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0040 - Die Ameisen greifen an

0040 - Die Ameisen greifen an

Titel: 0040 - Die Ameisen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte nicht, was ihnen Herr Krämer erzählte, war aber froh, daß sie sich nicht in den unmittelbaren Gefahrenbereich begaben.
    Jetzt erst setzte sich die Riesenameise in Bewegung. Sie löste sich aus der Deckung des Felsens, schlug einen kleinen Bogen und nahm direkten Kurs auf uns.
    »Aufgepaßt, Suko!« rief ich.
    »Willst du einen Cocktail?«
    »Gib her.«
    Ich blieb stehen und drehte mich halb. Suko reichte mir eine Flasche. Die Lampe hängte ich in den Gürtel, so daß ich beide Hände frei hatte, denn das war verdammt nötig. Mein Feuerzeug steckte in der rechten Tasche. Der Wind blies mir pulvrigen Schnee ins Gesicht. Hoffentlich ging mein Feuerzeug nicht aus. Und hoffentlich versank die Flasche nicht im Schnee.
    Aber dann hatte ich noch die Waffe.
    Es war gar nicht leicht, eine gewisse Standfestigkeit zu bekommen, da der Hang steil abfiel. Ich verlagerte mein rechtes Bein etwas nach hinten, damit ich mehr Halt bekam und knickte leicht in den Knien ein. Suko trennte sich von mir und ging zur Seite. Ich durchschaute seinen Plan sofort. Er wollte, daß wir das Monster in die Zange nahmen.
    Die Riesenameise merkte es ebenfalls. Sie stockte, wußte nicht, wem sie sich zuwenden sollte.
    Dann ging sie aber weiter und behielt ihren Kurs bei.
    Ich schaute ihr entgegen. Dieses verdammte Biest konnte einem schon Angst einflößen. Groß wie ein ausgewachsener Mensch war die Ameise. Mit sechs langen Beinen, die wie Stangen durch den tiefen Schnee stakten, und auf denen sie sich erstaunlich gut fortbewegte.
    Noch zögerte ich, die Lunte anzuzünden. Ich wollte das Rieseninsekt erst näher herankommen lassen.
    Der erste Wurf mußte ein Volltreffer sein!
    Auch Suko hielt einen »Cocktail« bereit.
    Ich kniete mich hin. Auf Suko konnte ich nicht mehr achten, sondern mußte mich jetzt voll auf die Horrorameise konzentrieren.
    Die Flasche steckte ich zwischen meine Beine, knipste das Feuerzeug an und schützte die Flamme mit der hohlen Hand.
    Trotzdem blies der Wind sie aus.
    Das Biest kam näher.
    Wieder ein Versuch.
    Sukos Stimme: »John, zum Teufel! Beeil dich!«
    Ich gab keine Antwort. Verbissen hatte ich die Lippen zusammengepreßt. Die Flamme flackerte. Sekunden verrannen. Ich hielt den Docht an die Flamme. Er fing Feuer, das sich sofort weiterfraß. Ich riß die Flasche zwischen meinen Knien hervor, faßte sie an der unteren Hälfte, bog meinen Oberkörper zurück, sah auf das verdammte Biest und warf.
    Im gleichen Augenblick schleuderte auch Suko seinen brisanten »Cocktail«. Beide Flaschen trudelten auf das Monster zu. Zum Glück verlöschte die Flamme nicht. Suko hatte die Lunten vorher präpariert.
    Dann war es soweit.
    Die Flaschen krachten gegen den Panzer des Monsters. Der Docht war weit genug heruntergebrannt, die Flamme erreichte das hochexplosive Gemisch, und die Flasche platzte auseinander.
    Ich hechtete in den Schnee.
    Zwei Stichflammen, die sich zu einer einzigen vereinigten. Die Flaschen zerplatzten in tausend Splitter. Der Krach der Explosion dröhnte in unseren Ohren. Schneewolken wurden haushoch gewirbelt, hüllten die Ameise in einen dicken Nebel.
    Sekundenlang blieb ich liegen, hoffte, daß die beiden Cocktails etwas erreicht hatten.
    Dann hob ich den Kopf.
    Ich sah die Flammen, die über den dicken Panzer züngelten und ihn regelrecht einhüllten.
    Ich mußte sehen, daß ich wegkam.
    Suko winkte mir. »Zurück auf den Weg!« schrie er.
    Auf dem Absatz machte ihr kehrt, während die Flammen hinter mir den Panzer der Ameise zum Zerplatzen brachten.
    Ich rannte auf den Weg zu, rutschte aus, fiel hin und raffte mich wieder hoch.
    Suko stand schon unten. Er schaute an mir vorbei, sah zu, wie die Ameise verendete.
    Schließlich hatte auch ich es geschafft. Weiter entfernt hörte ich die aufgeregten Rufe der Hotelgäste. Sie hatten bestimmt nicht mitbekommen, was genau geschehen war, sondern sahen nur die lodernde Fackel.
    Gebannt sahen wir dem Schauspiel zu. Das Rieseninsekt brach zusammen. Der Schnee deckte die Überreste zu wie ein großes weißes Leichentuch.
    »Geschafft!« keuchte ich.
    »Ja, eine«, meinte Suko. »Aber wo sind die anderen? Es war doch nicht die, die du verletzt hast.«
    »Nein.«
    Die Suche nach einem weiteren Artgenossen konnten wir uns ersparen. Plötzlich gellten Angstschreie durch die Nacht, und wir wußten sofort, was geschehen war.
    Die andere Ameise hatte die Hotelgäste überfallen…
    ***
    Der Schock hatte Sheila Conolly gelähmt. Sie starrte in die tellergroßen Augen

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