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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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eine mächtige Staubfahne hoch.
    »Er fährt zum Moor!« schrie Swift aufgeregt.
    Fünfhundert Meter weiter polterte der Thunderbird über einen großen Stein und krachte in derselben Sekunde in ein tiefes Schlagloch.
    Der Wagen begann sofort verrückt zu spielen.
    Bob Fencel nahm diese Chance wahr.
    »Festhalten!« schrie er und drosch den Polizeiwagen genau im richtigen Moment an dem schlingernden Thunderbird vorbei. Gleich darauf schnitt er scharf in die Fahrspur des weißen Wagens.
    Der Thunderbird glitt seitlich weg und kam kurz vor dem Polizeiwagen zum Stillstand.
    Fencel und Swift schnellten aus ihrem Fahrzeug. Sie rannten mit gezückten Waffen zum Thunderbird.
    Zähneknirschend riß Swift die Tür auf der Fahrerseite auf und schrie in den Wagen: »So, du irrsinniger Todesfahrer ...«
    Plötzlich rieselte es ihm kalt über den Rücken.
    »He, Bob!« stöhnte er bestürzt. »In dem Wagen sitzt keiner!«
    »Das ist doch nicht möglich!« Fencel drängte den Kollegen aufgeregt zur Seite und starrte fassungslos in den leeren Wagen.
    Swift glotzte seinen Kollegen in panischem Schrecken an und stammelte mit spröder Stimme: »Bob! Wir — wir haben den Unsichtbaren gejagt!«
    Dann zuckte eine eiskalte Gänsehaut über seinen Rücken, denn in diesem Augenblick platzte plötzlich ganz in ihrer Nähe ein fürchterliches, teuflisches Gelächter auf.
    ***
    Swift packte in größtem Entsetzen nach Fencels Arm. Seine Finger krallten sich krampfhaft fest. Seine Augen glänzten unnatürlich groß und versprühten panische Todesangst.
    Das tierhafte, teuflische Gelächter war jäh verstummt.
    Niemand war zu sehen.
    »Bob!« flüsterte Swift aufs höchste erregt. »Bob, ich hab’ eine schwerkranke Frau zu Hause! Laß uns umkehren!«
    Bob Fencel starrte wie hypnotisiert in die Richtung, aus der das grauenvolle Gelächter gekommen war.
    »Bob!« raunte Swift eindringlich und rüttelte nervös am Arm des jungen Kollegen. »Meinetwegen denk von mir, was du willst. Ich habe Angst. Wahnsinnige Angst, das kannst du mir glauben. Ich habe schon viel erlebt. Aber das mit dem Unsichtbaren übertrifft alles. Deshalb gebe ich dir den dringenden Rat: Laß uns umkehren, ehe es zu spät ist. Wir melden, daß wir den gestohlenen Wagen gefunden haben, Bob!« schlug Swift vor. »Mit dem Unsichtbaren sollen sich die anderen anlegen. Ich sehe gar nicht ein, warum ich mich wegen der paar lausigen Pfund im Monat von diesem unheimlichen Kerl umbringen lassen soll. Nimm doch Vernunft an, Bob! Du weißt, wie grauenvoll er seine Opfer zurichtet. Willst du, daß er mit dir dasselbe macht? Du bist noch jung, Bob. Hör auf den Rat eines alten Fuchses. Leg dich mit dieser Bestie nicht an. Du würdest das mit dem Leben bezahlen!«
    Swift zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als er plötzlich schleifende Schritte vernahm.
    Das hohe Gras raschelte leise.
    Es war nicht der Wind, darauf hätte Swift seinen Kopf gewettet.
    Es war der Unsichtbare, der sich nun zum Moor abzusetzen versuchte.
    Fencels Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Er achtete angestrengt auf das geringste Geräusch.
    Vom nahen Moor tanzten dünne Nebelschleier wie durchsichtige Gespenster durch die dunkle Nacht.
    Sie wallten um niedrige Sträucher, glitten dicht über das hohe, wild wuchernde Gras der sumpfigen Landschaft.
    Fencel setzte sich wie in Trance mit mechanischen Schritten in Bewegung.
    »Wenn du dich schon unbedingt umbringen willst, dann jag dir eine Kugel in den Kopf. Das ist weniger schmerzhaft«, stöhnte Rudy Swift.
    Fencel blieb stehen. »Man sagt, man könne ihn zwar nicht sehen, aber man könne ihn anfassen.«
    Ein eisiger Wind kam auf, rüttelte an den Gebüschen, ließ die Nebelschwaden kreiseln, zerriß sie in bizarre Gebilde und jagte sie weiter.
    Ganz deutlich waren die schmatzenden Schritte des Unsichtbaren zu hören. Er war in unmittelbarer Nähe.
    Als Fencel wieder einen Schritt vom Polizeiwagen weg machte, fuhr Swift ein kalter Schauer über den Rücken.
    »Verlange nicht von mir, daß ich dich auf diesem Wahnsinnsgang begleite, Bob!« preßte Swift schlotternd hervor.
    Bob Fencel wies auf den Platz, wo Swift stand. »Bleib hier, Rudy. Ich bin gleich wieder zurück!«
    Swift hoffte das inständig für seinen jungen Kollegen.
    ***
    Bob Fencels Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt.
    Seine Augen bohrten sich in die schwarze Dunkelheit.
    Nebelschwaden stürzten sich auf ihn und umtanzten ihn wie die Mächte des Bösen.
    Seine Füße stapften durch das hohe

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