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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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der Internatszöglinge ebenfalls von einem der Shark-Brüder abstammt?«
    »Daran habe ich schon gedacht«, winkte McBaines ab, »ich habe ja alle Unterlagen hier. Aber leider ist das Ergebnis negativ.« Professor Zamorra dankte und verließ, gemeinsam mit Nicole, das Dienstzimmer der Polizei.
    Den Standort der Schule fanden sie auf dem großen Stadtplan, der im Flur an der Wand hing.
    ***
    Als sie das große Tor des Internatsgeländes passiert hatten, sagte Zamorra: »Nicole, hier geht etwas vor. Ich spüre es. Außerdem hat sich das Amulett erwärmt.«
    Er fuhr bis zur großen Freitreppe und stellte den Wagen auf einen der kleinen Parkplätze, die offensichtlich für Besucher angelegt waren, denn es stand kein einziger anderer Wagen dort.
    Sorgfältig verschloss Zamorra den Wagen und ging mit Nicole die Treppe hinauf.
    Ein junges Mädchen kam auf sie zu und fragte nach ihren Wünschen. »Wir möchten gerne Mademoiselle Rimbaud sprechen«, sagte Nicole und lächelte das Mädchen an.
    In ihrer modernen Kleidung stach Nicole sehr von der Tracht der jungen Frau ab, die sie nach ihren Wünschen gefragt hatte.
    Erschrocken fuhr die Hand der jungen Frau hoch. Die Augen bekamen einen ängstlichen Ausdruck, und sie sagte: »Ich werde Sie dem Herrn Direktor melden!«
    »Wir möchten nicht den Direktor, sondern Madeleine Rimbaud sprechen!«, sagte Zamorra. Seine Stimme ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er es ernst meinte.
    Das Mädchen warf nur einen Blick in das Gesicht des hoch gewachsenen, sportlich wirkenden Mannes und wusste, dass es dem Wunsch nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Der Herr Direktor hat verboten, dass Miss Rimbaud gestört wird. Sie befindet sich in ihrem Zimmer, und es ist von außen abgeschlossen.«
    »Was ist geschehen?« Wieder hatte Zamorras Stimme den entschlossenen Klang.
    »Ich darf Ihnen nichts darüber sagen, darum muss ich Sie dem Direktor melden.«
    »Ist Dr. Johnson Arzt?«, fragte Nicole sanft.
    »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Oder ist er Polizist oder Richter?«, fragte Nicole weiter.
    »Nein, nichts von alldem«, erwiderte das Mädchen, »soviel ich weiß, hat Dr. Johnson eine Ausbildung als Pädagoge und ist berechtigt, nach schottischen und englischen Gesetzen Unterricht zu geben.«
    »Wieso wagt er es dann, einen Menschen einfach seiner Freiheit zu berauben?«, fragte Nicole hart.
    »Er sagt«, das Mädchen flüsterte und sah sich schon um, »dass Miss Rimbaud nicht im Besitze ihrer Sinne sei! Sie könnte gefährlich werden, darum dürfe niemand zu ihr!«
    »Wann ist der Arzt gerufen worden, und was hat er verordnet?«, wollte Zamorra wissen.
    »Er hat keinen Arzt gerufen. Dr. Johnson meint, das Mädchen sei besessen! Und er würde schon etwas finden, das sie heilen würde! Er versteht nämlich sehr viel von solchen Dingen! Er ist ein bekannter Parapsychologe.«
    »Johnson? Ich kenne keinen Johnson«, sagte Zamorra, »und ich kenne die Kapazitäten, die auf diesem Gebiet etwas geleistet haben.«
    »Was machen Sie eigentlich hier?«, fragte Nicole das Mädchen.
    »Ich bin Dr. Johnsons Sekretärin. Außerdem Mädchen für alles. Empfang, Schriftverkehr mit Behörden, Eltern und so weiter.«
    »Sehr schön, demnach wissen Sie doch genau in diesem Hause Bescheid?«, fragte Nicole, und als die junge Frau bejahte, fuhr die Französin mit stählerner Stimme fort: »Dann bringen Sie mich sofort zu meiner Schwester!«
    Erschrocken sah die Sekretärin die Fremde an. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Und wenn ich Ihren Dr. Johnson in die Finger bekomme, kann er froh sein, wenn er ungeschoren davonkommt! Auf jeden Fall werde ich Anklage erheben lassen. Und zwar wegen Freiheitsberaubung, Nötigung, unterlassener Hilfeleistung und Verdacht eines kriminellen Vorhabens!«
    Die Sekretärin wurde weiß wie ein Laken, sagte aber keinen Ton.
    Wortlos führte sie die Fremden die Treppe hinauf und brachte sie zu einer Tür, vor der ein unglücklich aussehender junger Mann stand.
    Als er Nicole Duval und Zamorra sah, atmete er auf. Seine Gesichtszüge glätteten sich, und er meinte mit erleichterter Stimme:
    »Miss Rimbaud hat Sie angekündigt!« Gleichzeitig sah er den Professor und Nicole warnend an.
    Die beiden begriffen sofort. Offensichtlich sollte die Vertraute des Schulleiters nicht zu viel hören.
    »Öffnen Sie«, sagte Nicole in hartem Ton zu der jungen Frau, »ich will sofort zu meiner Schwester.«
    Der junge Mann vor der Tür war informiert. Seine Augen blitzten auf. »Nur der Chef

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