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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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Tristan, sein Herz würde stehen bleiben.
    Während sie noch in das Fenster starrten, hob Arthur den Kopf und sagte etwas.
    Arian erhob sich mit einem süßen Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht, das Tristan erneut einen Stich versetzte.
    „Ich werde sie umbringen", erklärte er ruhig. „Sie werden sie gar nicht erst hängen müssen. Stattdessen werde ich sie mit meinen eigenen Händen erwürgen."
    Er wollte aufspringen, doch Cop hielt ihn an seinem Rockschoß fest. „Kannst du nicht wenigstens noch eine Minute warten, Tristan? Sieh doch!"
    Tristan sank wieder auf die Knie, nachdem er Cop einen finsteren Blick zugeworfen hatte. Dann beobachtete er Arian, die hinüber zum Herd ging. Sie wickelte ein Handtuch um ihre Hand und nahm den schweren Kessel vom Haken. Der Dampf ließ ihr Gesicht zart erröten, und Tristan erinnerte sich wieder daran, wie sie in dem heißen, duftenden Badewasser ausgesehen hatte. Beim Gedanken an ihre Liebesnacht schlug sein Herz schneller. Offenbar würde er sie nun nie mehr in den Armen halten dürfen. Sie hatte sich mit Arthur Finch verbündet - ihrem Vater.
    Arthur legte das Buch zur Seite und lächelte sie mit väterlichem Stolz an. Tristan biss die Zähne zusammen.
    Doch Arians verdächtig liebenswürdiges Lächeln hätte ihn warnen müssen. Arthur hielt ihr seinen Becher hin. Arian hob den Kessel und goss ihm vergnügt eine beachtliche Menge heißen Apfelweins über den Kopf.
    Tristan lächelte.
    Arthur sprang wütend auf, während sich sein Gesicht dunkelrot färbte. Arian wich vor ihm zurück und heuchelte Entsetzen, indem sie ihren Mund mit einer Hand bedeckte. Ihre Lippen bewegten sich, und Tristan konnte ihre spöttischen Entschuldigungen beinahe hören.
    Arthur stieß seinen Stuhl zurück, dann kam er mit einem mordlüsternen Blick auf sie zu. Als sie mit dem Rücken zum Kamin stand und ihm nicht mehr entkommen konnte, holte er weit mit der Faust aus.
    Tristan war schon auf halbem Weg über den Platz, als Cop sich von hinten auf ihn warf und ihn in das hohe Gras niederdrückte. „Er hat sie nicht geschlagen, Tristan.
    Verstehst du? Er wollte es, aber dann hat er es doch nicht getan."
    Beide hielten gespannt den Atem an, als eine Tür im Haus zugeworfen wurde. Dann waren plötzlich Schritte zu hören, und Arthur marschierte nur wenige Meter an ihnen vorbei. Er sagte die wildesten Flüche vor sich hin, wobei er wieder sein schwarzes Buch in der Hand hielt.
    Als er über einen schmalen Weg verschwunden war, stand Tristan auf und gab Cop einen kleinen Schubs. „Folge ihm", flüsterte er. „Lass ihn nicht aus den Augen und achte darauf, dass er dich nicht sieht."
    Cop packte seinen Tomahawk und hob stolz den Kopf. Dann schlich er mit geschmeidigen Bewegungen durch das Gras, um Finch zu verfolgen.
    Als Tristan sich wieder zum Haus umdrehte, sah er Arian am Fenster stehen. Der Blick ihrer traurigen Augen war zum Himmel gerichtet, als ob sie dort etwas Wunderbares entdecken könnte. Schließlich senkte sie den Kopf und verließ das Wohnzimmer, ohne vorher die umgeworfenen Stühle oder das verstreute Popcorn aufzuheben.
    Müde erklomm Arian die Stufen zu ihrem Schlafzimmer. Nach ihrer ersten Nacht in seinem Haus war sie in Arthurs eigene karge Kammer verbannt worden. Er wünschte, dass sein Geheimraum mit den Seidenlaken und den duftenden Kerzen bereit war, wenn er mit einem Mädchen aus dem Dorf zurückkehrte.
    Sie stellte ihre Kerze auf dem Tisch ab, bevor sie sich auf dem Stuhl vor dem Spiegel niederließ. Ihr Wutausbruch hatte sie völlig erschöpft. Seufzend setzte sie die Haube ab und bürstete sich das Haar, während sie ihr bleiches Gesicht im Spiegel betrachtete. War es nur ihre Einbildung, oder wirkte sie heute ungewöhnlich farblos, beinahe durchsichtig? Wahrscheinlich wusste sogar der Spiegel, dass ihre Zeit fast abgelaufen war. Die immer schmaler werdende Mondsichel, die sie in der letzten Woche am Leben gehalten hatte, war nicht mehr am Himmel zu sehen.
    Sogar ihre neue Lieblingsbeschäftigung, ihrem Vater das Leben zur Hölle zu machen, hatte mittlerweile ihren Reiz verloren. Sein verzerrtes Gesicht, als er gestern seine völlig verpfefferte Suppe gekostet hatte, war zwar erheiternd, aber nicht übermäßig aufregend gewesen. Vielleicht wurde sie mit der Zeit ebenso niederträchtig und grausam wie er.
    Die Bürste blieb in einer ihrer widerspenstigen Locken hängen. Tränen traten in ihre Augen, und sie legte die Bürste gleichgültig auf den Tisch zurück. Als sie

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