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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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ihn innehalten.
    Die beiden Beamten hielten plötzlich Pistolen in den Händen!
    »Und das bei der englischen Polizei!«, sagte Zamorra laut und schüttelte den Kopf. »Ich will nur etwas aus der Tasche holen und Ihnen zeigen«, sagte er.
    »Nur zu, aber machen Sie schön langsam«, erwiderte einer der Beamten.
    Der Gelehrte zog seinen Ausweis, den er auf dem Londoner Flughafen erhalten hatte, hervor und warf ihn dem einen Polizisten zu.
    Aufmerksam studierte der Mann die Karte in der Plastikhülle und machte dann ein verlegenes Gesicht. Noch verlegener wurde er, als auch Nicole ihm den gleichen Ausweis reichte. »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte der Mann, »aber wir haben einen Anruf erhalten, dass hier ein Wagen einen Fußgänger überfahren hat. Ein LKW sei in die Gruppe hineingerast und der Fahrer sei ebenfalls schwer verletzt oder sogar tot. Der Fahrer des PKW hätte Fahrerflucht begehen wollen. Sie seien gerade dabei, die beiden Leichen verschwinden zu lassen.«
    »Schon gut«, sagte Zamorra, »Sie tun nur Ihre Pflicht. Aber die Leichen oder besser gesagt, die Skelette, verschwinden von selbst.«
    Der Polizist sah dorthin, wo Zamorras Zeigefinger hinwies.
    Wieder stiegen die weißen und grauen Flöckchen auf und wurden vom Wind zerstreut.
    »Heißt jemand von Ihnen McBaines?«, fragte der Gelehrte.
    »Nein, der Chef ist vor vier Stunden nach Hause gegangen und hat sich hingelegt. Er hat einige harte Tage hinter sich und ist ziemlich erschöpft. Wir wissen nicht alles, was er gemacht und erlebt hat, aber er sprach von Skeletten und wies uns darauf hin, dass Sie kommen würden. Wir sollten Sie sofort zur Station bringen und ihn wecken.«
    »Wir sind bereit«, sagte Zamorra und führte Nicole zu ihrem Wagen. Nachdenklich betrachtete er die Beulen am Kotflügel und spürte, wie das Misstrauen in dem Polizisten wieder aufflackerte, als dieser die Schäden sah.
    Dann erklärte er genau, was geschehen war. Als der Beamte immer noch Unsicherheit zeigte, sagte der Professor: »Sie fahren am besten mit uns. Ich spüre, dass Sie uns nicht glauben. So haben Sie uns unter Beobachtung. Aber auch wenn wir schuldig sind, denken Sie bitte an unsere Vollmachten, die ja aus den Ausweisen hervorgehen.«
    Der Polizist zuckte wieder zusammen und besann sich dann. Er wollte doch mit seinen Kollegen fahren!
    Der Professor hielt Nicole höflich den Schlag auf und stieg dann selbst ein. Der schwere Wagen nahm Fahrt auf. Im Rückspiegel sah Zamorra, dass der Polizeiwagen ihnen folgte.
    Etwa fünf Kilometer weiter stand ein junges Mädchen am Straßenrand.
    Der Gelehrte bremste und kurbelte das Fenster runter. Sofort spürte er, wie sich das Amulett erhitzte.
    »Können Sie mich bis Brechin mitnehmen?«, fragte das junge Mädchen mit ausdrucksloser Stimme.
    Zamorra sah ihr in die Augen und bemerkte sofort, dass sie nicht Herrin ihrer eigenen Sinne war. Sie stand unter einem fremden Einfluss.
    Der Polizeiwagen war in einiger Entfernung stehen geblieben. Das Mädchen hatte keinen Blick auf den anderen Wagen geworfen. Er beugte sich noch weiter herunter und sah in den Wagen.
    »In Ordnung«, sagte Zamorra und gab Nicole einen Wink. Sie stieg aus und überließ der jungen Anhalterin ihren Platz. Nicole selbst nahm auf dem Rücksitz Platz.
    Sofort fuhr Zamorra wieder an. Aus den Augenwinkeln beobachtete er das junge Mädchen, das er auf höchstens sechzehn oder siebzehn Jahre schätzte. Ihn wunderte, dass sie um diese Tageszeit, die doch noch recht kalt war, mit einer kurzärmeligen Bluse herumlief.
    Aber andererseits schien sie unter dem Einfluss von Mächten zu stehen, für die ein Menschenleben nichts galt.
    Zamorra bemerkte die birnenförmige Narbe am Unterarm und fragte: »Wo haben Sie sich denn verletzt, dass eine solch seltsame Narbe entstehen kann?«
    Starr sah die Anhalterin durch die Windschutzscheibe nach vorne und gab keine Antwort. Sie gab mit keinem Zeichen zu erkennen, dass sie überhaupt verstanden hatte, was Zamorra fragte.
    »Wo sollen wir Sie absetzen?«, fragte Zamorra jetzt und sah unauffällig zu dem jungen Mädchen hin.
    »Lassen Sie mich bei den Ruinen hier raus. Von dort habe ich es nicht mehr weit.«
    Zamorra sah aus dem Fenster einen halb zugewachsenen Weg, der in den Wald führte. Im Hintergrund stand etwas, das man bei einiger Fantasie als altes Gemäuer ansehen konnte.
    An dem überwachsenen Pfad hielt er an, und das Mädchen stieg aus. Sie kam um den Wagen herum und sagte: »Ihr werdet nicht immer so viel

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