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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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Seite werfen, doch es war zu spät. Cop landete genau auf seiner Brust. Nachdem der Anwalt sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, rollte er sich von Tristan herunter. Tristan fluchte laut.
    „Du kannst dich glücklich schätzen", sagte Cop. „Wenn ich nur ein kleines Stück tiefer gelandet wäre, hättest du Arian nicht mehr gebraucht - und im Übrigen auch keine andere Frau."
    Tristan setzte sich auf und warf seinem Freund eine Hand voll Blätter an den Kopf.
    Ein schwacher Wind strich durch die Bäume.
    Das Zeitportal hatte sich bereits geschlossen, und der dunkle Nachthimmel erstreckte sich über ihnen. Der Mond war nirgends zu sehen.
    Tristan fragte sich, ob Arian sich auch so befremdet gefühlt hatte, als sie zum ersten Mal in seiner Zeit eingetroffen war. Er wusste nicht, was er am meisten vermisste - den Verkehrslärm oder die Abgase in der Luft.
    Er griff in seine Tasche und überprüfte, ob der Hexenmeister den Sturz überlebt hatte. Copperfield wühlte im Gras. „Verdammt, ich kann meinen Tomahawk nicht finden."
    Tristan half ihm bei der Suche. „Er ist ohnehin nur aus Gummi. Was sollte uns das dumme Spielzeug schon nutzen?"
    Cop schniefte beleidigt. „Du hast gut reden. Du warst ja auch nicht derjenige, der sämtliche Theatergeschäfte in New York abklappern musste, um die Kostüme eines Pilgers und eines Indianers zu finden. Wenn wir diese Sachen nicht bis Montag zurückgebracht haben, wird uns der Ladenbesitzer das Doppelte berechnen." Mit einem triumphierenden Lächeln hielt er seine vermisste Spielzeugwaffe hoch.
    Tristan stand schwerfällig auf. „Ich glaube, du solltest dein Geld zurückverlangen. Du siehst nicht besonders authentisch aus."
    Cop zupfte sein ledernes Stirnband zurecht. „Ich bin sogar die Authentizität in Person. Wenigstens muss ich nicht diesen engen Kragen um den Hals tragen."
    Tristan zupfte an seinem gestärkten Kragen, um etwas Luft zu bekommen. Es war kein Wunder, dass die Puritaner so prüde gewesen waren, wenn sie immer so viele Schichten Kleidung tragen mussten. Der einzige Vorteil lag darin, dass man seine Frau nach und nach entkleiden konnte. Sein Herz klopfte schneller, als er daran dachte, Arian ganz langsam auszuziehen und jedes Stück entblößte Haut zu küssen.
    Plötzlich überkam ihn eine so schreckliche Angst, dass er nur noch flüstern konnte.
    „Was, wenn heute der erste November ist, Cop? Wenn wir zu spät gekommen sind?"
    Copperfield klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Dort vorne sehe ich ein Licht.
    Es könnte ein Haus sein. Sollen wir nachsehen, was es ist?"
    Tristan nickte, dankbar für die praktische Wesensart seines Freundes. Auch er konnte den schwachen Lichtschein erkennen, der zwischen den Bäumen kaum sichtbar war. Copperfield duckte sich in das dichte Unterholz, und Tristan folgte ihm.

    Am Waldrand blieben sie stehen, ergriffen von dem Anblick einer reizenden kleinen Holzhütte. Ein einladendes Licht brannte hinter dem vorderen Fenster, und dahinter waren zwei menschliche Gestalten zu sehen.
    Tristan und Cop schlichen durch das hohe Gras und kauerte sich unter die dichten Zweige einer alten Eiche, um die Bewohner des Hauses zu beobachten.
    Die Szene im Wohnraum des Hauses hätte von einem alten Gemälde stammen können. Dampf stieg von einem Eisenkessel über dem Herd auf. Die Kerzenleuchter auf dem Kaminsims glänzten in dem goldenen Licht, und ein großer Blumenstrauß stand in einer Vase auf dem Tisch. Ein Mann, der bequem in einem gepolsterten Schaukelstuhl saß, griff in eine Holzschale und schob sich eine Hand voll Popcorn in den Mund. Gleichzeitig las er in einem schwarzen Buch, das aufgeschlagen auf seinem Schoß lag.
    „Was für ein idyllisches Beispiel häuslichen Glücks", sagte Tristan sarkastisch, während sich seine Hand zu einer Faust ballte.
    Gegenüber dem Mann, den er unter dem Namen Arthur Finch gekannt hatte, saß Arian in einem zweiten Schaukelstuhl. Ihr Kopf war über eine Handarbeit gebeugt, der sie sich hingebungsvoll widmete. Tristan sah, dass sie sich konzentriert auf die Lippe biss, während sie eine Nadel durch den dicken Leinenstoff zog. Eine schlichte weiße Haube bedeckte ihr Haar, was jedoch nicht verhinderte, dass sich einige widerspenstige Locken um ihr Gesicht ringelten.
    Tristan sah zum ersten Mal seine Frau wieder, die er lange Zeit für tot gehalten hatte. Zudem schien sie sich auch noch in bestem Einvernehmen mit seinem schlimmsten Feind zu befinden. Einen Augenblick lang dachte

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