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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und war zu keiner Bewegung fähig.
    Im Zimmer fiel ein Sessel um, als Colette sprungartig aufstand. Sie schaute an Sheila vorbei, stand starr vor Entsetzen und preßte die Hand auf den Mund.
    Und die Bestie kam.
    Wie Speere durchbrachen die beiden Vorderbeine die Glastür des Balkons. Die Scheibe zersplitterte. Scherben fielen in den Raum, und dann kam das Biest herein.
    »Sheila!« Colettes gellender Schrei riß Bills Frau aus der Erstarrung. Sie sprang zurück.
    Das war ihr Glück. Die Vorderbeine, die sich schon um ihre Hüften legen wollten, verfehlten sie und schnappten ins Leere.
    Colette warf sich nach vorn, umklammerte Sheilas Schultern und riß sie zurück.
    Die Riesenameise drang weiter vor. Mit den beiden Scheren wirbelte sie die letzten Splitter aus dem Rahmen und stieg in das Zimmer.
    Sheila und Colette kannten nur eins.
    Flucht!
    Weg aus dieser Rattenfalle und in Richtung Tür rennen. Doch das Rieseninsekt war schlau. Es durchschaute ihren Plan. Die Ameise packte mit den beiden vorderen Beinen den Tisch und hob ihn hoch.
    Dann schleuderte sie das Möbel auf die Tür zu.
    Sheila und Colette bemerkten die Gefahr zu spät. Sie ahnten zwar, was auf sie zukam, doch sie konnten nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Das schwere Möbelstück traf sie an den Schultern und riß sie durch die Wucht zu Boden.
    Colette wurde gegen die Tür geschleudert, Sheila fiel zu Boden.
    Bills Frau warf sich auf den Rücken.
    Das Rieseninsekt hatte bereits die Hälfte des Zimmers durchquert. Was ihm im Weg stand, schleuderte er zur Seite. Einen Sessel, einen Stuhl, zwei Koffer, eine Tasche. Unaufhaltsam drang es weiter vor.
    Der Weg zur Tür war Sheila durch die am Boden liegende Colette versperrt. Blieben noch zwei Fluchtchancen.
    Erstens das Schlafzimmer, zweitens das Bad. Das Bad war näher. Zum Schlafzimmer hätte Sheila noch zwei Schritte laufen müssen.
    Und die waren zuviel.
    Sie warf sich gegen die Tür, drückte sie auf, warf sich in das Bad hinein und drosch die Tür hinter sich zu.
    Es knallte wie ein Pistolenschuß.
    Irgendwie mußte dieser Knall die Funktion eines Startsignals gehabt haben, denn Colette erwachte aus ihrer Erstarrung, rappelte sich auf, und ehe die Ameise sie noch erreichen konnte, riß sie die Tür und hetzte in den Gang.
    Die Ameise schenkte sich die Verfolgung. Sie hatte noch ein zweites Opfer.
    Sheila Conolly!
    Bills Frau war bis zum Fenster zurückgewichen. Es lag ziemlich hoch. Sie mußte sich recken, um den Riegel zu erreichen. Dann zog sie das Fenster auf.
    Kalte Luft fuhr in den Raum und fächerte über die erhitzte Stirn der Frau.
    Wenn nichts mehr half, wollte Sheila aus dem Fenster springen. Egal, wie alles endete, dachte sie im Moment.
    Da krachten die Schläge gegen die Tür.
    Es waren wuchtige Hiebe, als würden sie mit einem Vorschlaghammer geführt. Das Holz bebte, die Tür zitterte, sie knirschte nach dem dritten Schlag bereits in den Angeln.
    Sheila wurde von Panik geschüttelt. Ihr Blick irrte zwischen Tür und Fenster hin und her. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Springen oder sich zum Kampf stellen.
    Da zersplitterte das Holz.
    Ein Bein erschien.
    Der nächste Schlag. Wieder knirschte das Holz, und ein zweites Bein kam zum Vorschein.
    Sheila bebte vor Angst.
    Und dann flog die Tür aus den Angeln. Einen Herzschlag später drängte sich die Ameise in das kleine Badezimmer…
    ***
    Bill Conolly rannte los. Auch Roger Calf beeilte sich. Er konnte neben dem Reporter kaum Schritt halten.
    Um durch den Vordereingang das Hotel zu betreten, hätte es zuviel Zeit gekostet.
    »Der Hintereingang.« schrie Bill. »Wo?«
    »Komm mit!«
    Bill ließ Roger Calf vorlaufen. Beide Männer hatten Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Sie sprinteten um eine Hausecke, erreichten eine schmale Tür, und im Laufen stieß Roger Calf die Tür auf.
    Sie standen in einem Treppenhaus. Schmal war die Treppe, hoch die Stufen. Roger Calf nahm drei davon auf einmal. Mit der linken Hand hielt er sich dabei an dem schmalen Eisengeländer fest.
    Bill folgte ihm auf dem Fuß. Selten in seinem Leben war er so rasch eine Treppe hochgerannt. Und dabei war es fraglich, ob sie es noch schafften.
    Wieder eine Tür.
    Roger riß sie auf. Schon hörten die beiden Männer die gellenden Hilfeschreie.
    »Das ist Colette!« brüllte Roger und stürmte in den Gang.
    Das Mädchen kam ihm schon entgegen. Sie stolperte mehr als daß sie lief.
    »Roger!« schrie sie und warf sich in die Arme des jungen Mannes.
    Hart riß Bill die

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