004 - Magie der Liebe
seiner Limousine . . . Ihre Wangen färbten sich flammend rot, als sie sich an Tristans Berührungen erinnerte.
Das Klopfen an der Tür war verstummt, doch sie hörte dahinter ein seltsames Geräusch, wie das Gemurmel vieler Stimmen. Stirnrunzelnd presste sie das Ohr an die Tür. Wahrscheinlich sah sich Sven wieder Zeichentrickfilme im Fernsehen an.
Sie öffnete die Tür und tapste auf nackten Füßen in das Wohnzimmer, während sie herzhaft gähnte. „In Ordnung, Sven", sagte sie. „Sie dürfen sich den Film mit der wütenden Ente im Matrosenanzug ansehen, bevor ich mir ein Video aussuchen darf."
Mindestens zwanzig Köpfe fuhren zu ihr herum. Keines der Augenpaare, die auf sie gerichtet waren, gehörte Sven.
Arian wollte schnell ihr zerzaustes Haar in Ordnung bringen, ließ jedoch die Hand sinken. Angesichts der Tatsache, dass sie nichts als Tristans Pyjamaoberteil am Leib trug, war der Zustand ihrer Frisur nicht von Bedeutung.
Als sie zurück in Richtung des Schlafzimmers stolperte, stellte sich ihr eine kräftige ältere Frau in den Weg, die einen ganzen Stapel Zeitschriften auf dem Arm trug.
„Guten Morgen, Miss Whitewood. Mr. Lennox hat mich darum gebeten, das hier vom Zeitungsstand zu holen. Er hofft, dass Sie die Lektüre anregend finden."
Die Frau ließ die Magazine in Arians Arme fallen und entfernte sich respektvoll.
Arian warf einen flüchtigen Blick auf die oberste Zeitung, auf der eine Frau in einem weißen Kleid abgebildet war. War es eine Nonne? Warum, in aller Welt, schickte Tristan ihr Zeitschriften über Nonnen?
Sie hatte keine Gelegenheit, darüber nachzudenken. Die Begrüßung der Frau hatte die anderen Anwesenden ermutigt, und sie stürmten alle zusammen auf Arian ein.
„Würden Sie bitte diese Verzichtserklärung in dreifacher Ausfertigung unterzeichnen, Miss Whitewood? Mr. Copperfield möchte den Ehevertrag ausarbeiten."
Arian wich vor dem goldenen Füllfederhalter zurück, der vor ihr Gesicht gehalten wurde.
Eine dünne Frau mit zusammengepressten Lippen berührte ihren Arm. „Sobald Sie das Design Ihres Kleides ausgesucht haben, muss ich darauf bestehen, dass wir einen Anprobetermin vereinbaren. Mr. Lennox hat uns so wenig Zeit gelassen." Sie zog ein gelbes Band aus der Tasche und musterte mit gekonntem Blick Arians Brustumfang. „Vielleicht könnte ich Ihre Maße sogar jetzt gleich nehmen."
Arian wollte fliehen, doch die fremden Menschen umringten sie von allen Seiten.
„Würden Sie für den Empfang Shrimp-Kanapees oder Gänseleberpastetchen bevorzugen?" rief ein junger Mann in einem grellgelben Anzug.
Ein schwarz gekleideter Priester blickte ernst auf sie herab. „Mr. Lennox hat es abgelehnt, ein geistliches Gespräch vor der Eheschließung zu führen. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass ich zu Ihrer Verfügung stehe, falls Sie meinen Rat brauchen."
„. . . Kaviar oder Entenbrust? Wenn Sie möchten, kann ich auch eine italienische Vorspeisenplatte ..."
„. . . die beste Feinbäckerei in New York!" rief ein dicker Mann mit einer weißen Schürze. „Sie haben Trumps Hochzeitstorte geliefert - bei beiden Hochzeitsfeiern."
„ . . . aber eigentlich wären Spezialitäten aus Ihrem Heimatland Frankreich angebracht. Ich muss sofort in Paris anrufen, damit sie uns die Weinbergschnecken rechtzeitig liefern."
Arian ließ sich resignierend auf die Ottomane fallen. Die Stimmen dröhnten bereits in ihren Ohren. Die Sprache dieser Leute war ihr völlig fremd. Sie hatte das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden. Ob sie das Amulett berühren und sie einfach wegwünschen sollte?
Erst als sich die Wandverkleidung vor dem Fernsehgerät öffnete, bemerkte Arian, dass sie auf der Fernbedienung saß. Als sie einen Blick auf den großen Bildschirm warf, sah sie zu ihrem Erstaunen Tristans Gesicht.
„Ruhe!" befahl sie, während sie aufsprang.
Ihre Peiniger verstummten gehorsam und gaben den Weg zum Fernseher frei. Wie gebannt näherte sich Arian dem Bildschirm, der ein Interview mit Tristan zeigte. Er stand mit mehreren Reportern vor dem Tower.
„Wer ist also diese geheimnisvolle Frau, der es gelungen ist, den reichsten und begehrtesten Junggesellen Amerikas zu verzaubern?" fragte ein Reporter mit einem Mikrofon in der Hand. „Niemand scheint etwas über sie zu wissen. Bereits früh am Morgen hat der Milliardär in einer Pressekonferenz, die sowohl die Geschäftswelt als auch die New Yorker Gesellschaft überraschte, seine Verlobung mit Miss Arian Whitewood bekannt
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