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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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schüttelte verwirrt den Kopf, doch er deutete die Bewegung missverständlich als Leugnen.
    Er zog eine Braue hoch. „Nicht einmal die Teilnahmeregeln des Magiewettbewerbes?"
    Endlich erkannte Arian ein Wort, das sie verstand. „Magie?"
    Er warf einen gefalteten Stapel Papiere in ihren Schoß. Sie begriff, dass es eine Zeitung sein musste, ähnlich wie die Pamphlete, die auf den Straßen von Paris verteilt wurden. Pamphlete, in denen von den extravaganten Geschenken berichtet wurde, die König Louis seinen Günstlingen machte, oder die den kostbaren Schmuck seiner gegenwärtigen Mätresse beschrieben. Während Arian den Fremden misstrauisch im Auge behielt, setzte sie sich auf und nahm die Zeitung. Auf der Titelseite stand in riesigen Lettern geschrieben: Exzentrischer Milliardär bietet eine Million Dollar für den Beweis wahrer Magie.
    Arian holte tief Luft. „Eine Million Dollar?" fragte sie vorsichtig. „Mir scheint, das ist ein . . . ungewöhnlich hoher Betrag, nicht wahr? Wie viel wäre das etwa in Francs?"
    „So Leid es mir tut, aber ich kenne nicht sämtliche aktuellen Wechselkurse der Welt auswendig."
    Sie ließ die Zeitung sinken und blickte ihn hoffnungsvoll an. „Habe ich gewonnen?"
    Er lachte lauthals auf, und das schüchterne Lächeln schwand von ihrem Gesicht. Der ungewöhnliche Duft seines Rasierwassers kribbelte in ihrer Nase, als er sich vorlehnte. Ängstlich sank sie zurück in die Kissen.
    „Das wird sich noch zeigen." Sein Tonfall war ganz beiläufig, als würde er über das Wetter sprechen. „Aber sollte ich Sie nicht als die schlaue kleine Betrügerin entlarven, die Sie offensichtlich sind - welchen Namen möchten Sie auf Ihrem Scheck? Glenda, die Hexe des Nordens?"
    Arian erbleichte. Sie war gerade erst an diesem seltsamen Ort angekommen, und dieser unverschämte Fremde beschuldigte sie bereits der Hexerei. Er hatte sie angeklagt und verurteilt, ohne sie vor ein ordentliches Gericht zu stellen. Und der spöttische Ausdruck seiner Augen überzeugte sie davon, dass dieser Mann weitaus teuflischere Bestrafungen ersinnen konnte als selbst Reverend Linnet.
    Doch ihre schreckliche Erfahrung mit Linnet hatte sie einiges gelehrt. Sie würde sich nie wieder dazu bringen lassen, irgendetwas zu gestehen. Vielleicht war der magische Wettstreit dieses Mannes auch nur ein Köder, um unwissende Hexen in eine tödliche Falle zu locken.
    Arian verschränkte die Arme vor der Brust. „Mein Name ist nicht Glenda, sondern Arian. Miss Arian Whitewood." Sie hob stolz den Kopf und wünschte, ihre Nase wäre aristokratischer. „Ich komme aus Frankreich." Marcus hatte mit diesen Worten immer ihr exzentrisches Verhalten erklärt.
    „Wie viele Flugmeilen werden Ihnen eigentlich für einen Transatlantikflug mit dem Besen gutgeschrieben, Miss Whitewood?"
    Sie gab ihm keine Antwort, damit er ihre Verwirrung nicht bemerkte. Tristan fluchte leise, dann stand er auf. Arian war erleichtert, und doch lief ihr ein Schauder über den Rücken. In seiner Abwesenheit schien eine unnatürliche Kälte in der Luft zu liegen. Als er den gigantischen Salon durchquerte, schweifte ihr Blick zurück zu der Zeitung und blieb an einem unauffälligen Schriftzug am oberen Rand der Titelseite hängen.
    25. Oktober 1996.

5. KAPITEL
    Arian ließ die Zeitung im gleichen Moment fallen, als sich die bodenlangen Vorhänge teilten. Eine riesige Wand aus Glas kam zum Vorschein, hinter der ein ganzes Meer von Sternen sichtbar wurde.
    Im Sternenlicht wirkte ihr Gastgeber nicht weniger eindrucksvoll als in den Schatten.
    „Nun, Miss Arian Whitewood aus Frankreich, willkommen in New York."
    Arian wäre nicht weniger erstaunt gewesen, wenn er gesagt hätte: „Willkommen im Paradies." Sie war unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen. Zehn Jahre lang hatte sie in einer Welt gelebt, die man jeglicher Schönheit beraubt hatte. Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen und kletterte aus dem Bett. Dabei zog sie ihre Röcke so weit wie möglich nach unten, damit Lennox keinen Blick auf ihre nackten Knöchel erhaschen konnte. Dann trat sie neben ihn und berührte vorsichtig das Glas mit den Fingerspitzen.
    Erst jetzt begriff sie, dass die Lichter keine Sterne waren. Es waren Tausende und Abertausende von Lampen, die hinter unzähligen Fenstern der riesigen Türme leuchteten. „Es ist ein Wunder, dass sie die Stadt noch nicht bis auf die Grundmauern abgebrannt haben", murmelte sie ungläubig. „Nicht einmal in Paris gibt es so viele Kerzen."
    Sie

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