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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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Er musterte die abgetragenen Armeestiefel des Jungen. „Welche Schuhgröße hast du?"
    „Zehn", erwiderte er verblüfft.
    Tristan bückte sich, zog seine italienischen Lederschuhe aus und schob sie zu dem Jungen hin. „Sie haben mich fünfhundert Dollar gekostet. Wenn du sie nicht selbst tragen kannst, verkauf sie einfach. Und falls du jemals einen Job brauchst, komm einfach zu Lennox Enterprises auf der Fifth Avenue und frag nach Mr. Lennox. Ich könnte jemanden wie dich bei meinen Sicherheitskräften gebrauchen." Dann musste er unfreiwillig lächeln. „Oder in der Rechtsabteilung."
    Tristan legte den Arm um Arian und führte sie zur Tür. Sie wandte sich ihm zu.
    „Wusstest du, dass diese reizenden jungen Afrikaner freie Männer sind? Ist das nicht wundervoll?"
    Tristan zuckte zusammen und beschleunigte seine Schritte, doch die Gangmitglieder lachten nur schallend.
    Sobald sie den Club verlassen hatten, packte Tristan Arians Hand und begann zu rennen.
    Sie mussten beinahe ein Dutzend Blocks weit laufen, während der Schnee unter Tristans Socken knirschte. Schließlich entdeckten sie ein Taxi, dessen Fahrer dumm genug war, nach Einbruch der Dunkelheit durch Harlems Straßen zu fahren.
    Tristan ließ Arians Hand nicht einmal los, als sie bereits auf dem fadenscheinigen Rücksitz des Taxis saßen. Nachdem er seine nassen Socken ausgezogen hatte, bewegte er seine gefühllosen Füße, bis sie wieder zu kribbeln begannen. Dann zog er Arian eng an sich, ohne auf ihren gemurmelten Protest zu achten.
    Arian hätte es niemals zugegeben, aber sie war dankbar, Tristans warmen Körper an ihrer Seite zu spüren. Obwohl die Heizung des Wagens eingeschaltet war, zitterte sie immer noch vor Kälte. Tristan zog sie noch fester in den Arm, und sie legte kraftlos ihre Wange an seine breite Brust. Zärtlich rieb er ihre Hände zwischen seinen, um sie zu wärmen.
    „W. . .wie hast d. . .du mich ge. . .funden?" fragte sie mit klappernden Zähnen.
    „Ein Polizist hat dich im Park gesehen. Er nahm an, dass du nach Norden gegangen bist. Außerdem war es nicht allzu schwer, dir zu folgen", fügte er lächelnd hinzu.
    „Puritaner sind nicht gerade ein alltäglicher Anblick in Harlem."
    Arian verstand seine Worte nicht, war aber zu müde, um nachzufragen.
    An diesem Sonntagabend war kaum Verkehr auf den Straßen, und sie kamen bereits nach zehn Minuten vor dem Tower an. Der Portier verließ seinen Posten an der Tür, um die Tür des Taxis zu öffnen. Das Gesicht des Mannes war unter einem dicken Winterschal verborgen.
    „Bezahlen Sie den Taxifahrer", befahl Tristan, bevor er Arian durch die automatischen Türen in die warme Eingangshalle führte.
    „Ja, Sir! Was immer Sie wünschen, Sir!" rief ihnen der Portier nach, während er spöttisch salutierte. Doch niemand außer dem Taxifahrer bemerkte das verräterische Glitzern in seinen blauen Augen.
    Als sie im Schlafzimmer des Penthouse ankamen, zitterte Arian bereits am ganzen Körper, und sie nieste mehrere Male heftig. Tristan nahm ihr schnell den feuchten Mantel ab und entdeckte, dass ihr durchnässtes Kleid wie Eis an ihrem Körper klebte.
    Er bedauerte, ihr nicht die Bequemlichkeiten anbieten zu können, die er sich selbst so lange verweigert hatte. Was nutzten die teuersten Seidenpyjamas und Satinlaken, wenn jemand durchgefroren aus der Kälte hereinkam? Er wollte Arian in ein dickes Flanellhemd stecken, sie in eine kuschelige Decke einwickeln und sie vor einem knisternden Kaminfeuer auf seinem Schoß wiegen.
    Seufzend strich er sich die Schneeflocken aus dem feuchten Haar, während er über eine mögliche Lösung des Problems nachdachte.
    Arian beobachtete ihn schweigend, und er wurde sich wieder bewusst, dass immer noch eine Mauer des Misstrauens zwischen ihnen stand. Doch in diesem Moment zählte für ihn nur, dass sie mit dem Zittern aufhörte.
    Einem plötzlichen Einfall folgend, ging er in das Badezimmer und drehte beide Hähne der großen Whirlpool-Bade-wanne voll auf. Dann nahm er mehrere Kerzen aus dem Wandschrank, die er anzündete und rund um den marmornen Rand der Wanne aufstellte. Er wollte nicht, dass die grelle Deckenbeleuchtung Arian blendete.
    Als er in das Schlafzimmer zurückkehrte, nestelte Arian mit ihren vor Kälte steifen Fingern an den Knöpfen ihres Mieders. Tristan schob ihre Hände sanft beiseite und zog das feuchte Oberteil über ihre Schultern. Erst als sich ihre kleine Hand fest über seiner schloss, um ihn aufzuhalten, bemerkte er, dass sie keinen

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