung sich die Polizei in New York die Zähne ausbiss. Es gab keine Spuren. M tötete lautlos und ohne die geringsten
Spuren zu hinterlassen.
    »Wie du willst, Schnüffler.« Silker machte keine langen Umstände.
»Vielleicht erwartest du Hilfe von deinem Begleiter? Diese Illusion kann ich
dir nehmen. Wir haben den Burschen auf Eis gelegt. Du bist auf dich allein
gestellt. Wir sind nicht deine Feinde, aber es wäre vorteilhaft für dich, dich
gut mit uns zu stellen.«
    David Gallun öffnete die Lippen. »Sie haben sich nicht verändert, Silker.
Sie sind noch genauso gefährlich, genauso kalt wie vor drei Jahren. Es ist an
der Zeit, dass Ihnen das Handwerk gelegt wird!«
    Silker lachte zynisch. »Daran dürfte deine Dienststelle bestimmt das größte
Interesse haben. Die Angelegenheit von damals ist bis heute nicht geklärt. Es
fehlen die Beweise, um die Männer, die beteiligt waren, hinter Schloss und
Riegel zu bringen. Ich finde es erstaunlich, dass deine Dienststelle es
zugelassen hat, dass du nur in Begleitung eines Mannes hierherkamst.«
    »Ich bin aus eigener Initiative hier«, antwortete David Gallun. »Ich
arbeite nicht mehr für den Geheimdienst, dafür haben Sie gesorgt, Silker. Ich
bin Ihnen durch Zufall auf die Spur gekommen.«
    »Bevor du in die Hölle fährst, bleiben dennoch ein paar Fragen zu
beantworten. Ich schlage vor, wir setzen das Gespräch in deinem Auto fort,
Gallun. Wir haben den Wagen bereits durchsucht. Wir haben auch die Funkanlage
entdeckt und sie zerstört. Sie ist zu nichts mehr nütze. Diese

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