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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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hinauf.
    Tristan stellte sich bereits seine Braut vor, wie sie unschuldig zwischen den schwarzen Seidenlaken schlief. Er würde sich in das Schlafzimmer schleichen und sanft ihren Mund mit seinem bedecken. Es war ungewiss, ob sie seine Umarmung willkommen heißen oder ablehnen würde, doch dieser Gedanke kam ihm in seinem angetrunkenen Zustand nicht.
    Das Klingelgeräusch des angekommenen Fahrstuhls ging in einem gewaltigen Donnerschlag unter. Tristan betrat das Wohnzimmer und stolperte im Dunkeln über etwas Weiches. Als er das Objekt näher untersuchte, sah er, dass es Arians Brautkleid war. Sie hatte es ausgezogen und auf den Boden fallen lassen, als ob es ihr nichts bedeutete.
    Er hob das zarte Satinkleid an sein Gesicht und nahm genüsslich den Duft nach Nelken und Orangenblüten auf, der noch an ihm haftete. Niemals in seinem ganzen Leben hatte er etwas so sehr begehrt wie seine Frau in diesem Moment.
    Tristan ließ das Kleid auf den Boden fallen und öffnete die Schlafzimmertür. Er lauschte, konnte jedoch Arians regelmäßiges Atmen nicht hören. Plötzlich erhellte ein Blitz den Raum.
    Das Bett war verlassen, die Laken waren nicht einmal zerknittert.
    Blitzschnell suchte er das ganze Penthouse nach ihr ab, wobei er sämtliche Türen und Schränke öffnete. Er schaltete jedes Licht ein, bis das Penthouse gleißend hell war. Nachdem er unter das Bett geblickt hatte, stürmte er in seinen Kleiderschrank.
    Er trat Regale mit teuren italienischen Schuhen um und riss seine Armanianzüge von ihren Bügeln. Er untersuchte jeden Winkel des Raumes, in dem sie sich möglicherweise verstecken konnte. Als sich seine Suche als erfolglos herausstellte, blieb er keuchend in der Mitte des gewaltigen Schrankes stehen.
    Sein Blick fiel auf ein Regal, das hoch an der Wand angebracht war. Tristan stellte sich auf die Zehenspitzen und tastete es ab, doch sein Instinkt sagte ihm bereits, was er finden würde.
    Nichts.
    Kein züchtiges schwarzes Kleid mit weißem Kragen und Spitzenmanschetten.
    Er stolperte aus dem Schrank und fragte sich, ob er sich so schrecklich getäuscht haben konnte. Vielleicht besaß Arian auch ohne das Amulett magische Kräfte und hatte sich einfach aus seinem Leben gezaubert.
    Als er in das Wohnzimmer zurückkehrte, entdeckte er, was er in seiner hastigen Suche übersehen hatte - ein Stück Wandverkleidung, das lose gegen die Wand gelehnt war. Wie es schien, hatte Arian sein Leben auf völlig unmagische Art verlassen. Sie hatte seinen Geheimgang benutzt, war auf das Dach gelangt und mit dem Expressaufzug hinuntergefahren.
    Sven, dachte Tristan, während er ungläubig den Kopf schüttelte. Ausgerechnet der gutmütige, törichte Sven hatte getan, wozu selbst Copperfield der Mut gefehlt hätte. Er hatte sich den Wünschen seines Chefs widersetzt und Arian in die Freiheit geschmuggelt.
    Eine kühle Brise wehte durch das offene Loch in der Wand, und ein Stück Papier flatterte vom Kaffeetisch. Zuerst dachte Tristan, Arian hätte ihm einen Brief hinterlassen - Mach 's gut, Idiot oder einen ähnlich sentimentalen Abschied, geschrieben auf einer ihrer Hochzeitsservietten.
    Doch eine nähere Untersuchung brachte zum Vorschein, dass sie ihm keinen Abschiedsbrief geschrieben hatte. Sie hatte ihm eine Nachricht hinterlassen.
    Der Scheck über eine Million Dollar in seiner Hand war der eindeutige Beweis, dass Arian niemals sein Geld gewollt hatte. Wohin sie auch geflohen war, sie lag in diesem Moment sicher nicht mit Arthur Finch im Bett eines Luxushotels. Der Scheck war leicht zerknittert, da er seiner Besitzerin offensichtlich nicht das Geringste bedeutet hatte. Tristans Unterschrift war an einer Stelle verschmiert, wo eine Träne auf das Papier getropft war.
    Tristan sank auf die Knie und knüllte den verhassten Scheck in der Hand zusammen.
    Tristan wäre sicher noch lange in dieser Stellung geblieben, wenn nicht etwas seinen Schenkel berührt hätte.
    Als er nach unten griff, berührte seine Hand das weiche Fell eines Kätzchens. Das hartnäckige kleine Biest begann an seinem Daumen zu nagen.
    Tristan setzte den winzigen Kater auf seine Hand und hob ihn in seine Augenhöhe.
    „Du warst ihr Gefährte", sagte er heiser. „Du hättest dich um sie kümmern müssen."
    Das Kätzchen antwortete mit einem vorwurfsvollen Miauen, als ob es sagen wollte: Von wegen, Dummkopf. Das war deine Aufgabe.
    Tristan drückte Luzifer schützend gegen seine Brust, während er aufstand und zum Fenster hinüberging. Er blickte auf die

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