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0040 - Die Nebelgeister

0040 - Die Nebelgeister

Titel: 0040 - Die Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Werder
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»Immerhin haben Sie hier eine Zimmertür aufbrechen lassen. Ihre Schwester war gemeingefährlich, ich musste sie einschließen lassen!«
    »Wo ist der ärztliche Befund darüber?«, fragte Nicole kühl und streckte die Hand aus.
    Johnson sah sie starr an.
    »Oder kann es nicht vielleicht so sein, dass sich meine Schwester von Ihnen bedroht oder verfolgt fühlte? Und dass Sie deshalb Ihnen gegenüber gemeingefährlich wurde?«
    »Das ist eine Ungeheuerlichkeit«, die Stimme des Schulleiters war zu einem krächzenden Flüstern herabgesunken.
    »Ich bin Nicole Rimbaud«, sagte Zamorras Sekretärin, »schauen Sie sich diesen Ausweis an. Ich habe alle Vollmachten. Sogar die, Ihr Haus zu durchsuchen. Wenn Sie noch etwas wünschen, wenden Sie sich bitte an das Innenministerium in London. Ich handele in direktem Auftrag der Regierung.«
    Mit zitternden Händen griff Dr. Johnson nach dem Ausweis, den die junge Frau ihm auffordernd unter die Nase hielt.
    Als er sah, dass die Angaben stimmten, sagte er mit stockender Stimme: »Kann ich Sie einen Moment allein sprechen?«
    Der junge Mann, der vor Madeleines Zimmertür gestanden hatte, sagte: »Es stimmt übrigens nicht, dass Miss Rimbaud gewalttätig war. Sie hat sich von Anfang an ruhig verhalten.«
    »Danke, ich werde später mit Ihnen sprechen«, sagte Nicole und wandte sich wieder dem Schulleiter zu.
    Zamorra hatte sich erinnert. Jetzt wusste er, wem die Stimme gehörte! Das war niemand anderes als Mark Danford. Ein Schotte, der sich mit okkulten Dingen und auch als Amateur mit den Erscheinungen der Parapsychologie befasste. Er hatte auf verschiedenen Tagungen Vorträge gehalten, die immer fundiert waren. Auch wenn der Mann nur Laie war, hatte er doch ein ungeheures Wissen.
    Zamorra drehte sich um und fragte: »Aber Mr. Danford, warum geben Sie denn auf den Zusammenkünften einen falschen Namen an?«
    Wie erstarrt sah der Schulleiter auf den hoch gewachsenen Mann, dessen markante Gesichtszüge ihm sofort einen Namen auf die Lippen drängte. »Professor Zamorra!«
    »Natürlich, was hatten Sie denn erwartet? Mademoiselle Nicole Rimbaud bat mich um meine Hilfe. So bin ich hierher gekommen. Übrigens, ich besitze auch einen Ausweis der Regierung. Offensichtlich ist man in London bereits auf die Dinge aufmerksam geworden, die hier vorgehen.«
    »Ich verstehe nicht!«, sagte Dr. Johnson verwirrt. Seine Augen hatten den gleichen stumpfen Ausdruck angenommen, wie bei Miriam Langdon.
    »Kommen Sie, Herr Kollege, unterhalten wir uns doch an einem anderen Ort«, sagte Zamorra und nahm Dr. Johnson beim Arm. Sofort verschwand der abwesende Ausdruck aus dessen Augen. Er war wieder Dr. Johnson oder Mark Danford, wie er sich in der Vereinigung der Parapsychologen nannte.
    Der Kontakt zu Zamorra hatte, auf Grund des Einflusses des Amuletts, die Verbindung zu den Mächten unterbrochen, denen Dr. Johnson erlegen war.
    »Nicole«, klang es vom Bett her, »wie gut, dass du hier bist!« Sofort lief Zamorras Sekretärin zu Madeleine Rimbaud und setzte sich auf das Bett. Ihre rechte Hand fuhr zum Mund der Studienkollegin und hielt ihn zu. Der linke Zeigefinger lag auf den eigenen Lippen.
    Madeleine nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
    »Was ist denn eigentlich vorgefallen?«, fragte Nicole, und Madeleine begann ihren Bericht.
    Professor Zamorra hatte genug gehört und zog Dr. Johnson mit sich. Als er neben dem Schulleiter in dessen Arbeitszimmer saß, brachte der Mann keine einzige vernünftige Antwort hervor. Seine Reden waren so verworren, dass sich Zamorra ernsthaft fragte, ob der Mann noch bei vollem Verstand war.
    Es lief daraus hinauf, dass er bei Madeleine Rimbaud einen Dämon geortet hatte und dass er den bekämpfen wollte.
    Zamorra war einerseits über die Verwirrung des Schulleiters froh, denn so hatte er nicht gemerkt, dass auf Nicoles Ausweis Duval und nicht Rimbaud gestanden hatte!
    Sie kamen zu keinem verwertbaren Ergebnis. Schließlich ließ Zamorra Dr. Johnson allein und ging wieder zurück in das Zimmer der Lehrerin.
    Der junge Mann war immer noch anwesend, und Madeleine erklärte, dass er James Brundon, der Physiklehrer, sei.
    Ihr Gesicht hatte sich etwas gerötet, als sie das sagte, und Zamorra zog sofort den richtigen Schluss.
    »Sie scheinen Vertrauen zu Ihrem Kollegen zu haben. Schicken Sie ihn doch zur Stadt und lassen Sie ihn ein neues Pentagramm bestellen. Er soll sich bei McBaines melden und sagen, dass er von mir kommt. Der Polizeichef wird ihm schon

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