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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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Gespräch eingriff.
    »Sind Sie Hellseherin?«, platzte es aus McBaines heraus.
    Zamorra erklärte dem Mann, was vorgefallen war.
    »Warum haben meine drei Beamten denn davon nichts erwähnt?«
    Der Polizeichef wunderte sich und drückte auf eine Taste unter dem Schreibtisch.
    Die Tür ging auf, und einer der Männer, die sie bereits kennen gelernt hatten, trat ein.
    »Wie war denn das mit der Anhalterin, Ben?«, fragte McBaines.
    »Welche Anhalterin denn, Chef? Wir haben niemand gesehen! Nur die beiden hier haben einmal angehalten und dann stoppten sie nochmals. Das war dort, wo der halb überwachsene Fußweg zur Klosterruine führt. Wir haben uns gewundert, aber nicht weiter dar- über nachgedacht.«
    »Ach, und Sie haben auch nicht gesehen, dass ich beim ersten Halt ausgestiegen bin und mich auf den Rücksitz gesetzt habe?«, fragte Nicole. Als sie den verwunderten Blick des Beamten sah, sprach sie weiter: »Und dass ich beim zweiten Anhalten wieder nach vorne gegangen bin, haben Sie auch nicht gesehen, wie?«
    »Nein, auf gar keinen Fall«, wehrte der Beamte entschieden ab, »so etwas wäre uns bestimmt nicht entgangen. Ich weiß gar nicht, was Sie wollen. Ich kann nur annehmen, dass Sie uns irgendwie prüfen wollen.«
    Zamorra schickte einen langen Blick in Richtung des Polizeichefs.
    Der Mann bewies, dass er nicht umsonst gute Beziehungen hatte.
    Dass er hier in diesem kleinen Ort blieb, war eigentlich verwunderlich. Auf jeden Fall zeigte er jetzt, dass er denken konnte und es auch verstand, die Gedankengänge anderer Menschen nachzuvollziehen.
    »Was weißt du über die Shark-Brüder, Ben?«, fragte er, »hast du vielleicht auch einen Vorfahren, der dieser Vereinigung angehört hatte?«
    Erleichtert nahm der junge Beamte wahr, dass sein Chef ihn duzte.
    Es war also keine Rüge zu befürchten!
    »Natürlich, mein Großvater mütterlicherseits war in der Bruderschaft. Das hat mir mein Vater erzählt. Aber irgendwie sind doch alle hier mit jemandem verwandt, der in dem Orden war.«
    »Auch deine beiden Kollegen, die heute bei dir waren?«
    »Ja, Johns Vater hat sogar noch Ausgrabungen vornehmen wollen, wurde aber von den Alten dort vertrieben.«
    »Wann war denn das?«, fragte Zamorra mit gleichgültig klingender Stimme.
    »Oh, das ist schon lange her, mindestens zwanzig Jahre.«
    »Und er erzählte von den Alten?«, wunderte Zamorra sich.
    »Ja, aber wenn Sie jetzt so fragen, kommt mir das auch seltsam vor. Das heißt ja, dass die Leute wirklich sehr alt sein müssen! Aber wissen Sie, hier aus dem Ort geht kaum jemand in die Nähe der Ruinen. Die Leute sind abergläubisch und denken, es spukt dort.«
    McBaines sah, dass der Professor keine Frage mehr hatte, und schickte den Beamten hinaus.
    Schweigend saß der Polizeichef hinter dem Schreibtisch und wartete darauf, dass Zamorra etwas sagen würde.
    Aber zuerst sprach Nicole Duval. »Wie steht es denn mit Ihnen, Mr. McBaines? Stammen Sie auch von einem der Shark-Brüder ab?«
    Ein Lächeln zuckte über das Gesicht des Polizisten. »Nein, Miss Duval. Meine Vorfahren gehörten zu den Menschen, die das Gesetzesdekret gegen die Brüder erwirkten. Aber leider ist davon nichts mehr vorhanden. Alles ist bei einem großen Brand vor vielen Jahren vernichtet worden. Seltsam! Wenn ich bedenke, dass es innerhalb weniger Jahre bei den Menschen gebrannt hat, die den Orden vernichtet haben…«
    »Wie war das?«, fragte Zamorra mit scharfer Stimme.
    Der Polizeichef zuckte zusammen, als er diesen Ton hörte.
    Der Professor entschuldigte sich gleich darauf und meinte: »Sie zeigen hier Zusammenhänge auf, die ich nicht einmal ahnen konnte!«
    »Ich habe es vergessen, es ist schon so lange her. Ich kann mich nur daran erinnern, dass meine Eltern sich damals mit anderen Leuten darüber unterhielten und sagten, dass nun nichts mehr auf diese seltsame Gemeinschaft hinwiese. Wenn erst die Mauern zusammengefallen seien, wäre der Albtraum endgültig vorbei.«
    »Sagten sie tatsächlich Albtraum?«, bohrte Nicole.
    »Ja, genau das waren ihre Worte«, behauptete McBaines. »Ich kann nicht verstehen, dass mir das nicht eingefallen ist, als Miss Rimbaud von dem Kloster sprach und mir ihre Erlebnisse erzählte.«
    »Mr. McBaines, Sie haben uns sehr geholfen. Auf jeden Fall gibt es jetzt eine Verbindung, die vorher noch unklar war. Wir werden uns an Nicoles Freundin wenden, um mehr zu erfahren«, sagte der Professor. Als er an der Tür stand, fragte er: »Lässt sich feststellen, ob einer

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