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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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„Ich möchte Arian in ein Hotel bringen."
    „Ist das nicht etwas unkonventionell? Schließlich ist heute meine Hochzeitsnacht."
    Cop ging seinem Blick aus dem Weg. „Du kannst sie nicht gegen ihren Willen festhalten. So etwas nennt man ,Kidnapping', falls dir der Begriff nicht geläufig sein sollte."
    Tristan ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Mit einer verdächtigen Gelassenheit wies er auf das Telefon. „Wenn du glaubst, dass sie bei der Polizei sicherer wäre als bei mir, warum rufen wir dann nicht einfach dort an?"
    Cop zögerte. „Im Gefängnis hätte sie wenigstens die gesetzlichen Rechte."
    „Hast du vor, sie zu verteidigen?"
    „Ich verteidige sie lieber gegen dich, als dass ich dich später verteidigen muss, wenn du wegen einer Vergewaltigungsklage vor Gericht stehst."
    Tristan wusste nicht, was ihn mehr schmerzte - die Tatsache, dass sein bester Freund das Schlimmste von ihm annahm, oder das Wissen, dass Cop der Wahrheit damit ziemlich nahe kam. Dennoch würde er nicht zulassen, dass Cop Arian aus dem Tower wegbrachte. Und aus seinem Leben.
    „Nein", sagte er entschlossen. „Ich werde nicht erlauben, dass du sie mitnimmst."
    Cop versteifte sich. „Dann wird meine Kündigung gleich morgen früh auf deinem Tisch liegen."
    Tristan sah seinem Freund nach und spürte auf einmal, dass Cop es dieses Mal vielleicht wirklich ernst meinte. Er musste Cop zurückrufen, bevor er ihre fünfundzwanzigjährige Freundschaft wegen seines falschen Stolzes aufs Spiel setzte.
    „Cop?"
    Copperfield hatte schon die Hand am Türgriff, als er sich noch einmal umdrehte.
    „Als Arthur verschwand und ich wegen Mordes angeklagt wurde, hast du mich kein einziges Mal gefragt, ob ich schuldig sei. Warum nicht?"
    „Du warst mein Freund. Ich dachte, dass du wahrscheinlich einen guten Grund hattest, wenn du ihn tatsächlich umgebracht hast." Cop lächelte, aber er wirkte plötzlich müde. „Ich konnte diesen Hurensohn ohnehin nie leiden."
    Er schloss leise die Tür hinter sich. Tristan blieb allein zurück und beobachtete die tickende Uhr auf seinem Schreibtisch. Sie zeigte die endlosen Minuten und Stunden an, die seine Hochzeitsnacht noch dauern würde.
    Dicke Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheiben, und ein lauter Donnerschlag kündigte den kommenden Sturm an. Tristan stand in seinem dunklen Büro und war dankbar, dass das Wetter seine Laune widerspiegelte. Sein einziger Trost bestand in der Flasche Whiskey, die er inzwischen direkt an die Lippen setzte.
    Er hatte erwartet, dass der Alkohol den Schmerz in seiner Seele vertreiben könnte.
    Stattdessen schien seine Sehnsucht nach Arian immer größer zu werden.
    Die Uhr zeigte eine Viertelstunde vor zwölf an. In fünfzehn Minuten würde seine Hochzeitsnacht für immer vorbei sein. Fünfzehn Minuten, die für den Rest seines einsamen, bemitleidenswerten Lebens standen.
    Ein Blitzschlag blendete ihn, löschte jedoch nicht das Bild aus, das sich in Tristans Gedächtnis eingebrannt hatte. Es war Arians Bild. Arian, mit wirrem Haar und in ihrem ruinierten Hochzeitskleid. Arian, deren Augen den leidenschaftlichen Ausdruck verloren hatten, den er so liebte. Wieder trank er einen großzügigen Schluck Whiskey. Er hasste sich dafür, dass er sie immer noch so sehr begehrte.
    Sie hatte ihn angesehen, als ob er ihr das Herz gebrochen hätte. Seitdem fühlte er sich, als hätte er sie verletzt und betrogen.
    Elf Uhr fünfzig. Zehn Minuten vor Mitternacht.
    Tristan dachte daran, was in dieser Nacht wirklich hätte geschehen sollen. Es lief wie ein Film vor seinen Augen ab. Er und seine Braut lagen zwischen den Seidenlaken des riesigen Himmelbettes in der Hochzeitssuite des Carlyle. Er fütterte Arian mit Erdbeeren, die er in Champagner getaucht hatte. Ihre Wangen waren noch zart gerötet, nachdem er sie leidenschaftlich geliebt hatte.
    Tristan wandte sich vom Fenster ab und versuchte, den Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben.
    Elf Uhr fünfundfünfzig.
    Arian hatte ihn alles gekostet. Seine Menschlichkeit. Seinen Stolz. Seinen besten Freund. Alles, was sie ihm gelassen hatte, war das heiße Verlangen, das er immer noch für sie empfand.
    Elf Uhr neunundfünfzig.
    Tristans Faust schmetterte die Uhr von dem Tisch, bevor sie Mitternacht schlagen und das Ende seines Hochzeitstages ankündigen konnte.
    Sven hatte den Aufzug des Penthouse gesperrt, so wie Tristan es ihm aufgetragen hatte. Dennoch musste Tristan nur seinen Sicherheitscode eingeben, und der Aufzug fuhr

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