Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beiden auseinander. »Wo ist Sheila?« rief er.
    Colette starrte ihn aus geweiteten Augen an.
    »Wo ist sie?«
    »Im Zimmer. Die Ameise…« Plötzlich verdrehte Colette die Augen und wurde ohnmächtig.
    Bill Conolly aber hatte genug gehört. Mit Riesenschritten jagte er auf seine Zimmertür zu und riß während des Laufens die von Suko erhaltene Beretta hervor…
    ***
    Mit seinem Panzer schabte das Rieseninsekt die letzten Splitter hinweg. Bei einem quer stehenden Holzstück nahm es die Schere zu Hilfe. Sie schnitt es einfach durch. Das Holzstück zersprang in zwei Teile.
    Sheila war bis gegen die Wand zurückgewichen. Links neben ihr befand sich das Fenster, rechts die beiden Waschbecken. Sie hatte schon ausgeräumt und ihre Kosmetika sowie die zahlreichen Spraydosen auf die kleine Ablage gestellt.
    Sheila wußte nicht mehr, was sie machen sollte. Allein konnte sie sich nicht befreien. Das Monster war zu stark. Es würde sie ohne Erbarmen töten.
    Sheilas Herz hämmerte.
    Sie weinte und betete in einem. Klare Gedanken waren ausgelöscht. Langsam verließ sie die Kraft. Sie rutschte an der Wand entlang zu Boden. Dabei streckte sie den rechten Arm aus. Er war mehr eine unbewußte, haltsuchende Geste. Zwei Spraydosen wurden von ihren Fingern berührt und fielen um. Neben ihr schepperten sie auf den Terrazzofußboden. Sie rollten noch hin und her, bevor sie vor ihren Füßen liegenblieben.
    Sheila sank in die Knie. Sie stützte die Hände vor und nahm eine Spraydose auf. Wenn sie den Kopf etwas anhob, sah sie das Monster. Es kam ihr noch größer vor. Sehr genau konnte sie alles erkennen. Sie sah sogar die feinen Härchen auf den Beinen des Tieres zittern.
    Und die Augen!
    Vor allen Dingen diese glühenden Teller waren es, die ihr solch einen Schock einjagten. Sie leuchteten gefährlich und schienen in Blut getaucht zu sein.
    Diese Augen bannten. Sie waren die Seele des Monsters. Nur wenn man sie vernichtete, war auch das Monster ungefährlich.
    Sheila wunderte sich, über was sie alles in diesen schrecklichen Sekunden nachdachte. Aber gleichzeitig kam ihr eine Idee. Auf so etwas kommt wohl ein Mensch nur, wenn er in der allerhöchsten Gefahr schwebt und sich nicht mehr zu helfen weiß.
    Bills Frau riß die Spraydose hoch, streckte den Arm vor, zielte und drückte auf den Knopf.
    Ein feiner Haarspraystrahl zischte aus der Düse und dampfte direkt auf das linke Auge der Riesenameise zu. Plötzlich legte sich ein matter Film über die Pupille.
    Ein kleiner Schwenk nach rechts.
    Wieder ein Druck.
    Das zischende Geräusch war für Sheila Conolly in diesen Augenblicken die reinste Engelsmusik. Immer wieder schwenkte sie die Dose und besprühte beide Augen der Ameise.
    Erst nach einigen Herzschlägen reagierte die Ameise. Aber dafür mit doppelter Gewalt. Wild schlug sie um sich. Plötzlich bäumte sie sich auf den beiden hinteren Beinen hoch.
    Hastig warf sich Sheila zu Boden.
    Die Ameise drehte durch. In einer sinnlosen Vernichtungswut zerstörte sie alles, was ihr in die Quere kam. Ihre Beine zertrümmerten die Deckenlampe, ein wuchtiger Hieb verbog die Metallhalterung an der Dusche, der Spiegel zersprang. Auch die übrigen Spraydosen und Parfümfläschchen wurden von der Ablage gewischt, und Sheila bekam plötzlich einen harten Schlag gegen die Hüfte, so daß sie das Gefühl hatte, gelähmt zu sein.
    Sie hatte sich eng auf den Boden gepreßt, den Kopf in den angewinkelten Armen vergraben und hoffte, daß sie nicht mehr getroffen wurde.
    Sie selbst konnte nichts mehr tun.
    Dafür aber ein anderer.
    Bill Conolly!
    Sein Schrei gellte plötzlich auf. »Sheila!«
    Im nächsten Augenblick hechtete eine Gestalt durch die offene Tür. Bill flog genau gegen den Rücken der Riesenameise, drückte sie durch den Aufprall nach vorn und rutschte aber an dem glatten Panzer ab, so daß er dicht neben seiner Frau zu Boden fiel.
    Aber er hatte die Beretta.
    Sechs geweihte Silberkugeln steckten in dem Magazin.
    Die Bestie konnte zwar nichts mehr erkennen, sie merkte jedoch, daß sich eine zweite Person in der Nähe befand. Sie hielt ein mit der Zerstörungswut und konzentrierte sich.
    Das war ihr Fehler.
    Bill richtete sich halb auf. Er konnte genau zielen. Die Ameise machte es ihm durch ihre Unbeweglichkeit möglich.
    Und Bill schoß.
    Er jagte die Kugeln aus dem Lauf.
    Das Monster starb.
    Die Ameise gehörte zur niederen Stufe der Wesen aus dem Schreckensreich. Man konnte sie noch mit Silberkugeln töten, was bei den höheren Dämonen

Weitere Kostenlose Bücher