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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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Gras.
    Der Boden war weich, schwammig, feucht, morastig. Es quatschte leise bei jedem Schritt. Dieses Geräusch ließ sich nicht verhindern.
    Der Unsichtbare mußte es genauso hören wie er.
    Fencel blickte auf den Boden.
    Er konnte deutlich die Spuren des Unsichtbaren erkennen.
    Da er einen festen Körper besaß, ließ er wie jeder normal sterbliche Mensch Spuren zurück.
    Fencel brauchte nur diesen Spuren zu folgen. Dann mußte er unweigerlich auf den Unsichtbaren stoßen.
    Über das Moor konnte Dury ebensowenig laufen wie der Polizist. Er würde genauso versinken wie jeder andere.
    Also mußte Dury das Moor meiden.
    Fencel starrte aufgeregt in die Gegend. Wenn nur die verdammten Nebel nicht gewesen wären. Manchmal gaukelten sie ihm einen menschlichen Körper vor. Dann erschreckten sie ihn mit gespenstischen Formen.
    Je weiter sich Bob Fencel vorwärts wagte, desto unsicherer wurde er.
    Er blieb stehen und lauschte.
    Durys Schritte waren nicht mehr zu hören.
    Wohin war er verschwunden? War er stehengeblieben, um ihn zu erwarten?
    Fencel blickte zurück.
    Rudy Swift war nicht mehr zu sehen, ebensowenig der Dienstwagen und der Thunderbird, mit dem der Unsichtbare so waghalsig durch die Nacht gerast war.
    Der kalte Wind strich ihm über den Nacken und ließ ihn frösteln.
    Nun, wo er sich ganz allein fühlte, wo er ganz auf sich selbst angewiesen war, wurde dem jungen Polizisten unheimlich zumute.
    Fencel glaubte, den gletscherkalten Blick des Unsichtbaren auf sich zu spüren. Sofort kroch ihm die Furcht in die Kehle, machte sie trocken, würgte ihn und ließ ihn japsend nach Luft ringen.
    Seine zitternde Hand suchte die Pistolentasche. Er nahm die Waffe heraus.
    Plötzlich gefror ihm das Mark in den Knochen. Er glaubte zu hören, wie jemand ganz in seiner Nähe atmete.
    Das war er!
    Fencel fühlte es. Er wußte plötzlich, daß er an den Unsichtbaren auf etwa eine Armlänge herangekommen war.
    Seine Sinne waren aufs höchste angespannt. Er schlotterte am ganzen Körper. Der letzte Rest Mut schien ihn verlassen zu wollen.
    Kehr um! schrie es in ihm. Kehr um, ehe er über dich herfällt.
    Ein schauriger Zwang ließ ihn in die Richtung starren, wo das Atmen aus dem Nichts zu kommen schien.
    Es war niemand zu sehen.
    Und doch war jemand da.
    Fencels Blick glitt fiebernd nach unten. Er sah die Fußstapfen des Mörders. Sonst nichts. Die Fußspitzen zeigten in seine Richtung. Demnach starrte ihn der Unsichtbare direkt an.
    Die Waffe lag schwer in der Hand des Polizisten. Sein Handgelenk schlotterte. Er war nicht fähig, die Pistole zu heben und abzudrücken.
    Er war zu gar nichts mehr fähig.
    Nur noch zu einem: zur Flucht.
    In höchster Panik wirbelte er herum.
    Er wollte losrennen. Da ließ ihn ein grauenvolles Lachen jäh erstarren. Ihm war, als würde sein Herz von einer eisigen Faust zusammengekrampft. Sein Gesicht wurde mit einem Mal schneeweiß.
    Bob Fencel wollte schießen.
    Da sprang ihn plötzlich etwas an. Er fühlte einen fürchterlichen Schlag gegen sein Handgelenk. Ein höllischer Schmerz durchraste seinen Arm.
    Der Schuß löste sich aus der Waffe, ehe sie dem Polizisten aus den kraftlos gewordenen Fingern fiel. Die Kugel fuhr mit einem klatschenden Geräusch in die sumpfige Wiese.
    Das grauenvolle Gelächter war abrupt verstummt. Nun vibrierte ein wütendes Knurren durch die schwarze, alles erdrückende Nacht.
    Fencel wollte davonlaufen.
    Fürchterliches Entsetzen packte ihn, als sich die eiskalten Totenfinger des Unsichtbaren in seinen Hals krallten.
    Er schlug in irrsinnigem Schrecken um sich, traf mit seinen kräftigen Fäusten den knurrenden Mörder, trommelte auf ihn los, während er verzweifelt nach Luft japste.
    Seine Kehle wurde von den frostklirrenden Krallen des Unsichtbaren brutal zugeschnürt.
    Das Blut brauste in seinen Ohren. Seine Lungen drohten zu zerplatzen.
    Verzweifelt wehrte sich der junge Polizist gegen den Tod.
    Er warf seine kräftigen Arme nach oben.
    Die Finger des Unsichtbaren rutschten in dem Augenblick von seinem Hals ab, als Fencel die starken Arme des Kerls traf.
    Plötzlich konnte er wieder atmen. Er japste gierig die kalte Luft in seine glühenden Lungen.
    Sobald sich’ Bob Fencel vom Würgegriff des Unsichtbaren befreit hatte, wirbelte er blitzschnell herum und begann um sein Leben zu rennen.
    Der Mörder hetzte mit fürchterlichen Fauchlauten hinter ihm her.
    Deutlich waren seine stampfenden Schritte zu hören. Klatschend jagten die Füße über den feuchten Boden.
    Bob

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