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0041 - Die Treppe ins Nichts

0041 - Die Treppe ins Nichts

Titel: 0041 - Die Treppe ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Unmut und von Sorge. Dann wusste Zamorra mit aller Deutlichkeit, dass mit Nicole irgendetwas geschehen sein musste.
    »Was ist mit Mademoiselle Nicole?«, fragte er. Er stand dicht neben dem zitternden Hotelchef und sah auf ihn hinunter. Er hatte eine Halbglatze. Ein verrückter Augenblick, das festzustellen.
    »Verschwunden ist sie. Und Señor Velasques dazu!« Galvez weinte fast. Er war ein kleines, hilfloses Bündel Mensch geworden, das vergeblich um Fassung rang.
    »Verschwunden?«
    »Und das Auto ist zerstört.«
    »Welches Auto?«
    Nach und nach erfuhr Zamorra endlich, was vorgefallen war.
    »Merde alors«, brummte er schließlich, nachdem Galvez geendet hatte. Die Lage sah tatsächlich ganz besch… aus.
    Danach waren Nicole und der Junghotelier – er hatte heute seinen freien Tag – am frühen Nachmittag ohne zu essen weggefahren. In Richtung Brelasque. Einer der Engländer hatte das zufällig mitbekommen, als er in der Großgarage an seinem Wagen herumbastelte, weil am Vortag der Motor gestottert hatte. Zuerst hatte man sich nichts dabei gedacht. Der Engländer hatte auch erst davon erzählt, als die Polizei ins Hotel gekommen war. Das war am späten Nachmittag gewesen. Um es kurz zu machen: Der Alfa lag in einer tiefen Schlucht unweit jener Stelle, an der man den Citroën Fourgonette gefunden hatte. Wie im letzten Fall wurden auch hier keine Leichen entdeckt. Männer der Bergwacht wurden abgeseilt, und sie fanden nur ein Wrack. Wenn sie nicht den Kühlergrill gesehen hätten, hätten sie nicht einmal sagen können, dass dieser Wagen ein Alfa Romeo war. Und nur ein einziger Mann in dieser Gegend steuerte einen Wagen dieses Typs. Und Zamorra wusste jetzt auch, dass zurzeit Männer mit Handscheinwerfern in der Schlucht weitersuchten.
    Das Wrack versuchte man erst gar nicht zu bergen.
    Zamorra hatte genug erfahren.
    »Auch Sie müssen sich der Polizei zur Verfügung halten, Señor Zamorra«, meinte Galvez eben. »Welch ein Unglück! Nein, welch ein Unglück!«
    Zamorra ließ den kleinen, händeringenden Mann einfach stehen.
    Im ersten Impuls drängte es ihn danach, zur Unfallstelle hinauszufahren, doch dann sah er die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens ein, noch ehe er den Gedanken zu Ende gedacht hatte. Es würde nichts nützen. Auch er würde keine Leichen finden. Weil es keine gab. Die Körper der Vermissten lagen ganz wo anders. Aber hatte es irgendeinen Zweck, die Polizei von seinem Verdacht zu unterrichten? Es hatte keinen. Er konnte allenfalls seine Vermutungen weitergeben, und nach einigen fruchtlosen Stunden fruchtloser Diskussionen würde man ihn scheel anschauen und ihn still für verrückt erklären.
    Zamorra war aus dem Hotel hinausgelaufen. In der frischen Nachtluft konnte er erst wieder klar denken. Es war kalt, aber er fröstelte nicht. Er zwang sich, klar und logisch zu denken.
    Er baute an einem Mosaik. Überall lagen die Steinchen verstreut.
    Aber er musste sie finden. Er musste vor allem die Plätze erfahren, wo er sie finden würde. Und die Schlucht mit dem Wrack eines roten Alfa Romeo war zweifelsfrei nicht so ein Platz.
    Er war fremd in der Stadt. Die Straße, in der er sich eben befand, erkannte er trotzdem wieder. Hier hatte er den Eselstreiber nach dem Weg zu Vincentes Unterkunft gefragt.
    Das war es! Dass er nicht gleich daran gedacht hatte!
    Das war jener Augenblick, in dem schlechte Regisseure ihre Akteure auf der Bühne mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen lassen, um so zu dokumentieren, dass dem Mann da oben im Rampenlicht ein noch viel größeres Licht aufgegangen ist.
    Professor Zamorra schlug ohne Hast den Weg ein, an dem das Casa Pyrenäa lag. Er hätte nur zu gerne gewusst, ob auch einige der früheren Vermissten hier übernachtet hatten, bevor sie nie mehr auftauchten.
    Das Haus lag dunkel. Es stand zwischen zwei Straßenlaternen, und über dem Eingang selbst brannte nur ein Licht, das mehr der Dekoration als seiner eigentlichen Aufgabe dienlich war. Fahl standen die weißen Mauern. Die adretten Fensterläden waren zugeschlagen.
    Lautlos wie sein eigener Schatten schlich Zamorra um das Haus herum. Eine uralte Sykomore breitete ihre Zweige über dem Hof aus. Zamorra war alleine in dem von niedrigen Mauern umgebenen Geviert. Rechts ein Verschlag. Es roch nach Hühnerdreck. Wahrscheinlich ein Stall. Daneben ein aus Brettern zusammengezimmerter Überbau, in dem ein Seat stand, der spanische Bruder vom 1200er Fiat.
    Auf der Rückfront war ein Fenster erleuchtet, und

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