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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schnee und rannten zu beiden Seiten des Weges die Hänge rauf oder runter.
    Die Ameise stand mitten auf dem Weg!
    Sie sah schrecklich aus, nahm fast die gesamte Breite ein und war auch schnell. Sie bewegte sich längst nicht so plump wie das Tier vorhin, das durch den hohen Schnee staken mußte. Einmal lief sie vor, dann wieder zur Seite. Sie schwenkte ihre Vorderbeine aus, um die Menschen zu packen. Und sie schaffte es.
    Ich hatte eingehalten und mich hingekniet. Zielte auf die rotglühenden Augen der Bestie, als sie mir einen Strich durch die Rechnung machte. Plötzlich hielt sie eine Frau zwischen den hochgestellten Vorderbeinen. Ich erkannte, daß es die Brünette war, die mich angesprochen hatte. An ihrer leblosen Körperhaltung sah ich, daß sie ohnmächtig sein mußte.
    Ich ließ die Waffe sinken, konnte nicht schießen, ohne daß ich in Gefahr lief, die Frau zu treffen.
    »Laß die Cocktails weg!« schrie ich Suko zu, der schon nach den Flaschen griff.
    »Was willst du denn machen?«
    »Ich greife sie so an!«
    »Bist du lebensmüde, John?«
    Ich startete bereits. »Nein«, rief ich über die Schulter zurück. »Aber es ist die einzige Möglichkeit, die Frau zu retten.«
    Die anderen Gäste hatten inzwischen den unmittelbaren Gefahrenbereich verlassen. Kopflos rannten sie umher. Sie wußten nicht wohin, liefen in den Tiefschnee und sackten oft bis zu den Hüften ein, wo sie sich mit wilden Bewegungen zu befreien versuchten.
    Jetzt war ich froh, daß sie so reagiert hatten. Die Riesenameise konnte nicht an sie heran.
    Noch immer hielt das Killerinsekt die Frau umklammert. Sie schwebte etwa zwei Meter über dem Boden, und zu ihrem Glück traten die mörderischen Scheren der Bestie nicht in Aktion.
    Ich wollte es auch gar nicht soweit kommen lassen.
    Suko blieb hinter mir und gab Rückendeckung, während ich auf das Insekt zusprintete.
    Nach wie vor hielt ich die Beretta schußbereit, aber die Waffe nutzte mir im Augenblick verdammt wenig, denn die Ameise hielt die Frau so, daß sie mit ihrem Körper auch die beiden großen, roten Augen verdeckte.
    Und gerade die waren so wichtig.
    Je näher ich der Ameise kam, desto größer erschien sie mir. Ein grauenerregendes Ungeheuer. Schlaff wie eine Gliederpuppe hing die Frau zwischen den beiden Vorderbeinen der Bestie.
    Und jetzt öffnete sie auch die Schere.
    Mir blieb fast das Herz stehen.
    Aber ich setzte, verdammt noch mal, alles auf eine Karte. Nahe genug war ich heran. Unter den erhobenen Vorderbeinen tauchte ich weg, sah den Körper der Ameise jetzt über mir, und im gleichen Moment bemerkte sie ihren neuen Gegner.
    Sie ließ die Frau einfach fallen.
    Plötzlich wurde ich angehoben, schwebte in Sekundenschnelle über dem Boden und sah die beiden auseinandergeklappten großen Scherenhälften.
    Angst stieg in mir hoch.
    Unglücklich hing ich in dem eisenharten Griff. Ich konnte den Arm mit meiner Waffe nicht drehen, um auf die Augen zu zielen. Ich war wehrlos!
    Da griff Suko ein.
    Er tat dies wirklich im letzten Augenblick und setzte alles auf eine Karte, um mich zu retten.
    Suko schleuderte den brennenden Molotowcocktail.
    Aber nicht direkt auf die Ameise zu, sondern er warf die Flasche rechts daneben.
    Sie explodierte.
    Genau in dem Augenblick, als die beiden Scherenbacken zupacken wollten.
    Es war die Hölle.
    Ein mörderischer Krach, eine Stichflamme, deren Glut ich zu spüren bekam. Auf einmal wurde eine Schneewolke hochgewirbelt, vernebelte die Sicht. Der Druck erfaßte die riesige Ameise und schleuderte sie zur Seite.
    Und mich mit.
    Das Insekt kippte in den Schnee. Es fiel auf den Rücken, hatte nun genug damit zu tun, um sich wieder aufzuraffen, benötigte dazu die sechs Beine und ließ mich los.
    Ich verschwand in der weißen Masse, gönnte mir nicht eine Sekunde Pause, sondern rappelte mich wieder hoch.
    Bis zu den Knien stand ich im Schnee, überall mit einer weißen, haftenden Schicht bedeckt – aber die Beretta hatte ich nicht verloren. Wie festgeschmiedet lag sie in meiner Rechten.
    Tief und ruhig atmete ich durch.
    »Geh weg!« schrie Suko, »ich werfe noch einmal!«
    »Nein, ich versuche es anders!«
    Ich ließ das Höllenbiest kommen.
    Ich mußte es töten!
    Die Ameise tat sich schwer, durch den Tiefschnee zu laufen. Sie war erschöpft, am Ende ihrer Kraft.
    Langsam hob ich die Waffenhand.
    Dann peitschten die Schüsse.
    Hintereinander jagte ich die silbernen Kugeln aus dem Lauf, streute leicht und traf haargenau.
    Silberkugeln töten Dämonen

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