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0041 - Das Amulett des Sonnengottes

0041 - Das Amulett des Sonnengottes

Titel: 0041 - Das Amulett des Sonnengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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gegen meine rechte Schulter.
    Ich biß die Zähne zusammen. Wenn Gummi mit einer solchen Wucht geschleudert wurde, war er hart wie Stein. Meine Schulter fühlte sich an, als wäre sie unter eine Dampframme geraten. »Suko, hör auf«, schrie ich gellend.
    Es nutzte nichts. Er war nicht Herr über sich selbst, packte zwei Reifen auf einmal und schwang sie durch die Luft.
    Ich raffte mich auf und schnellte mich zur Seite. Neben mir schlugen die Reifen wie Geschosse in den Betonboden ein, sprangen hoch und rollten davon.
    Ich mußte dem Bombardement entkommen und Suko bannen. Es gab nur mehr eine Chance für uns beide. Mein Spezialkoffer! Er lag im Bentley. So schnell ich konnte, robbte ich auf meinen Wagen zu. Suko traf mich auch auf diese Distanz. Ich bekam einen Reifen in den Rücken und landete flach auf dem Bauch. Der nächste Reifen donnerte gegen meinen Hinterkopf.
    Sekundenlang wurde mir schwarz vor den Augen.
    Mit letzter Kraft schleppte ich mich auf allen vieren weiter. Ich sah nur noch den Bentley und die Wagentür. Dahinter lag mein Koffer auf dem Nebensitz.
    Keuchend erreichte ich den Wagen, zog mich an der Klinke hoch. Ein Reifen prallte gegen den Bentley, daß das ganze Auto dröhnte.
    Die Tür sprang auf. Ich streckte die Hand aus, packte den Koffer und riß ihn an mich.
    So schnell ich konnte, öffnete ich das Spezialschloß. Dabei mußte ich achtgeben, daß ich nicht die Sicherung auslöste. Sofort wäre betäubendes Gas ausgeströmt und hätte mich endgültig außer Gefecht gesetzt, eine leichte Beute für meinen Freund.
    Der Kofferdeckel flog auf. Mit zitternden Fingern tastete ich nach der magischen Kreide und dem Dolch mit dem kreuzförmigen Griff. Kaum hielt ich beides in Händen, als ich hinter mir einen röhrenden Aufschrei hörte.
    Erschrocken wirbelte ich herum. Suko hielt auf den ausgestreckten Armen einen Stapel schwerer Metallfelgen! In vollem Lauf rannte er auf mich zu.
    Wenn mich die Felgen trafen, war ich verloren.
    ***
    Jane Collins merkte nichts davon, daß jemand ihre Wohnung durchsucht hatte. Als sie nach Hause kam, war sie frei von jedem Zwang. Sie konnte sich völlig nach ihrem eigenen Willen richten.
    Allerdings fühlte sie sich sehr seltsam. Seit einiger Zeit – sie wußte nicht, wie lange das schon ging – tat sie den ganzen Tag etwas, ohne daß sie abends einen Erfolg sah. Sie hatte keinen neuen Fall übernommen. Sie hatte nichts erledigt. Sie lief nur durch London, ohne Ziel, ohne Zweck. So erschien es ihr wenigstens. Sie ahnte nicht, daß sie jemandem jeden Schritt Johns meldete.
    Jane war müde. Vergeblich versuchte sie, sich an die letzten Stunden zu erinnern. Sie wollte auch an John und Suko denken und die beiden um Rat fragen, doch ihre Gedanken verloren sich in Nebensächlichkeiten. Abgeschlafft saß sie in einem Sessel, sah sich unbehaglich um und wußte nichts mit sich anzufangen.
    Dieser Zustand dauerte jedoch nicht lange. Plötzlich kam wieder Leben in sie. Zielstrebig erhob sie sich, öffnete das Versteck unter ihrem Bett und nahm die Befehle der magischen Scheibe in sich auf.
    Ohne auch nur eine Sekunde über ihre Lage nachzudenken, verließ sie ihr Apartment, setzte sich in ihren Wagen und fuhr los. Der Sonnengott hatte ihr einen neuen Auftrag erteilt, den sie unter allen Umständen ausführen mußte.
    Es ging um den Generalmanager einer Raffinerie. Der Mann hatte sich bereits verdächtig gemacht, so daß er unter Aufsicht stand. Die Polizei hielt ihn jedoch an einer langen Leine. Sein Versuch, die Raffinerie lahmzulegen, war gescheitert. Nun verlangte der Sonnengott, daß dieses Vorhaben endlich ausgeführt wurde.
    Jane sollte dem Abhängigen dabei helfen. Ihr fiel die Aufgabe zu, die Polizisten zu verwirren und abzulenken. Wenn nötig – so lautete der Befehl des Sonnengottes – sollte sie die Bewacher töten.
    ***
    Ich wußte nicht, woher Suko plötzlich die Felgen hatte. Ich wußte nur, daß ich verloren war, wenn er mich traf.
    Ich malte mit der magischen Kreide einen Strich auf den Betonboden und schnellte mich zur Seite. Mit diesem Kreis wollte ich Suko aufhalten, der unter einem dämonischen Einfluß stand. Suko schrie durchdringend. Mit seiner ganzen Kraft schleuderte er die Felgen auf mich, trotz der magischen Sperre.
    Ich prallte auf den Beton und rollte mich ab. Ein scharfer Schmerz zuckte durch meine Schulter. Die magische Kreide verlor den Kontakt zum Boden. Die Linie war unterbrochen.
    Mit ohrenbetäubendem Getöse krachten die Felgen auf den

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