Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht der Fall war.
    Der Panzer wurde rissig. Er wies plötzlich regelrechte Spalten und Krater auf und platzte auseinander wie eine Nußschale, wenn sie geknackt wird.
    Die Beine fielen ab und wurden zu Staub oder blieben als körnchengroße Reste zurück.
    Bill Conolly schüttelte den Kopf. Er konnte es kaum begreifen, daß er es wirklich geschafft hatte.
    Die Riesenameise existierte nicht mehr.
    Jetzt mußte er sich um seine Frau kümmern.
    Sheila hatte das Gesicht zur Wand gedreht. Sie wollte von den Schrecken nichts mehr mitbekommen. Ihr reichte es. Als sie Bills Hand auf ihrer Schulter spürte, zuckte sie wie bei einem Stromstoß zusammen und schrie auf.
    »Ruhig, Sheila, bitte, sei ruhig. Es ist alles vorbei. Die Ameise ist tot. Ich habe sie erledigt.«
    »Bill?« Langsam wandte Sheila Conolly den Kopf. Sie schaute ihren Mann so ungläubig an, als könnte sie es nicht glauben, daß er es war, der neben ihr saß.
    Bill lächelte. »Ich bin es wirklich. Wir sind gerettet!« Er zog seine Frau hoch, und als Sheila stand, sich umschaute und die Ameise nicht mehr sah, sondern nur noch das Chaos, das sie hinterlassen hatte, da wußte sie, daß sie nicht träumte.
    »Bill!« rief sie und warf sich in die Arme ihres Mannes.
    Der Reporter hielt seine Frau fest an sich gepreßt. Er streichelte ihren Rücken und flüsterte ihr Koseworte ins Ohr. Er konnte verstehen, wie es in ihr aussah. Schließlich hatte sie Schreckliches durchmachen müssen.
    Natürlich war der Lärm nicht ungehört geblieben. Auch die Hilfeschreie hatte man vernommen.
    Bill hörte erregte Stimmen auf dem Gang, Fragen – und dann tauchten die ersten Gesichter in der offenen Badezimmertür auf.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Bill. »Sie können wieder gehen.«
    Ein Mann im roten Frack nickte. Er war wohl für die Etage verantwortlich und sagte, nachdem er sich gebührend geräuspert hatte: »Wir werden selbstverständlich dafür Sorge tragen, daß hier aufgeräumt wird, mein Herr. Leider können wir Ihnen und Ihrer Gattin kein anderes Zimmer geben, da unser Hotel voll belegt ist.«
    Bill winkte ab. »Machen Sie sich keine Umstände. Wir kommen schon so zurecht. Und auch das Aufräumen übernehmen wir.«
    Die Miene des Mannes zeigte Verständnislosigkeit. So etwas hatte er bei einem Gast wohl noch nie erlebt. Aber Bills Wunsch war ihm Befehl. Er zog sich diskret zurück. Die anderen gingen mit ihm.
    Sheila atmete tief ein. »Da habe ich mich wohl unmöglich benommen«, meinte sie mit einem gequälten Lächeln.
    Bill küßte sie auf die vollen Lippen. »Nein, Sheila, ich hätte auch nicht anders gehandelt.«
    Sie verließen das Badezimmer. Der Wohnraum erinnerte an ein Schlachtfeld. Durch das zerstörte Fenster pfiff der Wind.
    »Mein Gott«, stöhnte Sheila, »wie sieht es denn hier aus.«
    »Das kommt schon in Ordnung.« Bill deutete auf die Tür zum Schlafraum. »Zum Glück ist dort noch alles klar.«
    Sheila zog fröstelnd die Schultern hoch. Bill hängte ihr eine Jacke um. Da tauchten Roger Calf und seine Freundin im offenen Türrechteck auf. Colette war sehr blaß. Man merkte ihr die Ohnmacht noch an. Roger wußte nicht so recht, was er sagen sollte. Ein peinliches Schweigen entstand. Bill überbrückte es, in dem er dem jungen Mann die Hand reichte. »Ich danke Ihnen, Roger.«
    »Wofür?«
    »Für alles.«
    »Ich habe kaum etwas getan. Sie waren es doch, der die Ameise getötet hat.« Sein Blick wurde fragend. »Sie ist doch tot – oder?«
    »Ja.«
    »Haben die Silberkugeln es geschafft?«
    Bill berichtete genau, wie das Rieseninsekt ums Leben gekommen war. Er ließ auch Sheilas Tat nicht aus.
    Roger Calf wandte sich an die blondhaarige Frau. »Ich bewundere Ihren Mut.« Wie er das sagte, klang es ehrlich.
    Sheila lächelte spärlich. »Ich hatte mehr Angst als Vaterlandsliebe. Glauben Sie mir.«
    Roger nickte. »Dann haben wir eine Ameise erledigt. Bleiben noch die anderen.«
    Bill wußte, worauf der junge Mann hinauswollte. »Ja«, sagte er, und sein Gesicht war ernst dabei. »Ich hoffe, daß meine Freunde John und Suko ebenso erfolgreich sind wie wir…«
    ***
    Suko und ich rannten zurück. Jetzt kam es wirklich auf jede Sekunde an. Die verdammten Ameisen waren doch schlauer als wir angenommen hatten. Sie hatten sich formiert uns abgelenkt, um dann überraschender und härter zuschlagen zu können.
    Panik hatte die Hotelgäste erfaßt. Schreie gellten durch die Nacht, und die Menschen liefen einfach weg. Sie warfen ihren Fackeln in den

Weitere Kostenlose Bücher